Donnerstag, 22. Dezember 2011

22.12.2011 - Temuco - Icalma - Villarica - Panguipulli

¡Hola! Buenas tardes chicos y chicas!

Endlich lassen wir wieder mal was von uns hören. Wir haben ja einen grossen Teil von Argentinien & einen kürzeren Abschnitt in Chile mit dem Bus zurückgelegt. Insgesamt sind wir 33Stunden (18 Std. Salta-Mendoza, 7 Std. Mendoza-Santiago, 8 Std. Santiago-Temuco) Busgefahren - so richtig müehsam! Lieber hätten wir diese Strecken auch mit dem Bicicleta abgestrampelt - aber da hätten wir noch ein paar Monate anhängen müssen. Das sind wahrhaftige andere Dimensionen hier in Südamerika als in der kleinen Schweiz ;)

Am 29.11. haben wir in Santiago de Chile Remo und Moni getroffen. Vorher haben wir uns immer knapp verpasst - endlich hats geklappt. Wir haben im Barrio Bellavista, in einem guten Resti einen lustigen, amüsanten und interessanten Abend mit ausführlichem Reiseerfahrungsaustausch genossen.

In Temuco starteten wir am 6. Dezember endlich wieder mit bepackten Drahteseln auf die chilenisch-argentinische Seen-Route. Die Region der Seen & Flüsse ist wunderschön! Es gibt saftig grüne Wiesen, Felder voller Sommerblumen und dichte Wälder zu bestaunen. Es hat viele Kühe und Pferde die die weiten Wiesen & Felder für sich alleine geniessen können. Immer wieder fährt man an einem Fluss entlang und entdeckt irgendwo einen erfrischenden Wasserfall. Vieles erinnert an die Schweiz - nur ist hier alles viel weitläufiger & weniger dicht besiedelt. Viele Landwirte besitzen grosse Landstücke (> als 40ha) und der Nachbar wohnt mind. 2-3km entfernt - da hat man so richtig seine Ruhe! Am 2. & 3. Tag passierten wir den Parque Nacional Conguillio - ein wunderschöner Nationalpark. Man sieht auf der ganzen Strecke den Vulkan Llaima , den man auch erwandern könnte. Es gibt ab einer gewissen Höhe die unglaublich beeindruckenden, edlen & wunderschönen Araukarien-Bäume! Das sind eine Art Nadelbäume, sehr hoch, und haben zu oberst wie ein Regenschirm ihre Arme zu weit schwingenden Kronen ausgestreckt. Imposant. In der Mitte (rel. weit oben) des Parks liegt der Lago Conguillio, eingebettet in die noch schneebedeckte Sierra Nevada und Araukarienwälder - ein wunderprächtiger Ort. Hier haben wir denn auch gezeltet für 18'000 Chilenische Pesos (das sind umgerechnet ca. CHF 33)!! Ein ziemlich teuerer Spass - campen ist nicht immer günstig. Eigentlich wären wir gerne noch einen Tag geblieben, aber bei dem Preis... deshalb fuhren wir weiter Richtung Curacautin. Die ganze Strecke durch den Park ist Schotter- & Sandpiste - extrem anstrengend. Beim Hochfahren blieben wir immer wieder im Sand hängen/stecken und bei der Abfahrt hatte es während ca. 10km grossen Schotter, mit tennisballgrossen Steinbrocken. Echt eine holperige Angelegentheit! Die Velos tun uns immer leid!
Von Curacautin fuhren wir weiter nach Lonquimay über die Cuesta Las Raices. Anstrengende Schotter- und Sandpiste. Die Sonne brannte auf uns nieder. Jedoch ein sehr malerischer wunderschöner Passübergang. Roman hatte einen Platten unterwegs - der Flick wollte einfach nicht halten, über eine Stunde versuchten wir den Flick zum kleben zu bringen, leider erfolglos - somit musste ein neuer Schlauch her. Das hat Nerven gekostet. In Lonquimay verbrachten wir 2 Nächte & warteten bis das Schlechtwetter sich wieder verzog. Bis hierher hatten wir immer traumhaftes Sommerwetter - echtes kurzhosen&fliplopwetter! Von Lonquimay gings weiter zum Lago Galletue und Icalma. Roman hat sich erkältet beim Baden in den kalten Flüssen & Seen. Somit genossen wir einmal mehr einen Ruhetag in Icalma auf einem genialen Camping direkt am See. In Icalma wollten wir eigentlich weiter nach Argentinien - da uns dort jedoch eine 100km-lange Schotterpiste & keine Seen erwartet hätten - änderten wir spontan die Route. Von Icalma fuhren wir zurück nach Melipeuco & Cunco. Dort hatte ich meinen 1. Sturz - auf dem letzten Schotterkilometer rutschte mein Vorderrad in den Sand ab und ich stürzte (reflexartig) auf den linken Ellbogen. Die Wunde war voller Dreck, Sand & Steinchen - im nahen Hospital haben sie mir die Wunde gereinigt, zusammengeklebt & verbunden, zudem boten sie mir sogleich Schmerztabletten & Antibiotika (!) an. Sehr hilfsbereit die Chilenen!
Von Cunco nach Villarica & Pucon standen uns erneut 45km Schotter bevor. Wir wählten die Strecke durch die Berge. Die Schotterstrasse war mehrere Km so steil, dass wir zu zweit das bicicleta hochschieben mussten - an fahren war nicht mehr zu denken! Kurz nach dem Mirador, echt schöne Aussicht auf den Lago Villarica, trafen wir auf die 1. lebende Vogelspinne! Sie kreuzte grade unseren Weg. Sehr eindrücklich. So richtig haarig. Wir werden euch ein Foto hochladen ;) Kurz vor Pedregoso/Villarica trafen wir auf einen Campesino - wir fragten ihn, ob es in der Nähe einen Camping habe - da frei campieren nicht möglich ist, da alle Wiesen/alles Land eingezäuntu ist - er bot uns spontan sein Land an, tengo un Campo con Rio, da könnten wir ohne Problem zelten. Er und seine Frau führten uns zum besagten Campo und zeigten uns den Fluss, wo wir ein erfrischendes Bad nahmen. Es hat in dieser Region auch sehr viele verschiedene, sehr interessante Vogelarten. Immer um ca. 6Uhr morgens geht der Gesang, das Geschnatter, Gefiepe und Gelächter los. Ein schönes Erwachen. Vom einsamen Campo mit den neugierigen Kühen fuhren wir weiter nach Villarica & Pucon - eine gänzlich andere Welt. Pucon könnte man mit Zermatt oder St. Moritz vergleichen - da gibts nur grosse, dicke Schlitten, moderne Kleidung und die neusten Schühchen. Viele Restaurants, Bars und Läden mit überteuerten Preisen - schnieke Lädchen mit Dingen, die die Welt nicht braucht - grosse Hotels die auf grosse Gewinne hoffen. Im Enero y Febrero ist Perioda alta, dann machen die Chilenen Sommerferien - gemäss Aussagen div. Chilenen können jedoch in Pucon und Villarica nur die Reichsten Ferien geniessen - für die Unter- und Mittelschicht ist das Preisniveau zu hoch. Genau wie in der Schweiz auch. Wir haben denn auch eine günstige Unterkunft vorgezogen und haben in Pucon und Villarica gezeltet. In Villarica haben wir einen tollen Campingplatz mit WIFI gefunden, direkt am See, für 6'000 Chilenische Pesos - da mussten wir natürlich grad einen Tag bleiben & rumhängen. Wunderbar - so richtig Sommer! Am Tag darauf regnete es und wurde kälter - wir entschieden weiter zu fahren. Von Villarica pedalten wir - endlich wieder auf Asphaltstrasse - in Richtung Panguipulli. Dort suchten wir aufgrund Regens & Kälte ein Hostal - ist schon nicht so anmächelig im Regenwetter zu zelten. Hier hab ich mir auch noch irgendeinen komischen Käfer aufgelesen, deshalb mussten wir nochmals einen Schlafausruhtag anhängen. Morgen, 23.12. gehts hoffentlich weiter in Richtung Puerto Fuy, wo wir die Fähre nehmen zur argentinischen Grenze. Von da wollen wir nach San Martin de los Andes - irgendwo unterwegs werden Weihnachten sein- wir wissen noch nicht genau, wo wir dann sind. Nach San Martin fahren wir entlang der Sieben-Seen-Route nach Villa Angostura und San Carlos de Bariloche, dort wollen wir Silvester feiern. Danach gehts in Richtung Osorno. Wir werden wieder von uns hören lassen, diesmal etwas schneller - versprochen! ;)

So. Nun wünschen wir euch allen ganz gemütliche, erholsame & friedliche Weihnachtstage mit viel gutem Essen und guter Stimmung ;) und dann einen frischen Start ins 2012! Hals-und-Bein-Bruch fürs neue JAHR! (8-tung: bitte keine Stürze auf der Piste oder sonstwo, tut nämlich mega weh) ;)

Feliz Navidad y un prospero año nuevo!

Saludos y abrazo
Eli und Roman

Streckenprofile Temuco - Panguipulli (chilenisches Seenland)

Hola amigos
Endlich wieder einmal ein Lebenszeichen von uns. Die Strecke Salta - Mendoza - Santiago de Chile - Temuco haben wir mit dem Bus zurückgelegt. Seit Temuco sind wir endlich wieder mit dem Velo unterwegs. Da wir sehr viel auf einsamen Campingplätzen übernachteten, konnten wir den Blog nicht früher aktualisieren. Ein ausführlicher Post wird aber demnächst folgen. Vorab schon mal die Streckenprofile der vergangenen zwei Wochen:

Liebe Grüsse
Roman und Eliane

Montag, 5. Dezember 2011

Streckenprofile

¡Hola amigos!Die Streckenprofile dürfen natürlich auch nicht fehlen. Es sind wieder einige Höhenmeter zusammengekommen... :-))
Viel Spass und liebe Grüsse
Roman

