Sonntag, 30. Oktober 2011

30.10.11 - Copacabana - La Paz

¡Queridos amigos! Am Donnerstag, 27.10., fuhren wir nach 3 sonnig-entspannten Ruhetagen weiter nach La Paz. Die ersten 12km gings happig bergauf - von 3'850 auf 4'300m.ü.M. - das fährt ein, trotz Ruhetagen, spürten wir schon wieder Säure in den Beinen aufsteigen. Obwohl wir inzwischen gut anklimatisiert sind, schnaufen wir wie die Ochsen (oder Esel?) wenns so einen Pass hochgeht. Irgendwie erholt sich der Körper auf dieser Höhe nicht mehr wirklich gut... Roman ist zumindest immer müde und will immer e bizli schlafe... Gut, nach dem Pass gings weiter auf einer Landzunge in den Lago Titicaca hinein, immer hoch und runter, bis zur schmalsten Stelle des Lago Titicaca. Hier ist der See nur 800m breit und alte, renovationsbedürftige, teilweise schon halbversunkene "Fähren" transportieren hier den ganzen Verkehr von einer zur anderen Seite. 1Fähre trägt max. 1Kleinbus & ev. noch 2Bicicletas. Kurz vor dem Fährentrip assen wir die besten Empanadas, die wir je gegessen haben - echt lecker! Das Essen ist manchmal auch äussert gut und bereitet uns nicht nur Bauchschmerzen. Auf der anderen Seite des Lago fuhren wir wiedermal den Berg hoch, nur um es nach wieder richtig runter tschättern zu lassen. Dann gings ca. 40 weitere Km den See entlang, jedoch nicht schön flach wie am Zürich- oder Bodensee, sondern immer hoch runter hoch runter, etc. Gegen Abend wurde der Wind stärker und kälter. Wir suchten uns ein windgeschütztes Nachtlager hinter abgelegenen, leerstehenden Lehmhütten. Gemäss dem Landwirt (oder Kuhhirt), den wir noch angetroffen haben, sind diese Hütten nur während der Regenzeit bewohnt, da nur dann das Hochland des Altiplano bewirtschaftet werden kann. Der Platz war äusserst gut geeignet zum Zelten: ruhig, fast windstill und gut versteckt, weit weg von der Strasse. Wir hoffen, noch ein paar solcher idealer Zeltplätze zu entdecken.
Am 28.10. packten wir die restlichen 60km bis nach La Paz - zuerst durch wenig besiedelte Weiten des Altiplano. Später, ca. 30km vor La Paz beginnen die Vororte von El Alto - dicht besiedelt, viel Verkehr, laut, dreckig. Unterwegs werden wir von Jugendlichen mit "Affengeräuschen" ge(be)grüsst (?!). El Alto dann der Höhepunkt, unglaublich chaotische Verkehrsführung, rot an der Ampel ist ein netter Hinweis, es wird mehrspuriger gefahren als die Strasse breit ist und immer wieder steigt uns der giftige Geruch brennender Abfallhaufen (oder der beissende Geruch toter Tiere) in die Nase. Es gibt auch sehr traurige Bilder, Menschen, die kaum mehr als solche zu erkennen sind, wie ein Häufchen Elend irgendwo im Strassengraben liegen. Vermutlich gibts hier keinen Pfarrer Sieber, der sich aufopfernd um die extrem armen und randständigen Kreaturen kümmert. Nach wilder nervenaufreibender Durchfahrt durch El Alto standen wir vor der Abzweigung hinunter nach La Paz. Diese Ciudad ist gross - enorm gross - im Südosten sehen wir den schneebedeckten 6'420meter-hohen Ilimani. Wunderschön & eindrücklich. Dank GPS und durchfragen fanden wir zum Glück nach ca. einstündiger Abfahrt in die Stadt das Hostal Cruz de los Andes. Nach diesem Teufelsritt gönnten wir uns 2 Ruhetage in La Paz. Morgen, Montag, 31.10. gehts weiter nach Oruro - Uyuni. Der Regen naht, wir müssen uns beeilen! Saludos y abrazo eliane & roman

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