Samstag, 26. November 2011

26.11.11 - San Pedro de Atacama - Salta

Buenas tardes chicos y chicas! Am 17. November um ca. 8h fahren wir los Richtung Aduana - dort müssen wir uns den Ausreisestempel bei den chilenischen Zollbeamten holen (haben wir zum Glück noch rechtzeitig bemerkt). Der Zollbeamte meint - nicht ohne Schalk, wir sollten dann aufpassen, in der Region des Paso Jama hätte es Lobos (Wölfe)! Hmm... vor diesen angeblich-existierenden Altiplano-Wölfen haben wir eigentlich keine Angst - grössere Sorgen bereitet uns, dass es KEIN Wasser gibt während den ersten 160km. Wir haben total 18Liter Wasser geladen, damit wir die Strecke von San Pedro de Atacama bis zum Aduana argentina nicht verdursten. Das zusätzliche Gewicht ist effektiv auch sehr gut spürbar. Wir fahren voller Energie los - endlich wiedermal so eine richtig abenteuerliche Andenüberquerung. Die ersten 50km bis zum Paso Jama Nr. 1 gehts 2'400 Höhenmeter hoch. Anfangs schön gemächlich, die ersten 25km gehts mit 2-3% angenehm und pedalbar hoch. Die 2. Hälfte des Anstiegs wird BRUTAL. Während 25km gehts ständig mit 7-9% Steigung den Berg hoch! Wir fahren ein Tempo von 5km/h. Uuuunglaublich! Das schlägt alles. Nicht mal nach Abancay gings soo steil den Berg hoch. Die Strasse macht keine Kurven, keine Serpentinen, wo man mal die Beine (etwas) hängen lassen könnte. Um ca. 18Uhr erreichen wir endlich endlich den höchsten Punkt - von da sollten wir wieder etwas nach unten, damit die Nacht nicht allzu kalt wird. Wir schlafen dann auf einer Höhe von ca. 4'700 m.ü.M. Es ist bitterkalt - das GPS zeigt um 19Uhr (nach dem Zeltaufstellen) ca. -3 Grad an. Kochen müssen wir noch vor dem Zelteingang - essen dann drinnen im windgeschützten Zelt. Brrrrr.... wir freuen uns auf wärmere Gefielde. Am 18. November gehts dann weiter über Paso Jama 2-4 bis zum Zoll nach Argentinien. Wir fahren durch wunderschöne einsame Altiplano-Gegenden. Vorbei an interessantkuriosen Gesteinsformen, farbigen Felsen, einer grünweissen Lagune und Salzseen. Es hat kaum Verkehr - wir können die ganze Strasse in Beschlag nehmen. Der Wind ist wie auch am Tag vorher unser Freund - er bläst immer von hinten und motiviert uns noch ein wenig schneller zu fahren. Um 16.30 kommen wir am Aduana an - gerade vor uns ist ein Reisecar angekommen, wir müssen schön hintenanstehen. Wir erhalten ohne Diskussion ein Touristen-Visa von 90 Tagen. Die Bus-Reisenden müssen ihr Gepäck alle durch den Kontroll-Scanner schleusen - uns winken sie bei der Zollkontrolle einfach durch (obwohl wir noch früchtchen dabei hatten, psssst). Nett. Nach 113km anstrengendem Auf&ab mögen wir nicht mehr weiterfahren (& zelten) - wir leisten uns für 160 Pesos eine Habitacion in der Tankstelle YPF - zum z'Znacht gibts ein Mikrowellen-Menü & Grüntee.
Am 19. November fahren wir um 9Uhr morgens weiter - uns steht ein weiterer strenger Tag bevor: 120km bis nach Susques, dort wollen wir in der Jugi "Pastos Chicos" übernachten. Es geht den ganzen Tag durch mondlandschaftsmässige Einöde. Lange Geraden ziehen sich ewig dahin. Dann über einen Pass - hinunter nach Susques wird die Landschaft wieder interessanter. Es geht ein grünes Tal hinunter, links und rechts grasen Esel und weiden Pferde. Ein Bach schlängelt sich den Weg durch die grünen Weiden & Hügel. Wunderschön. In Susques angekommen fragen wir nach einem freien Zimmer im Hostel Pastos Chicos - freie Zimmer hätte es, aber wir haben nicht genügend argentinische Pesos auf Lager. Chilenische wollen sie nicht und mit Karte kann man (wie übrigens in fast allen Hotels hier) NICHT bezahlen. Gut, dann fahren wir die 4km weiter ins winzigkleine verstaubte Dorf um Bargeld abzuheben. Wir finden dann in ein kleines hübsches Hotel, näher beim Dorf.
Am 20. November wollen wir noch den letzten Pass - den Paso Lipan mit 4'200m.ü.M. - überqueren. Um 9.00Uhr gehts los. Zuerst in wunderbarer felsiger canyonartiger Umgebung hoch&runter, später durch öde Pampa lange geradeaus bis zu den Salinas Grandes. Dort gibts ein kühles Coca Cola, mmmhh mega fein - unvorstellbar wie gut so ein Süssgetränk mitten im Niemandsland & immerwährenden starkaustrocknenden altiplano-Wind schmeckt! Wir strampeln weiter - dem Paso Lipan entgegen. Der Wind wird immer stärker, zwar seitlicher Rückenwind, aber doch anstrengend. Da wir schon mehrere strenge Etappen in den Beinen haben und nicht mehr so rassig vorwärtskommen, entscheiden wir, vor dem Paso zu zelten. Wir versuchen einen einigermassen windgeschützten Platz zu finden - was sich als äusserst schwierig herausstellt. Bereits beim Zeltaufbau blästs uns fast das halbe Zelt weg - die Taschen & unsere Kleider sind innert Kürze total versandet&verstaubt. Ich probiere eine Suppe zu kochen. Mehrmals stellt der Gaskocher ab, der Wind bläst die Flamme aus und die Hälfte des Sandplatzes landet in unserer Suppe - hmmm.... wir verkriechen uns mit der Suppe ins Zelt. Auch innendrin ist schon alles staubig und sandig - macht nicht wirklich Spass so zu zelten. Die ganze Nacht fegt der Wind aus verschiedenen Richtungen über unser Zelt hinweg und drückt uns das Zeltdach auf die Nase! An schlafen ist nicht zu denken - am nächsten Morgen sind wir beide fix&fertig - so richtig gerädert. Der Wind hat keine Minute nachgelassen - WAAAHNSINN - unglaublich anstrengend! Wir sind froh aus diesem windigen Tal wegzukommen und fahren die restlichen KM den Pass hoch, das gibt wenigstens schön warm. Oben angekommen, werden wir wiedermal von Reisebus-Touris bestaunt & beklatscht, das tut doch gut... ;) Dann gehts runter - wir können bis nach Purmamarca runterflitzen. Dort ist es endlich wieder angenehm warm - endlich wiedermal T-Shirt-Wetter - soo schöön! Purmamarca wäre ein hübsches Städtchen um einige Tage zu verweilen. Wir entscheiden jedoch, noch nach Jujuy zu fahren. Die Strecke wäre locker zu bewältigen, wäre da nicht ein uuuuunglaublich starker Gegenwind der uns das Spiel verdirbt. Wir kämpfen uns mühsam vorwärts - Meter für Meter - Roman muss mich motivieren und im Windschatten mitziehen. Um 18Uhr kommen wir ENDLICH in Jujuy an. Wir gönnen uns in dem Städtchen einen Ruhetag und quartieren uns in der Jugendherberge ein.
Am 22. November gehen wir noch den letzten Streckenabschnitt bis nach Salta an. Wir fahren um ca. 10Uhr los - es vergeht eine Stunde bis wir auf der richtigen Strasse nach El Carmen, Salta landen. Die ersten km gehts durch Weidegebiete - nach ca. 20-30km nimmt der Verkehr stark ab. Nun schlängelt sich die Strasse in grünüberwucherte Seitentäler hinein, von Weitem sehen wir blaue Bade- und Fischerseen. Es ist extrem heiss - ca. 40Grad. Läck du mir! Ist ziemlich was anderes als auf 4'700Meter Höhe. Unterwegs sehen wir eine plattgewalzte Vogelspinne, igitt... sieht auch so noch gruselig aus. Anscheinend gibts hier wieder viel mehr verschiedene Tierarten... Die Natur ist jedoch wunderschön, es ist so richtig urwaldartig - nur die Affen fehlen. Mir läufts nach dem Ruhetag nicht wirklich gut, aber anscheinend gibts manchmal so Tage (gemäss Roman, meinem Coach). Die restlichen KM schlängelt sich die Strasse ein breites grünes Tal Richtung Salta hinunter - wunderschön&heiss. In Salta gönnen wir uns 3Sommerferienruhetage - genial! Glacé, Kaffee, Mineralwasser & nackte Haut! ;) Roman fühlt sich richtig wohl in dieser Hitze - ich schmelze wie Mantequilla. Heute abend (22.00Uhr) gehts mit dem Bus nach Mendoza - von dort nach Santiago de Chile. Ihr hört wieder von uns!
Roman versuchte mehrmals stundenlang Fotos & Streckenprofile hochzuladen - dies hat leider leider nicht geklappt! Wir hoffen euch bald wieder mal Fotos etc. zeigen zu können! Sorry, uns ärgerts also auch...
saludos y besitos
roman & eli

Mittwoch, 16. November 2011

15.11.11 - Uyuni - San Pedro de Atacama, Chile

¡Hola - Buenos días amigos! ¿qué tal en Suiza?
Freitag, 11. November, wir starten auf die Lagunen-Route - diesmal mit Jeep und d'Velos obedruf! Wir haben beide schlecht geschlafen von Do auf Fr, weil wir schon im Vornherein e bizli Schiss um das Verladen der Velos hatten. Am Freitagmorgen dann - nach ca. 1 1/2 Std. Wartezeit - fährt endlich unser Jeep mit Fahrer vor. Der Fahrer sagt weder "Buenos días" noch entschuldigt er sich für die lange Wartezeit - "rapido, rapido" schreit er vom Wagendach herunter - wir sollen bitte schnellstmöglich die Velos & das Gepäck hochgeben, damit er alles verladen/verstauen kann. Ok. So geht das. Gut, wir müssen noch zwei weitere Passagiere abholen bei einem Hotel - auch diese zwei Frauen sind sichtlich unerfreut, wie mit ihnen umgesprungen wird. Das ist ja ein toller Anfang. Wir sind zu sechst, 1 Franzose & 3 Französinnen und wir 2. Ich muss dringendst meine Französischkenntnisse aus dem hinteresten Winkel meines Hirns hervorkratzen - nur mühsam kann ich einige Wortbrocken herausbröseln. Mein Español ist inzwischen einiges geschmeidiger. Am ersten Tag besuchen wir (für uns das 2. Mal) den Salar de Uyuni - dort gibts ein feines Zmittagessen an kleinen Tischen & Stühlen geformt aus Salz. Roman hat sich mega drauf gefreut, auch mal an so einem Salztisch zu sitzen und etwas essen zu dürfen ;) Mit dem Auto ist man übrigens einiges schneller bei der Insel als wir mit den Velos - ca. in 45min anstatt 9Std - auch vom Gegenwind merkt man nicht das Geringste. Übernachten tun wir dann in einem Salzhotel - sehr einfach eingerichtet, jedoch äusserst hübsch und gemütlich. La Jefa de la casa ist eine ca. 45jährige Bolivianerin voller Power - sie bereitet uns das Abendessen zu, da unser Fahrer irgendwohin verschwunden ist - angeblich soll er am nä. Morgen wieder auftauchen. Am zweiten Tag fahren wir über deftige Schotter- & Sandpisten - es rüttelt was das Zeug hält - sicherheitshalber sollte man sich irgendwo festhalten, da man sonst durchs Auto geschleudert wird. Wir zittern um unsere Drahtesel. Hoffentlich hoffentlich überleben unsere Velos (und wir) diese turbulente Fahrt. Es scheint, als hätten wir den schnellsten (und rücksichtslosesten) Fahrer erwischt - er fährt wirklich wie ein Henker und überholt alle anderen Jeeps, auch wenn sie 15min vor uns losgefahren sind. Unterwegs besuchen wir einige Lagunen, welche von Flamingos bewohnt werden. Fast alle Lagunen sind verschieden gefärbt - grün, rot, blau, etc. Dies kommt von den verschiedenen Mineralien, die sich darin befinden. Weiter vorbei am Arbol de Piedra und wunderschönen vulkanischen Gesteinen zur Laguna Colorada, die ist rot (& weiss vom Borax). Wir übernachten dirket neben der Laguna in einer sehr einfachen Unterkunft, Mehrbettzimmer & baño compartido (ungereinigt, keine Spüle). Wir sind äusserst froh, dass wir am dritten Tag um 4 Uhr aufstehen und in die frische, kalte Morgenluft hinaus dürfen. An diesem Tag besichtigen wir fauchende-rauchende Geysire (die nach faulen Eiern riechen) und können uns anschliessend in den Aguas Calientes bei 39Grad (mit 30-40 anderen Touris) von den kalten, nächtlichen Temperaturen erholen & auftauen. Von da gehts weiter durch die Desierto de Dali an die südliche Grenze des Nationalparks. Da werden wir "rausgeschmissen" - der Fahrer ist so froh, ist er endlich das "sensible" Gepäck los, dass er vergisst uns Adieu zu sagen. Wir unsererseits haben es auch vergessen, da er wirklich nur durch seinen Fahrstil & seine übergrosse mitcocablätterngefüllteBacke aufgefallen ist und er sich auch ansonsten überhaupt nicht für die Gruppe interessiert hat. Wir beladen die Velos und fahren die restlichen 6-10km zur bolivianisch-chilenischen Grenze. Das heisst wir versuchen zu fahren... es ist eine Sandstrasse und ich versaufe mit dem Vorderrad ständig wieder in kleinen Sandhaufen&ansammlungen. Mehrere hundert Meter muss ich das Velo schieben - ganz schön anstrengend mit dem ganzen Gepäck. Zudem peitscht uns ein deftiger Gegenwind ins Gesicht. Für die 10km bis zur Teerstrasse (welche nach San Pedro de Atacama hinunterführt) benötigen wir geschlagene 2,5 Stunden! Waaahnsinn. Zum Glück mussten wir die Lagunen-Route nicht mit dem Rad abfahren - das hätte (mir) GAR keinen Spass gemacht. Endlich! Um 13Uhr stehen wir auf der Teerstrasse in Richtung San Pedro de Atacama - es folgen noch 2-3 Gegensteigungen und dann können wir es runtertschättern lassen! Wir versauen ganze 2'200Höhenmeter. Unten in San Pedro de Atacama (übrigens die trockenste Wüste der Welt) müssen wir uns eine Stunde mit Zollformalitäten & Gepäckkontrolle rumschlagen. Man darf keine Früchte, kein Gemüse, kein Holz, etc. nach Chile einführen. Die Zollbeamtin nimmts jedoch nicht allzu genau - es scheint, sie will lieber zurück an ihren PC um im Facebook Kontakte & Austausche zu hegen und zu pflegen... Endlich um 16Uhr checken wir ein im Casa Residencial Corvatsch (e biz uf Schwiiz gmacht, uf jede Fall mit all dene Regle & Verbot wo überall umehanged). Una habitation con cama matrimonial, baño compartido kostet 20.000 chilenische Pesos (ca. CHF 36) ganz schön teuer! Wir müssen uns zuerst an den anderen Standard hier und das etwas andere Preisniveau (im Vergleich zu Bolivien) gewöhnen. Wir erfahren ausserdem, dass wir die Uhr wiedermal um eine Stunde vorstellen müssen - der Zeitunterschied zwischen Chile und der Schweiz beträgt jetzt nur noch 4Stunden. Ideal um zu telefonieren & skypen. Das haben wir am Montag, 14.11. grad ausgenützt und haben uns auf Skype 1 Stunde mit Leonie unterhalten! Megacool! Endlich hat das mit dem skypen mal geklappt - wir sind mega happy ;) wer auch mal will, soll sich melden ;)
So. Bueno! Morgen Donnerstag, 17.11. gehts weiter nach Argentina über den Paso de JAMA. Das wird wiedermal äusserst abenteuerlich, da es auf den ersten 160km kein Wasser zu kaufen gibt und die Bäche & Seen vermutlich ausgetrocknet sind. Ma kuckn... wird schon irgendwie gehen.
Wir melden uns wieder, wenn wir heil in Salta, Argentina angekommen sind.
Saludos y besitos
eli & roman

Donnerstag, 10. November 2011

10.11.11 La Paz - Uyuni

¡Hola chicos y chicas!
Am Montag, 31. Oktober, fahren wir von La Paz los - die ersten 12km gehts deftigst den Berg hoch nach El Alto - da werden die Muskeln auch schoen warm... in El Alto muessen wir eine Stunde lang den Weg suchen und erfragen - durch farbigchaotischlaute Marktstaende und tausende von Menschen - bis wir auf der richtigen Carretera in Richtung Oruro landen. UNGLAUBLICH dieser Verkehr. Noch selten mussten wir eine so stark befahrene Strasse beradeln. Die LKW's & Reisebusse streifen uns fast beim Ueberholen, die nehmen absolut KEINE Ruecksicht auf Fahrradfahrer. Ueberholen koennen sie wie die Grossen, aber ein wenig Abstand nehmen - das geht anscheinend nicht. Ca. 60km nach La Paz, extrem entnervt & am Ende unserer Geduld, schnappen wir uns fuer 40km einen Bus bis zu einem kleinen Lehmhaeuser-Dorf. Von dort trampeln wir noch 15km bis zu einem geeigneten windgeschuetzten Schlafplatz. Wir zelten wiedermal zwischen den Mauern, leerstehender Lehmhaeuschen. Am 1. November (Feiertag hier in Suedamerika) radeln wir 113km bis nach Oruro - von dort wollen wir den Zug nach Uyuni nehmen. Der Verkehr ist auf dieser Strecke extrem gef[ahrlich & absolut ruecksichtslos! Wir haben unterwegs etwa 15 tote Hunde gesehen - in allen Zustaenden des Zerfalls. Unschoen. Wir deuten dies als Zeichen, dass es wirklich eine gefaehrliche Strecke ist. Am 2. November nehmen wir um 19h den Zug nach Uyuni. Es ist wirklich ein Abenteuer in Bolivien Zug zu fahren, es rattert und wackelt und holpert und knattert was das Zeug haelt - vom gezeigten Film verstehen wir kaum ein Wort. Nachts um 03.00 kommen wir an und suchen uns in der Naehe des Bahnhofs 2 flache Betten um endlich noch ein paar Stunden schlafen zu koennen.
Vom 3. - 5. sind wir dann otra vez wegen Magen- & Darmproblemen flach gelegen.

Am 6. November starten wir voller Neugier & Elan auf den Salar de Uyuni. Romans grosser Traum geht in Erfuellung! Wir trampen relativ spaet los von Uyuni, muessen zuerst anstrengende 25km bis nach Colchani zuruecklegen auf Wellblech- & Sandpiste und koennen dann (nach ausreichender Wassertankfuellung in Colchani) endlich endlich auf die riesige enorme weisse Salzflaeche hinauspedalen! Der Wind ist nicht unser Freund. Wir muessen den ganzen Weg zur Isla Incahuasi gegen starken Gegenwind antreten. Immer schoen im Windschatten fahren, soo schaaade - jetzt wo wir endlos viel Platz haetten und fahren koennten wo wir wollten! Es hat kaum Verkehr. Weit wegen sehen wir einige Jeeps durchflitzen, von Weitem sehen sie aus wie Velos und dann wie Ufos - spaeter wie normale Jeeps. Der Salzsee ist leider nicht ueberall so schoen weiss und flach wie auf den Fotos, v.a. am Anfang ist er gelb-braeunlich verfaerbt, teilweise ist die Salzkruste so knusprig & uneben, dass es holpert und schuettelt was das Zeug haelt. Nach ca. 20km wird er schoen flach und geschmeidig! Es hat praktisch nur noch die schoengeformte Kruste der Salzwaben (aehnlich wie beim Honig, bildet das Salz kristallartige Waben). Uuunglaublich - dieses weisse Meer! Unendlich nach allen Seiten sehen wir nur weiss, weiss, weiss - weit hinten ein Vulkan und weitere Berge. Wir koennen uns nicht orientieren, weder zeitlich noch geografisch. Ohne GPS waere es sehr abenteuerlich geworden. Um 18.20 erreichen wir endlich die Isla Incahuasi. Dort herrscht die absolute Ruhe. Ruhe. Ruhe. Ruhe. So schoen. Wir zelten in einer kleinen "Bucht" hinter einem grossen Fels. Am 7. November erkundigen wir die Kaktusinsel und wandern in der Weite des Salzmeeres. Wir geniessen die Ruhe & die Weite... am Abend gibts bei Candle-Light Lama-Steak y papas fritas und noch eine zweite ruhige erholsame Nacht auf dem Salar. Am 8. November stehen wir um 5.00h auf um den Sonnenaufgang zu bestaunen - wunderschooeeen! Danach radeln wir - diesmal mit Rueckenwind fast gratis zurueck nach Colchani. Dort steuern wir das Hotel de Sal: Luna Salada an. Wir goennen uns nach der Salz-Strapaze eine Nacht in der Suite 307 (wir haben die Suite fuer den Preis eines "normalen" Zimmers gekriegt) ;) GENIAL! Das Bett ist eeextrem breit und in der Suite verlaufen wir uns fast. Ihr findet schoene Fotos auf google.com wenn ihr Luna Salad Uyuni eingebt.
Schon etwas krass in einem der aermsten Laender in solch einem Luxus-Hotel zu uebernachten.
Unten im Dorf leben sie in einfachsten Lehmhaeusern. Die GEGENSAETZE sind extrem!
Am 9. November radeln wir ueber die angenehme Ruettelschotterwellblechpiste nach Uyuni zurueck (wir wissen jetzt haaaargenau was Wellblech ist!). Morgen Freitag, 11.11. gehts weiter auf die Laguna-Route - diesmal mit Jeep. Bei der bolivianischen Grenze werden wir uns absetzen lassen und radeln nach San Pedro de Atacama, Chile hinunter. Von dort gehts dann ueber den 4'800-meter-hohen "Paso de Jama" nach Argentina! Das wird ein Abenteuer.
saludos y besitos
eli & roman

Sonntag, 30. Oktober 2011

30.10.11 - Copacabana - La Paz

¡Queridos amigos! Am Donnerstag, 27.10., fuhren wir nach 3 sonnig-entspannten Ruhetagen weiter nach La Paz. Die ersten 12km gings happig bergauf - von 3'850 auf 4'300m.ü.M. - das fährt ein, trotz Ruhetagen, spürten wir schon wieder Säure in den Beinen aufsteigen. Obwohl wir inzwischen gut anklimatisiert sind, schnaufen wir wie die Ochsen (oder Esel?) wenns so einen Pass hochgeht. Irgendwie erholt sich der Körper auf dieser Höhe nicht mehr wirklich gut... Roman ist zumindest immer müde und will immer e bizli schlafe... Gut, nach dem Pass gings weiter auf einer Landzunge in den Lago Titicaca hinein, immer hoch und runter, bis zur schmalsten Stelle des Lago Titicaca. Hier ist der See nur 800m breit und alte, renovationsbedürftige, teilweise schon halbversunkene "Fähren" transportieren hier den ganzen Verkehr von einer zur anderen Seite. 1Fähre trägt max. 1Kleinbus & ev. noch 2Bicicletas. Kurz vor dem Fährentrip assen wir die besten Empanadas, die wir je gegessen haben - echt lecker! Das Essen ist manchmal auch äussert gut und bereitet uns nicht nur Bauchschmerzen. Auf der anderen Seite des Lago fuhren wir wiedermal den Berg hoch, nur um es nach wieder richtig runter tschättern zu lassen. Dann gings ca. 40 weitere Km den See entlang, jedoch nicht schön flach wie am Zürich- oder Bodensee, sondern immer hoch runter hoch runter, etc. Gegen Abend wurde der Wind stärker und kälter. Wir suchten uns ein windgeschütztes Nachtlager hinter abgelegenen, leerstehenden Lehmhütten. Gemäss dem Landwirt (oder Kuhhirt), den wir noch angetroffen haben, sind diese Hütten nur während der Regenzeit bewohnt, da nur dann das Hochland des Altiplano bewirtschaftet werden kann. Der Platz war äusserst gut geeignet zum Zelten: ruhig, fast windstill und gut versteckt, weit weg von der Strasse. Wir hoffen, noch ein paar solcher idealer Zeltplätze zu entdecken.
Am 28.10. packten wir die restlichen 60km bis nach La Paz - zuerst durch wenig besiedelte Weiten des Altiplano. Später, ca. 30km vor La Paz beginnen die Vororte von El Alto - dicht besiedelt, viel Verkehr, laut, dreckig. Unterwegs werden wir von Jugendlichen mit "Affengeräuschen" ge(be)grüsst (?!). El Alto dann der Höhepunkt, unglaublich chaotische Verkehrsführung, rot an der Ampel ist ein netter Hinweis, es wird mehrspuriger gefahren als die Strasse breit ist und immer wieder steigt uns der giftige Geruch brennender Abfallhaufen (oder der beissende Geruch toter Tiere) in die Nase. Es gibt auch sehr traurige Bilder, Menschen, die kaum mehr als solche zu erkennen sind, wie ein Häufchen Elend irgendwo im Strassengraben liegen. Vermutlich gibts hier keinen Pfarrer Sieber, der sich aufopfernd um die extrem armen und randständigen Kreaturen kümmert. Nach wilder nervenaufreibender Durchfahrt durch El Alto standen wir vor der Abzweigung hinunter nach La Paz. Diese Ciudad ist gross - enorm gross - im Südosten sehen wir den schneebedeckten 6'420meter-hohen Ilimani. Wunderschön & eindrücklich. Dank GPS und durchfragen fanden wir zum Glück nach ca. einstündiger Abfahrt in die Stadt das Hostal Cruz de los Andes. Nach diesem Teufelsritt gönnten wir uns 2 Ruhetage in La Paz. Morgen, Montag, 31.10. gehts weiter nach Oruro - Uyuni. Der Regen naht, wir müssen uns beeilen! Saludos y abrazo eliane & roman

Dienstag, 25. Oktober 2011

Streckeninfos von Cusco (Peru) - Copacabana (Bolivien)

Hola amigos
Hier findet Ihr die Streckeninfos mit Höhenprofil von Cusco nach Copacabana. Den Bericht dazu findet Ihr im Blog unten, die Fotos könnt Ihr mit dem Link "Fotos" oben links ansehen.

Cusco - Cusipata von romangut bei Garmin Connect – Details 
Cusipata - Aguas Calientes von romangut bei Garmin Connect – Details
Aguas Calientes - Ayawiri von romangut bei Garmin Connect – Details
Ayawiri - Juliaca von romangut bei Garmin Connect – Details
Juliaca - Puno von romangut bei Garmin Connect – Details
Puno - Juli von romangut bei Garmin Connect – Details
Juli - Copacabana von romangut bei Garmin Connect – Details

Saludos
Roman

25.10.11 - Cusco - Puno - Copacabana (Bolivia)

¡Buenos Días queridos amigos!
Nach einer interessanten Kulturwoche in Cusco (Machu Picchu, Stadtrundgang & div. Museumsbesichtigungen) schwingen wir uns wieder auf die Räder. Am Sonntag, 16. Oktober fahren wir los in Richtung Juliaca, Puno am Lago Titicaca. Wir sind dieses Mal nicht zu zweit- sondern zu viert unterwegs. Dorothe & Markus (alemania) leisten uns Gesellschaft auf der Weiterfahrt. Das ist cool! Zu viert durch die Stadt zu cruisen - das wirkt grad nochmals mehr! Alle schauen uns verwundert & erstaunt nach. Die ersten 30km gehts relativ locker nach unten, danach wirds hügelig und anstrengender. Vom versprochenen Rückenwind (2 Deutsche haben die Strecke La Paz bis Cusco in 7 Tagen abgeradelt, angeblich mit Gegenwind - kann fast nicht sein ;)) merken wir nicht viel. Wir kämpfen an gegen Steigungen und Gegenwind. Nach ca. 80km suchen wir in einem hübschen Eukalyptuswald einen einigermassen flachen Zeltplatz. Zu viert ein Zeltlager aufschlagen macht einiges mehr Spass - fast wie früher im KICK (e bizli wie Pfadi). Roman hat wieder Magenprobleme und wir essen ein paar wenige Spagettis ohne nichts. Das gibt nicht viel Power für die Weiterfahrt. Am nächsten Tag fahren wir weiter bis nach Aguas Calientes - dieser Mini-Ort liegt 12km vor dem Pass "Abra la Raya". Diesen Pass müssen wir überwinden, um auf das berühmte Altiplano zu gelangen. In Aguas Calientes übernachten wir in einem übelriechenden Abstellrüümli (genannt Hospedaje - Kosten 20Soles = 7CHF) es hat weder WC/Bad noch fliessendes Wasser im Hospedaje. Wir müssen das Baño publico ausserhalb benutzen und dafür auch noch bezahlen! Dafür lassen wir unsere Muskeln in den heissen Quellen (Aguas Calientes) richtig weichkochen & auflockern. Das ist doch schön, in dieser wunderbar kargen Bergwelt im warmen Wasser zu dümpeln.
Dienstag, 18.10.11: Die ersten 12km gehts angenehm den Berg hoch, grad richtig um warm zu werden. Der Abra la Raya ist der erste Pass mit offizieller Passbeschilderung - gut geeignet für ein paar Fotos. Dann gehts ca. zweihundert Höhenmeter runter auf die Ebene des Altiplano! Wunderschöön! So macht velofahren Spass! Aber auch heute kämpfen wir mit dem zermürbenden Gegenwind - wir schaffen 86km bis kurz nach Ayaviri, wo wir einen genialschönen Zeltplatz finden. Super Aussicht, einzigartige Abendstimmung. Es gibt feine Bruschettas mit geröstetem Brot - vom prof. Brotröster Markus!
Mittwoch, 19.10.11: Von Ayaviri fahren wir weiter im Gegenwind bis nach Juliaca - wir erhoffen uns alle eine farbenfrohe Stadt, sind jedoch etwas enttäuscht. Es ist laut, unübersichtlich und chaotisch. Am Abend in der Pizzeria informieren sie uns nach 1-stündiger-Wartezeit, mit knurrenden Mägen und zur Not Bier schlürfend, dass es keinen Pizzateig mehr gibt für grosse Pizzas - der Teig müsse erst angeliefert werden von Arequipa (es daure aber nicht mehr lange bis der Teig da wäre...) ! Das geht uns dann doch zu lange - zähneknirschend & noch immer mit knurrenden Mägen, wechseln wir kurzentschlossen in die nächste Pizzeria. Tja. Así es Perú (manchmal auf jeden Fall)!
Da wir nicht sehr begeistert sind von Juliaca fahren wir am Donnerstag weiter nach Puno, an den Lago Titicaca. Wir fahren zügig zu und erreichen nach 3.5Std. Puno. Die Strasse hat jetzt leider keinen extra-Seitenstreifen mehr und wir müssen auf der Strasse fahren. Die einen Busfahrer sind denkbar unsensibel (oder blind oder boracho) und überholen uns soo haarscharf, dass wir beinahe in den Graben neben der Strasse hinunterstürzen. Es ist uuuunglaublich! Sie kommen immer sehr schnell, hupen und fahren zu - auch wenn es Gegenverkehr hat - bremsen gibt es nicht! Hier gilt das Motto: wer bremst verliert! Schon ab und zu mussten wir ins Kies/Sand oder in den Graben neben der Strasse ausweichen. Wir müssen einfach immer für alle Verkehrsteilnehmer mitdenken und mitüberlegen und entsprechend schnell handeln. Es ist grundsätzlich so, dass weder Fussgänger, noch Motorrad-/Fahrradfahrer, noch Tiere irgendein Recht haben im Strassenverkehr! Wenn ein Auto kommt - kannst du nur noch wegrennen - so schnell wie möglich! jaja... andere Länder, andere Sitten!
In Puno haben wir 1 Wäsche-/Ess- und Ruhetag eingelegt. Da jedoch die Matratzen im Hotel äusserst unbequem waren, sind wir am Samstag wieder weitergefahren. Bolivia wir kommen!
Samstag, 22.10.11: Roman und ich fahren um 9.00 los - zuerst alles schön am See entlang, dann wirds je länger je hügeliger. So richtig steile fiese Anstiege erwarten uns. Der Gegenwind wird mit fortschreitender Tageszeit immer stärker, sogar Roman findets nicht mehr lustig so in den Wind rein zu schiiiiiten! Nach 89km suchen wir uns einen Zeltplatz auf einem Schafspfad neben der Strasse. Wir finden einen schönflachen Platz mit Aussicht auf den Lago Titicaca mit 6'000er Schneebergen dahinter. Die Schafhüterinnen erlauben uns die Wiese fürs zelten zu benutzen. Kurz darauf erscheint der Gouverneur des Dorfes, er will wissen woher wir kommen und was wir hier machen - er meint jedoch nach 5-10min Gespräch, wir können tranquilo hier übernachten. Nach dem Gouverneur besucht uns auch noch der Lehrer des Dorfes und will alles wissen. Woher wir sind, welche Sprache wir sprechen, wie alt wir sind und welchen Beruf wir ausüben. Die Schweiz scheint er nicht zu kennen, er fragt ca. 6mal nach wie unser Land nochmal hiesse! Schon interessant diese Begegnungen mit den Peruanern.
Sonntag, 23.10.11: Heute gehts über die Grenze! Wir stehen früh auf und genehmigen uns ein ausgedehntes Geburtstagsfrühstück. Am Morgen gehts noch mit dem Gegenwind - für 4km haben wir sogar richtig starken Rückenwind, am liebsten hätte ich immer Rückenwind, das wär ein Spass! Wir müssen immer wieder unasphaltierte Strassenabschnitte & steile Anstiege bewältigen - ein schöner Vorgeschmack auf Bolivien. In Junguyo machen wir wieder mal eine unerfreuliche Begegnung, ein Muchacho steht zuerst mitten in der Strasse und will uns den Weg versperren, nur langsam geht er ein, zwei Schritte zurück - kurz nachdem wir vorbei sind, wirft er uns einen Stein nach! TOLL! Das ist wirklich aufmunternd. Nach 7km erreichen wir die Grenze. Wir holen uns den Ausreisestempel, wechseln unsere Soles in Bolivianos und kaufen noch ein paar hübsche, farbige Geschenke für die Zuhausegebliebenen! Auch drüben in Bolivien, erhalten wir relativ problemlos eine Aufenthaltbewilligung für 60 Tage, da wir mit dem Velo reisen. Markus & Doro hätten 60 Tage erhalten, wenn sie dem Zollbeamten ein CocaCola von nebenan spendiert hätten!!! Das sind noch Zustände... Nach weiteren 9km erreichen wir das farbige und hübsche Städtchen Copacabana - ein richtiges Tourinest. Hier feiern wir erst mal richtig Geburstag, dann werden wir ein paar Tage ausruhen, Sommerferien machen und uns für La Paz rüsten! Am 24.10. besuchen wir die Isla del Sol. Voraussichtlich fahren wir am Donnerstag, 27.10. weiter nach La Paz - am Samstag sollten wir spätestens dort sein. Anschliessend gehts weiter in Richtung Salar de Uyuni - bevor der Regen kommt. Auf den Salzsee freuen wir uns extrem!
Hasta luego!
Saludos & besitos
eli & roman

Dienstag, 11. Oktober 2011

08.10.11 - Chalhuanca - Abancay - Cusco

Buenas Noches!
Qué tal en suiza y en todo el mundo?? Wir hoffen, es geht euch allen den Umständen entsprechend (Job, Wintereinbruch, Unwetter, etc.) gut!
Von Roman habt ihr lesen können wie es nach Montezuma's Rache und Té Munía (in Puquio) über zwei deftige Pässe nach Chalhuanca ging.
04.10.11: Von Chalhuanca starten wir früh morgens, da wir möglichst schnell aus diesem Hotel wegwollen. Heute soll es die ersten 95Km nach unten gehen, alles am Fluss entlang und zur Feier des Tages gibts eine Steigung von ca. 20km bis nach Abanacay! Wir fahren frohen Mutes in den frischen Tag hinein - es ist superangenehm, es geht abgesehen von einigen harmlosen Gegensteigungen immer bergab. Wir kommen schön schnell vorwärts, der Kilometerzähler rattert... Ab 10/11Uhr beginnt uns jedoch ein heftiger Gegenwind ins Gesicht zu pusten! Mit diesem Wind haben wir nicht (auf jeden Fall nicht soo früh) gerechnet! Obwohl es bergab geht, ist das Fahren nun extrem anstrengend - wir wechseln uns ab mit in den Wind fahren - aber ich habe manchmal echt noch Mühe vorwärts zu fahren. Roman muss den grössten Teil vorne fahren und mir Windschatten spenden! Muchas gracias! Um ca. 15h sind wir unten beim Fluss - ab jetzt gehts nur noch hoch bis Abancay. Keiner kann uns Auskunft geben, wieviele Km noch fehlen bis Abanacay - jaaa,... mit dem Auto hat man 25Minunten. Ok. Danke.
Nach 1Liter kühlem Inka-Cola nehmen wir den Stutz in Angriff, der Wind pustet uns gleich auf den ersten Metern vom Rad - das wird heiter! Zum Glück stellt der Wind ab nach ca. 5km hochkämpfen - ohne Wind ist es einfach brutal heiss! Egal. Wir müssen weiter, da wir es sonst nicht vor dem Eindunkeln schaffen. Es hat viel Landwirtschaftsverkehr - es liegen viele Äste, halbe Bäume und Dornen (!!!) auf der Strasse. Schön aufpassen, wo wir fahren. Nach einer Pinkelpause im Schatten, wippt mein Hinterrad äusserst komisch - SCH......, der 1. Platten!!! Ich hab den 1. Plaaatttten eingefahren!!!! Wir untersuchen das RAD - ganze 3 Dornen haben sich in meinen Hinerpneu gebohrt! UND auch beim vorderen Rad hab ich einen Dorn. An weiterfahren ist nicht zu denken. Jetzt ist der Veloprofi gefragt - Roman ersetzt mir den 1. Pneu (zum Glück hab ich Roman dabei!) Da die Zeit schon ziemlich fortgeschritten ist - lassen wir den 2. ungeflickt und lassen uns die letzten paar Km mit einem LKW zum Plaza des Armas chauffieren (Roman wäre viel lieber hochgetrampelt - ich war froh um den Lieferservice, da mich der Wind total geschafft hat). Am nächsten Tag schieben wir einen Flick- und Waschtag in Abancay ein.
06.10.11: Wir starten die letzte Etappe (3 FahrradTage) bis Cusco. Von Abancay geht es 40 steile & unerbittliche Kilometer den Berg hoch. Wir trampen fleissig von 2'300 bis auf 3'860 hoch. Ich kämpfe den ganzen Tag mit Bauchkrämpfen - hab wohl beim Frühstück was falsches gegessen. Es ist schon unglaublich anstrengend radzufahren mit Bauchproblemen. Dank Coca Cola überstehe ich den strengen Aufstieg. Der Pass ist wieder mal nicht markiert und wir bemerken erst, dass wir schon drüber sind, als es wieder nach unten geht. Es folgt eine wunderbare Abfahrt durch ein breites grünes fruchtbares Tal bis nach Curahuasi. Dort finden wir ein hübsches sauberes Hotel - MIT WARMWASSER!
07. & 08.10.11: Es hat die halbe Nacht geregnet - am Morgen ist das Tal grau und wolkenverhangen, jedoch trocken. Von Curahuasi geniessen wir zuerst eine ca. 20km-lange Abfahrt bis zum Rio Apurimac (dieser wird später zum Amazonas anwachsen) - über eine moderne Stahlbrücke gehts in ein neues Departemento. Flüsse überqueren ist zwar wunderschön - wir wissen jedoch immer, wenn wir am Fluss unten ankommen, dass nun die Schoggi-km vorbei sind und ein anstrengender Anstieg auf uns wartet. Genau wie auch hier. Es geht nun vom Rio Apurimac (1'900m.ü.M.) 20km nach Limatambo (2'650m.ü.M.) und weiter bis auf den Pass Abra Huillque auf 3'700 m.ü.M. hoch. Dieser Pass ist unser Tagesziel. Theoretisch könnten wir schon in Limatambo übernachten - aber da wir schon um 13h dort sind, ist das noch viel zu früh. Wir radeln weiter, auf unendlichvielen Serpentinen den Berg hoch. Heute ist ein komischer Tag. Die Einheimischen starren uns an oder rufen uns "Hellouu GRINGO" nach, wenn wir grüssen schauen sie weg oder einige betteln: "da me plata!" Unterwegs wirft uns ein Muchacho (Jugendlicher) aus dem LKW Abfall nach - da sind wir nicht sehr erfreut drüber. Wir beschliessen noch so weit wie möglich zu fahren um über den Pass ins nächste Tal zu gelangen. Frustriert und ernüchtert strampeln wir uns hoch. Um ca. 17.15 sind wir endlich oben! Geschafft. Es fängt an kalt zu werden. Wir suchen uns, kurz nach dem Pass, auf einem Feldweg (der wohl auch von sämtlichen Bewohnern der Region als Abfallentsorgungsstelle genutzt wird) einen Schlaf-/Zeltplatz und finden effektiv einen einigermassen flachen Platz. Schnell, alle warmen Kleider anziehen - Zelt aufstellen - kochen. Um 20.30 liegen wir im Schlafsack und versuchen, warme Füsse zu kriegen. Ausgerechnet diese Nacht regnets und regnets und regnets! Wir können aufgrund des Regens & der Höhe nicht so richtig schlafen und stehen um 5h wieder auf. Nach einem kurzen Coca-Té-fastfood-Breakfast packen wir das triefend nasse Zelt ein und fahren los. Es geht ca. 20km (ca. 300Hm) runter in die Ebene des Anta-Tales. Wir haben wunderbaren Rückenwind, kommen schnell voran - der Regen hat sich verzogen und dank des Windes trocknen wir schnell ab. Kurz vor Anta müssen wir leider leider leider mitansehen, wie ein Kleinbus (trotz Vollbremse) in einen Hund, der grade die Strasse überquert, hineinfährt - schrecklich, der Hund muss höllische Schmerzen leiden - unglaublich schockierend! Das sind extrem traurige & traumatisierende Erlebnisse.
Die letzten 20km nach Cusco gehts zuerst flach weg und dann nochmals 300Meter hoch über einen 3'600m-hohen Pass. Die Gegend hier vor Cusco ist stark besiedelt - überall hats Häuser, kleine Dörfer, Menschen arbeiten auf Äckern. Es hat leider auch extrem viel Abfall überall auf den Wiesen, in den Bächen, auf den Feldern, einfach überall... unglaublich schade!
Die letzten paar km können wir auf einer starkbefahrenen Strasse nach Cusco hinunterrollen. Überall neben, hinter, vor und um uns herrscht das pure Chaos: viele Menschen, Tiere, Autos, LKW's, Töffs, Polizisten, viel Lärm, Gehupe, etc. Nach 40min wilder Fahrt über nassgeschmieriges Kopfsteinpflaster finden wir endlich das Hostal Estrellita (in welchem sich wohl sämtliche Radler einfinden, welche in Cusco vorbeikommen!). Zurzeit halten sich ca. 11 Radler & Radlerinnen im Hostal auf - wir geniessen die Möglichkeit uns mit erfahrenen Fern-&LangzeitradlerInnen zu unterhalten und Tipps für die Weiterreise zu erhalten! Es gibt alles: von lockeren cocablätterkauenden Rasta-radlern bis zu ehrgeizigen Alaska-Ushuaya-gibihm-Radlerinnen! Wir sind begeistert! Es gibt tatsächlich noch andere Locos, die sich das antun.
Morgen gehts für 3 Tage nach MachuPichu. Am Sonntag, 16.10. schwingen wir uns wieder auf unser Drahtesel in Richtung Puno und La Paz (Bolivia).
Saludos y hasta luego
abrazo eli

PS: untenstehend findet ihr sämtliche GPS-Angaben: Höhenprofil, Distanz, Temparatur, etc.

Chalhuanca - Abancay von romangut bei Garmin Connect – Details
Abancay - Curahuasi von romangut bei Garmin Connect – Details
Curahuasi - Abra Huillque (Limatambo) von romangut bei Garmin Connect – Details
Abra Huillque - Cusco von romangut bei Garmin Connect – Details

Montag, 10. Oktober 2011

Negromayo - Chalhuanca von romangut bei Garmin Connect – Details

Am Morgen der Etappe nach Chalhuanca sprachen wir mit einem Lehrer, der die folgende Strecke täglich mit dem Motorrad fährt. Der Ausblick auf eine kurze Steigung wurde wie folgt kommentiert: Das ist der letzte Aufstieg, danach ist es lange flach und dann folgt eine Abfahrt. Beim Abfahren der Strecke haben wir folgendes gelernt: Folgt auf eine Abfahrt eine Steigung hebt sich das ganze auf und wird von den Einheimischen als flach bezeichnet. Die Strecke war nämlich ein ständiges auf und ab und der Wind kam natürlich von vorne. Es dauerte fast 40 km bis die Abfahrt endlich begann! Die ersten km waren wirklich rasant und die hart erkämpften Höhenmeter purzelten nur so dahin. Der untere Teil war dann nicht mehr so steil, der Gegenwind machte uns jedoch schwer zu schaffen. In Chalhuanca steuerten wir dann das erstbeste Hotel an, was viel zu teuer für den (fehlenden) Service war. (schon wieder was gelernt...)

Streckeninfos:
Negromayo - Chalhuanca von romangut bei Garmin Connect – Details

Puquio - Negromayo von romangut bei Garmin Connect – Details

Hola amigos

Am 2. Oktober konnten wir endlich weiterfahren. Nach 3 Tagen Pause haben wir extrem darauf gebrannt! Wir rechneten mit ca. 25 km Aufstieg auf 4'100m, mit anschliessender Hochebene (nach Angaben von Einheimischen). Nun gut, die Höhe haben wir gefunden, die Ebene nicht... Mit über 4'400m war der Pass auch minime 300 Meter höher als angegeben. Aber wir haben die harten 1'657 Höhenmeter gut überstanden. Übernachtet haben wir dann auf 4'450 Höhenmeter in einem sehrsehr einfachen und stallähnlichem Zimmer. Die Temperaturkontrolle am Morgen ergab eine Zimmertemperatur von 3 Grad. Die Höhe hinderte uns aber mehr am Schlafen als die Kälte.

Hier die Tourdaten (74 km, 1'657 Höhenmeter):
Puquio - Negromayo von romangut bei Garmin Connect – Details

Saludos
Roman

Pampa Galeras - Puquio von romangut bei Garmin Connect – Details

Die letzten 10 km Aufstieg auf 4'146müM mit der anschliessenden Abfahrt (25 km)

Pampa Galeras - Puquio von romangut bei Garmin Connect – Details

Nuevo Santiago - Pampa Galeras von romangut bei Garmin Connect – Details

Der zweite Tag pura subida (alles nur bergauf)

Nuevo Santiago - Pampa Galeras von romangut bei Garmin Connect – Details

Viel Spass beim studieren des Höhenprofils ;-)

Nazca - Nuevo Santiago von romangut bei Garmin Connect – Details

Link zu den Tourdaten der ersten Bergetappe:

Nazca - Nuevo Santiago von romangut bei Garmin Connect – Details

53 km, 2'141 Höhenmeter (alles nur bergauf!)

Samstag, 1. Oktober 2011

01.10.11 - 3 Ruhetage in Puquio oder Montezumas Rache...

¡Queridos Amigos!

Am Morgen der letzten, von Eli beschriebenen Etappe von Pampa Galeras nach Puquio, holte mich Montezumas Rache ein. Ich habe keine Ahnung wovon, es musste aber was Mächtiges gewesen sein... Soweit so gut, ich habe mich nach Puquio gekämpft und den ganzen Körper ausgehölt. Wir haben beim Schlafengehen gesagt, dass wir schauen wie es mir am Morgen geht und dann entscheiden ob wir weiterfahren. Die Entscheidung war schnell getroffen: Wir machen einen Ruhetag! Ein richtiger Ruhetag beginnt natürlich mit Ausschlafen, womit wir natürlich das Frühstück verpassten, was mir nicht sonderlich viel ausmachte. Auf der Suche nach einem Restaurant stellten wir fest, dass die Hygiene der Restaurants viele Wünsche offen liessen, was die Auswahl mächtig verkleinerte. Wir fanden dann doch noch ein Restaurant. Nach einem kurzen Spaziergang waren wir (also vor allem ich) so geschafft, dass wir ein Mittagsschläfchen brauchten.
Für das Nachtessen kamen genau zwei Restaurants in Frage. Da eines nur Suppe anbietete, besuchten wir das andere, welches wieder das Gleiche war wie gestern. Ich zwang mich ein Bistec a lo pobre zu essen, Eli half mir tüchtig mit ;-) Natürlich fielen wir dem Personal auf, denn Touris verirren sich eigentlich nie nach Puquio! Auch im Dorf sind wir die Attraktion, alle schauen und einige Fragen sogar woher wir kommen. Die Schweiz kennen die Wenigsten. Aber wir fühlen uns recht wohl und sicher hier. So kamen wir mit dem Personal ins Gespäch, was sehr interessant war. Der Koch (Juan Virgilio) sagte, wenn wir morgen Abend wieder kommen, werde mit Pisco gefeiert! (Wir hatten bereits entschlossen einen weiteren Ruhetag zu verbringen.)
Da mich Montezuma auch am zweiten Tag noch besuchte, fragten wir beim Frühstück im Hotel, ob sie ein Mittel dagegen kennen. Die Köchin bot an, später am Markt Té Munía zu kaufen und mir zuzubereiten. Das nahm ich natürlich gerne an. Nach dem Mittag war es dann soweit, der Tee war bereit und die Köchin verordnete mir Bettruhe. Also trank ich den überraschend guten Tee und legte mich ins Bett. Eli machte sich zu Fuss auf Entdeckungsreise zu einem Aussichtspunkt. Auf dem Rückweg wurde sie von einer Dame angesprochen, welche Eukalyptusholz für den Transport nach Hause vorbereiteten. Nach kurzem Gespräch wurde Eli aufgefordert auch etwas mitzutragen. "Zu Hause" angekommen, hätte Eli einen Rum trinken dürfen. Da jedoch alle (inkl. der am Haus arbeitenden Bauarbeiter) aus dem selben Becher tranken, lehnte sie dankend ab, was viel Ueberzeugungsarbeit brauchte. Sie fühlte sich eh nicht sehr wohl, da die Bauarbeiter selten so blaue Augen gesehen haben... Kurz nachdem ich aus meinem 2Std.-Komma-Schlaf aufgewacht bin, traf Eli wieder im Hostelzimmer ein. Das Abendessen nahmen wir natürlich wieder in unserem Stammresti ein. Ich hatte sogar wieder etwas Appetit! Die Freude, uns zu sehen war gross! Neu eintreffenden Gästen wurde gesagt, das Restaurant sei nun geschlossen. Nachdem die letzten Gäste den Raum verlassen hatten, sagte uns Juan, dass er nun die Tür schliessen werde, damit wir ungestört sein können. Gleichzeitig stellte er einen Pisco-Wein auf den Tisch. Uns kam das etwas komisch vor und wir diskutierten kurz, ob wir auch gehen sollten, entschieden uns aber dagegen. Ich erklärte Juan, dass ich heute leider nicht oder nur ganz wenig trinken kann. Er bestand aber darauf, den Wein zu öffnen. Bei der Ansprache erklärte er uns, dass wir seine ersten ausländischen Freunde seien, was ihn sehr freue! Der Dessert-Wein schmeckte sehr gut, was es mir schwer machte aufzuhören und es Eli erleichterte auch für mich zu trinken, was Juan sehr freute... :-) Nach einem lustigen und interessanten Gespräch machten wir uns auf, damit ich meinen zweiten Té Munía trinken konnte.
Obwohl ich nicht sehr gut geschlafen hatte, fühlte ich mich heute wieder besser. Nach dem Frühstück bekam ich meinen dritten und letzten Té Munia vorgesetzt, womit klar war, dass der Morgen wieder verschlafen wird. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang und genossen die warme Sonne.
Morgen werden wir uns wieder in Bewegung setzen und die Berge Richtung Cusco in Angriff nehmen.
Saludos
Roman
PS: Die Streckenprofile folgen später, da es die Internetverbindung hier ziemlich gemütlich nimmt...

28.09.11 - 100km pura subida - Nazca - Abra Condorcena

¡Hola - Buenas tardes! Am Montag, 26.09. sind wir schwer bepackt in Richtung Anden - Cordillera Occidental - losgeradelt! Wir haben Wasser fûr mind. 50km und Essen fuer 2-3 Tage geladen. Um 9.00 brannte die Sonne bereits erbarmungslos - wir schwitzten was das Zeug hielt. Nach 12km machten wir bereits den 1. Inka-Cola-Stopp um den Zuckerspiegel auf Fruehstuecks-Niveau zu halten. Die ersten 15-20km fuhren wir entlang einem breiten trockenen Flussbett - anschliessend schlaengelte sich die Strasse in unendlichen Serpentinen den Berg hoch. Hin und her und hin und her - die Steigung war recht angenehm, immer zwischen 3 und 6%. Wir kaempften uns in einem 8km/h-Schnitt den Berg hoch. Auf dieser Strasse (Carretera 26A) hat es gluecklicherweise sehr wenig Verkehr - wir konnten fast die ganze rechte Fahrspur fuer uns in Beschlag nehmen. Es war jedoch schon ein sehr spezielles Gefuehl so in der Einsamkeit dahinzuradeln - es gab keine Doerfer u. keine Haeuser mehr - einfach nur Berg Berg Berg. Unser Ziel war Huallhua zu erreichen das angeblich einzige Dorf bis vor dem Pass. Um ca. 16h erreichten wir endlich dieses Dorf! Es bestand genau aus 3 Haeusern, wovon 2 nicht bewohnt waren. Im einzigen behausten kauften wir alle Wasserflaschen welche noch vorhanden waren auf und noch eine riesige 3-Liter-Flasche Inka-Cola fuer den Fall der Faelle! Der Typ erklaerte uns jedoch, dass in ca. 5km nochmals ein Dorf komme, wo wir uns mit Fluessigkeit eindecken koennen. Gut - Glueck gehabt. Die drei 1/2-Liter-Flaschen haetten naemlich nicht weit gereicht. Nach 1 km kam aus dem Nichts ein Restaurant - wo wir erneut 5Liter Wasser kauften. Anschliessend versuchten wir in das Dorf zu gelangen, um dort eine Uebernachtungsmoeglichkeit zu finden. Nach ca. 6-7km erschien die Ortstafel von "Nuevo Santiago de Jesus" - ein relativ neugegruendetes Dorf, welches weder auf der Karte noch im GPS exisitiert. Dort fragten wir im Centro de Salud wo wir hier uebernachten koennten - der Señor Enfermero namens Pablo ueberlegte eine Weile und bot uns dann den Hinterhof des Centro de Salud an um zu zelten! Super! Der Boden ist bastante flach - hier laesst sichs gut zelten. Pablo bot uns ausserdem an, das Bad MIT DUSCHE! benutzen zu koennen - von diesem ueberraschenden Angebot machten wir natuerlich aeusserst gerne Gebrauch (nach einem soo heissen verschwitzten Tag ist man froh um jeden Tropfen Wasser - auch wenns kalt ist!). Sowieso war Pablo extrem hilfsbereit & unkompliziert. Er kochte uns in seinem Wasserkocher Wasser fuer heissen Tee und bot uns an im Centro drinnen schlafen zu koennen, falls es zu kalt werden wuerde. Die Hasen welche auch im Hinterhof des Centro hausten waren aeusserst neugierig und kamen um unser Zelt zu besichtigen - der eine hoppelte direkt hinein und drehte seine Runden zwischen Innen- und Aussenzelt! Anschliessend probierte er ob das Zelt auch gut schmeckt, er knabberte an unserem Haeuschen - schliesslich ist es ja gruen! Roman & ich hatten unsere liebe Muehe ihn von unserem Obdach fernzuhalten! Anschliessend half uns Pablo bei der Hasenjagd und sperrte beide in ein Holzhaeuschen. So konnten wir die Nacht wenigstens ruhig durchschlafen. Heute kochten wir das erste Mal selber mit unserer mittransportierten Kochausruestung - Reis mit Thon, naja, essbar wars. Die Nacht auf 2'800m.u.M. haben wir erholsam ueberstanden. Am Morgen gehts weiter den Berg hoch - es fehlen noch 52km bis zum Pass. Nach ca. 35km zieht ein Gewitter auf, neben uns donnert es kraeftig - ca. 10km vor dem Vicuñas-Nationalpark (Pampa Galeras) beginnt es zu regnen - wir schmeissen uns in Regenkleidung und fahren bis zum Eingang des Parkes. Obwohl es erst ca. 15h ist - erkundigen wir uns dort, ob es eine Uebernachtungsmoeglichkeit gibt. Zelten duerfen wir nicht, es hat jedoch einfache Unterkuenfte, wo wir schlafen koennen. Wir werden in Dormitorio 1 untergebracht - eine einfache Baracke mit div. Zimmern (schmalen Betten!) und sanitaeren Anlagen, welche nicht funktionieren. Besser als nichts. Ausserhalb der Baracke kann man eiskaltes Wasser vom Hahn holen - zum waschen & kochen. Wir waschen uns notduerftig und ziehen saemtliche warmen Kleider an - auf dieser Hoehe ist es einfach immer kalt. Gegenueber des Parks hat es zwei Wellblechhuetten, dort gibt es angeblich was zu essen. Wir haben schon genuegend Hunger um was essen zu gehen - um ca. 17h gehen wir schon Nachtessen. Es gibt genau 2 Menues zur Auswahl: Galdo de Gallina (Suppe mit einer Huehnerkeule & einem ganzen Ei drin) und Lomo Saltado (Reis, Rindfleischstueckchen, Tomaten & viel Zwiebeln). Zudem trinken wir einen feinen Mate de Coca (Cocatee) mit viel Zucker - gegen die Hoehenkrankheit und einfach weil er gut schmeckt. Um 19h liegen wir bereits im Schlafsack (im viel zu engen Bett!). Wir schlafen nicht wirklich gut - da es viel zu eng ist und der Sauerstoff aeusserst knapp ist auf dieser Hoehe. Am naechsten Morgen fahren wir "geraedert" (von der erholsamen Nacht) weiter. Roman gehts gar nicht gut, er hat zu allem Ueberfluss noch Magenprobleme & Durchfall!! Toll - so macht radfahren richtig Spass! Nach 10km dann stehen wir auf dem Pass! ENDLICH geschafft. Jetzt koennen wir es runter rollen lassen bis auf 3'000m.u.M. Es wird wieder schoen warm. Auch die Umgebung hat sich stark veraendert, es ist viel gruener, auf terrassenartigen Aeckern arbeiten Menschen und ueberall hat es Kuehe und Esel. Leider hat es auch hier ueberall Abfall (am Strassenrand, auf den Aeckern u. Wiesen, etc.) Natuerlich geht es nicht nur runter -kaum haben wir den Fluss erreicht, gehts wieder hoch bis nach Lucanas (ein Dorf mit ca. 1'200 Einwohnern). Dort erklaert uns ein LKW-Fahrer, dass es jetzt bis nach Puquio nur noch eben raus geht - in 1Std. sollten wir dort sein. Sehr optimistisch! Traue keinem, der die Strecke nicht selber mit dem Fahrrad abgestrampelt hat! Es geht weder nur eben raus noch dauert es nur eine Stunde. Nach anstrengenden 18km rauf&runter sehen wir endlich das Dorf Puquio. Hier soll es Hostales sowie alle Versorgungsmoeglichkeiten geben. Sehr gut. Bei der Einfahrt ins Dorf sind wir natuerlich wieder die Hauptattraktion - ALLE schauen, was da fuer 2 Locos daherkommen! Auch der Boy im Hostal kanns kaum glauben, dass wir diese Strecke von Lima nach Cusco mit dem Fahrrad machen wollen! Er fahre hoechstens 1KM mit dem Velo - anschliessend reiche es ihm! "Porque con las bicicletas y todo la bagage?" Gute Frage! Manchmal wissen wirs selber nicht so richtig. Wie es uns in Puquio ergangen ist - erfaehrt ihr von Roman!
saludos y fuerte abrazo
eliane
ps. manchmal sehne ich mich schon sehr nach dem wunderschoenen Haeuschen in Unterstammheim und sogar nach meinem bequemen Buerostuhl in Winterthur ;)

Sonntag, 25. September 2011

Fotos zur Wüstendurchfahrt

¡Viel Spass beim schöckern!


                                                                Wer findet Eli?


                                Mitten in der Wüste: Falsches Inca Cola von einem richtigen Inka...

                                                               Nazca 167 km...


                                             Irgendwo dazwischen während einer Füdlipause...

                                                           Der erste freie Papagei

                                                    So sehen viele Dächer in der Stadt aus.

                                          Einfach mal geradeaus, aber richtig flach ist es nicht...

Palpa - Nazca von romangut bei Garmin Connect – Details

Palpa - Nazca von romangut bei Garmin Connect – Details

Ica - Palpa von romangut bei Garmin Connect – Details

Ica - Palpa von romangut bei Garmin Connect – Details

Pisco - Ica von romangut bei Garmin Connect – Details

Pisco - Ica von romangut bei Garmin Connect – Details

25.09.11 - Wüstendurchfahrt Pisco - Nazca

¡Hola a todos!

In Pisco haben wir erneut Gewicht abgeworfen, die Berge kommen ja immer näher... Beim Losfahren in Richtung Ica stellten wir fest, dass sich unsere steinharten Brooks-Sättel langsam in Richtung bequem anpassen. Nach einigen Kilometern war aber das mit dem "bequem" auch schon wieder vorbei. ;-s Wir wussten, dass uns heute ca. 80km bevorstehen und haben uns auf einen harten Tag eingestellt. Der Wind machte aber schön auf Kollege und kam je länger, je stärker von Hinten! Wir waren erstaunt, wie locker wir die 79 km abradelten! So macht viajar en bici richtig Spass!
Da die gute Dame der Reception in Pisco vergessen hat unsere Wäsche in die Wäscherei zu bringen, mussten wir in Ica erneut einen Ruhetag einschieben. Ica ist extrem laut und chaotisch. Unzählige Autos und Moto-Taxis rasen und hupen durch die Strassen. Wir vermuten, dass ein Preis ausgesetzt wurde, für den der am Meisten, Lautesten und am Längsten hupt! Unglaublich! Im Museo regional de Ica verschafften wir uns einen Ueberblick über die Entstehung und Lage der Nazca-Linien. Das sind Linien und Figuren, welche vor ca. 1'000 Jahren in den Sandstein gekratzt wurden und heute noch sichtbar sind. Niemand weiss, wozu diese Linien dienten - es gibt verschiedenste Theorien was die Linien bedeuten könnten!  Das Museum war den Besuch eindeutig wert! Heute wissen wir, dass wir in diesem Museum den besten Ueberblick der Linien erhalten haben.

Nach dem Ruhetag gings los in Richtung Palpa und Nazca. Diese Etappe sollte 50 km schnurgerade durch die Wüste führen. Und das tat sie auch! Zuerst wars ein ständiges aufundab und danach im richtig starken Gegenwind und bei Temperaturen bis 35 Grad nur noch geradeaus. Zum Glück wendete der Wind auf den letzten 20 km und wir hatten auf einmal Rückenwind! Aber auch so waren diese 93 km richtig hart. Ich bin mich ja daran gewöhnt, dass der Hintern schmerzt, aber für Eli war's zum Teil schon hart! Ab und zu musste eine "Füdli- und Arschpause" her :-) Aber wir schafften es bis ans Ziel (Hostal in Palpa) trotz zwei deftigen Steigungen kurz vor Palpa! - In den letzten zwei Tagen hat Eli ihre Velotauglichkeit bewiesen! :-)

Die Etappe nach Nazca war mit 50 km eine kurze. Da aber die Palpa-Linien, die Nazca-Linien und das Maria-Reiche-Museum auf der Strecke lagen machten wir viele Pausen, womit wir den Rhythmus nie richtig fanden. Auch der Gegenwind machte die Sache nicht gerade leicht. Aus einer (vermeintlich) lockeren Etappe wurde eine richtig zähe! Die erneute Wüstendurchquerung machte sich wieder mit sehr heissen Temperaturen bis 35 Grad bemerkbar. Wir fuhren die meiste Zeit durch das Gebiet der Nasca-Linien ohne auch nur etwas davon zu merken. Die Linien sind vom Boden aus nicht sichtbar. Aber bereits auf einem Turm von ca. 10 Metern Höhe werden die Linien sichtbar. Den Turm hat Frau Dr. Maria Reiche vor ca. 50Jahren auf eigene Kosten errichten lassen. Da aber nach 5 Minuten ein Bus mit einer (grossen) Schulklasse eintraf, zogen wir bald weiter.
In Nazca angekommen, drängte sich uns ein "Agent" auf und wollte uns ein Hostel aufschwatzen. Eli hatte aber bereits eines aus dem Reiseführer herausgesucht und wollte in dieses. Juan-Carlos war sehr hartnäckig, wir konnten uns aber durchsetzen und zuerst unseres besichtigen. Da es aber ausgebucht war, folgten wir ihm. Er führte uns in ein angenehmes und schönes Hostel an ruhiger Lage. Nach dem Lärm in Ica genossen wir die ruhige Zeit hier und hängten einen zweiten Ruhetag an. :-)

Morgen (Montag) gehts ab in die Berge. So richtig hoch hinaus! Der erste Pass kommt nach ca. 100km, wir müssen bis dahin 3'800 Höhenmeter überwinden. Wir rechnen damit, dass wir ca. 8-9 Tage benötigen um in die nächste grössere Stadt, Abancay, zu gelangen. Wir werden möglichst bald wieder von unseren Velobergtouren (bis 4'500 Meter Höhe) berichten!

Saludos y hasta pronto

roman

PS: Wir haben gestern Abend mit euch das Weinländer Herbstfest gefeiert und ein paar Pisco-Sour getrunken ;-) es war grad Happy-Hour!

Montag, 19. September 2011

Chincha Alta - Pisco von romangut bei Garmin Connect – Details

Chincha Alta - Pisco von romangut bei Garmin Connect – Details

San Vicente de Cañete - Chincha Alta

San Vicente de Cañete - Chincha Alta von romangut bei Garmin Connect – Details

Chilca - San Vicente de Cañete

Chilca - San Vicente de Cañete von romangut bei Garmin Connect – Details

Lima - Chilca – Details

Lima - Chilca von romangut bei Garmin Connect – Details

Fotos Start der Radreise: von Lima nach Pisco

Unsere Räder waren noch ganz!
                                                    
                                                                      Eindruck vom Chaos:
                                          

                                                                        Wo gehört jetzt was hin?

                                                                             Kurz vor der Abfahrt

Die Panamericana, auf welcher wir die nächsten ca. 400 km fahren werden, nun aber nur noch 2-spurig ist:

                                                                   Moto-Taxis in Mala

                                 Zwischensteigung; Die LKW's überholten uns nur mit viel Mühe!
                                             

                                                                  Abendstimmung in Pisco

                                                           Dieses Uebergewicht werfen wir ab!!!

                                                              Zur Stärkung einen Fruchtsaft!

15.09.11 - "el verdadero viaje en bicicleta"

Buenas tardes! Die ganze Zeit haben wir nur davon gesprochen... ALLEN denen wir begegnet sind, haben wir erzählt wie wir dann mit den Velos reisen werden - mit Gepäck, Zelt, Mättelis und Kocher - und alle haben gemeint, wir seien ja echte Locos!
Letzte Woche am Donnerstag, 15. September 2011 startete nun unsere "verdadero viaje en bicicleta"! Wir sind effektiv von Lima losgefahren mit den Bicicletas und sämtlichen Velotaschen, Zelt und Mättelis. Bevor wir jedoch so richtig losfahren konnten - mussten wir einige Stunden an Montage, Bastel- & Zusammenflickarbeit und Improvisation investieren bis die Räder fahrtüchtig waren. Die Bikes waren in erstaunlich gutem Zustand nach den ganzen Flugtransporten & Plastikverpackaktionen. Um 10h suchten wir vergebens eine Pneupump-Möglichkeit in Miraflores, Lima - alle Veloläden waren noch geschlossen. Es war eine ziemliche Übung das ganze Gepäck transportsicher auf dem Velo festzubinden. Um 11.30 sind wir dann endlich losgedüst. Quer durch das Quartier Miraflores auf mehroderweniger direktem Weg auf die Panamericana Sur. Kaum waren wir so richtig im Schuss, wäre fast eine meiner Ortliebtaschen weggeflogen - die Schraube war nicht richtig gut angezogen. Während wir mit der Montage der Schraube beschäftigt waren, machte mein Velo einen hübschen Salto in den 1. Graben - zum Glück ohne mich! Wir müssen uns zuerst daran gewöhnen, dass das Velo nicht mehr steht, wenn es ungleich beladen ist ;) Anschliessend sind wir aufgrund zu euphorischen Strampelns in einer Nebenstrasse gelandet die den Hügel hoch direkt in die "Pueblos Jovenes" geführt hätte - genau da wo man als reicher Touri nicht unbedingt hin will. Anschliessend nach einer geglückten Kehrtwende auf der 3undmanchmalauchmehrspurigen Nebenstrasse landeten wir auf der Panamericana!! Wir wollten schon überglücklich aufatmen als wir feststellten, dass wir in Richtung Norden unterwegs waren ;) ohlala... gar nicht so einfach, sich in einer soo grossen fremden Stadt (8 Mio. Einwohner und mindestens ebensoviele Autos) zu orientieren. Wir mussten zum Glück nur ca. 300Meter zurück (nicht auf - sondern neben der Panamericana) und konnten dort unsere Bicis über eine Brücke auf die andere Seite stossen. ENDLICH. GESCHAFFT. Wir sind auf der richtigen Strasse und können in die richtige Richtung losfahren. Schon ein etwas komisches Gefühl als Radfahrer auf dem Seitenstreifen einer mehrspurigen Autobahn zu fahren - neben uns fahren x-tonnenschwere Laster, Trucks, Busse, Autos, LKW's, Töffs, etc. ABER keine anderen Velos. In der Schweiz wäre sowas definitiv nicht erlaubt.
Der Seitenstreifen der Panamericana ist erstaunlich gut "ausgebaut" - wie eine 4. Spur - ein paar Steinchen und sehr wenig Schlaglöcher vereinfachen uns das Vorwärtskommen enorm. Wir kommen in 4-5 Std. 66,5Km weit. In Chilca suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit - das erste Hostal ist bereits ausgebucht - das zweite hat noch 3 Zimmer frei. Es hat in der Nähe von Chilca eine grosse Fabrik - sämtliche Bauarbeiter sind in den zwei Hostales des Ortes untergebracht. Wir sind froh, den 1. Tag gut überstanden zu haben. Nach einer kalten (!) Dusche liessen wir uns das Nachtessen so richtig schmecken ;) Am zeiten Tag fuhren wir ohne Frühstück los und stoppten unterwegs in Mala um etwas zu essen. Das Pan con Chicharron (sehr zähes Schweinefleisch) schmeckt uns überhaupt nicht - zum Glück gibts auch normales Frühstück. Heute übernachten wir in der Chicharroneria Roger in San Luis de Cañete ;) - essen jedoch Spagettis mit Pollo - kein Chicharron. Am dritten Tag fahren wir bis nach Chincha Alta - dort mussten/wollten wir übernachten, da mich die Knie zu stark schmerzten um weiterfahren zu können. Roman meint, mein Sattel sei etwas zu hoch eingestellt gewesen. Gestern sind wir von Chincha Alta noch 30Km bis nach Pisco geradelt - hier genehmigen wir uns einen ersten Ruhetag. Meine Knie und unsere Füdlis sind äusserst froh drum. Die Brooks-Sättel sind immer noch hart & zäh wie Holztüren.
Wir waren nun die ganze Zeit in der "Küsten-Wüste" Perus unterwegs - fast immer mit Hochnebel. Alles wirkt etwas trostlos und eintönig. Unterwegs lagen immer wieder tote Hunde auf der Strasse - plattgewalzt wie Teppiche. Ausserdem sind wir etwas erschrocken über die hiesige Abfallentsorgung. Grosse Lastwagen fahren mit Abfall beladen in die Wüste - irgendwo im Niemandsland, zwischen zwei grossen Dünen wird der Abfall in den Sand rausgekippt und teilweise angezündet. Auch am Strassenrand hat es sehr viel Plastiksäcke, -flaschen, Karton, Autopneus, etc. Vorgestern sahen wir am Strand vor Chincha Alta grosse Hühnerställe mit ca. 6000 Hühner pro Einheit - alle schön in Reih und Glied - Bewegungsspielraum = 0. Sie sind einfach hier um Eier zu produzieren und später landen sie als Pollo auf dem Teller.
Es ist einfach alles sehr anders hier. Es ist schwer vorstellbar wie das weitergehen kann - irgendwann haben wir Menschen die ganze Welt zugemüllt! Mit all den Plastiksäcken, Plastikverpackungen, -spielzeug, etc. Sehr lehrreich - für naive Schweizerhirne ;) !
Ja - sprichwörtlich - hier "kommt man auf die Welt"!

Morgen fahren wir weiter nach ICA, von dort gehts in 2 Etappen nach NASCA. In Nasca werden wir einen 2. Ruhetag einschalten und unsere Vorratstaschen füllen - von da an wirds hart und einsam. Wir werden von Nasca nach Abancay fahren - über 3 Pässe à 4'300 m.ü.M. - da müssen wir Essen & Wasser für mehrere Tage mitführen.
PS: wir haben bisher mehrere Kilo Kleider, Bücher, Schuhe "abgeworfen" - verschenkt oder nach Hause geschickt. Mal sehen ob's schon genügend war - oder ob wir uns noch von mehr Kleidern trennen müssen - jedes Gramm weniger ist besser für die hohen Andenpässe!
Bueno, hasta luego!
Saludos y abrazo
eli