Sonntag, 25. September 2011

Fotos zur Wüstendurchfahrt

¡Viel Spass beim schöckern!


                                                                Wer findet Eli?


                                Mitten in der Wüste: Falsches Inca Cola von einem richtigen Inka...

                                                               Nazca 167 km...


                                             Irgendwo dazwischen während einer Füdlipause...

                                                           Der erste freie Papagei

                                                    So sehen viele Dächer in der Stadt aus.

                                          Einfach mal geradeaus, aber richtig flach ist es nicht...

Palpa - Nazca von romangut bei Garmin Connect – Details

Palpa - Nazca von romangut bei Garmin Connect – Details

Ica - Palpa von romangut bei Garmin Connect – Details

Ica - Palpa von romangut bei Garmin Connect – Details

Pisco - Ica von romangut bei Garmin Connect – Details

Pisco - Ica von romangut bei Garmin Connect – Details

25.09.11 - Wüstendurchfahrt Pisco - Nazca

¡Hola a todos!

In Pisco haben wir erneut Gewicht abgeworfen, die Berge kommen ja immer näher... Beim Losfahren in Richtung Ica stellten wir fest, dass sich unsere steinharten Brooks-Sättel langsam in Richtung bequem anpassen. Nach einigen Kilometern war aber das mit dem "bequem" auch schon wieder vorbei. ;-s Wir wussten, dass uns heute ca. 80km bevorstehen und haben uns auf einen harten Tag eingestellt. Der Wind machte aber schön auf Kollege und kam je länger, je stärker von Hinten! Wir waren erstaunt, wie locker wir die 79 km abradelten! So macht viajar en bici richtig Spass!
Da die gute Dame der Reception in Pisco vergessen hat unsere Wäsche in die Wäscherei zu bringen, mussten wir in Ica erneut einen Ruhetag einschieben. Ica ist extrem laut und chaotisch. Unzählige Autos und Moto-Taxis rasen und hupen durch die Strassen. Wir vermuten, dass ein Preis ausgesetzt wurde, für den der am Meisten, Lautesten und am Längsten hupt! Unglaublich! Im Museo regional de Ica verschafften wir uns einen Ueberblick über die Entstehung und Lage der Nazca-Linien. Das sind Linien und Figuren, welche vor ca. 1'000 Jahren in den Sandstein gekratzt wurden und heute noch sichtbar sind. Niemand weiss, wozu diese Linien dienten - es gibt verschiedenste Theorien was die Linien bedeuten könnten!  Das Museum war den Besuch eindeutig wert! Heute wissen wir, dass wir in diesem Museum den besten Ueberblick der Linien erhalten haben.

Nach dem Ruhetag gings los in Richtung Palpa und Nazca. Diese Etappe sollte 50 km schnurgerade durch die Wüste führen. Und das tat sie auch! Zuerst wars ein ständiges aufundab und danach im richtig starken Gegenwind und bei Temperaturen bis 35 Grad nur noch geradeaus. Zum Glück wendete der Wind auf den letzten 20 km und wir hatten auf einmal Rückenwind! Aber auch so waren diese 93 km richtig hart. Ich bin mich ja daran gewöhnt, dass der Hintern schmerzt, aber für Eli war's zum Teil schon hart! Ab und zu musste eine "Füdli- und Arschpause" her :-) Aber wir schafften es bis ans Ziel (Hostal in Palpa) trotz zwei deftigen Steigungen kurz vor Palpa! - In den letzten zwei Tagen hat Eli ihre Velotauglichkeit bewiesen! :-)

Die Etappe nach Nazca war mit 50 km eine kurze. Da aber die Palpa-Linien, die Nazca-Linien und das Maria-Reiche-Museum auf der Strecke lagen machten wir viele Pausen, womit wir den Rhythmus nie richtig fanden. Auch der Gegenwind machte die Sache nicht gerade leicht. Aus einer (vermeintlich) lockeren Etappe wurde eine richtig zähe! Die erneute Wüstendurchquerung machte sich wieder mit sehr heissen Temperaturen bis 35 Grad bemerkbar. Wir fuhren die meiste Zeit durch das Gebiet der Nasca-Linien ohne auch nur etwas davon zu merken. Die Linien sind vom Boden aus nicht sichtbar. Aber bereits auf einem Turm von ca. 10 Metern Höhe werden die Linien sichtbar. Den Turm hat Frau Dr. Maria Reiche vor ca. 50Jahren auf eigene Kosten errichten lassen. Da aber nach 5 Minuten ein Bus mit einer (grossen) Schulklasse eintraf, zogen wir bald weiter.
In Nazca angekommen, drängte sich uns ein "Agent" auf und wollte uns ein Hostel aufschwatzen. Eli hatte aber bereits eines aus dem Reiseführer herausgesucht und wollte in dieses. Juan-Carlos war sehr hartnäckig, wir konnten uns aber durchsetzen und zuerst unseres besichtigen. Da es aber ausgebucht war, folgten wir ihm. Er führte uns in ein angenehmes und schönes Hostel an ruhiger Lage. Nach dem Lärm in Ica genossen wir die ruhige Zeit hier und hängten einen zweiten Ruhetag an. :-)

Morgen (Montag) gehts ab in die Berge. So richtig hoch hinaus! Der erste Pass kommt nach ca. 100km, wir müssen bis dahin 3'800 Höhenmeter überwinden. Wir rechnen damit, dass wir ca. 8-9 Tage benötigen um in die nächste grössere Stadt, Abancay, zu gelangen. Wir werden möglichst bald wieder von unseren Velobergtouren (bis 4'500 Meter Höhe) berichten!

Saludos y hasta pronto

roman

PS: Wir haben gestern Abend mit euch das Weinländer Herbstfest gefeiert und ein paar Pisco-Sour getrunken ;-) es war grad Happy-Hour!

Montag, 19. September 2011

Chincha Alta - Pisco von romangut bei Garmin Connect – Details

Chincha Alta - Pisco von romangut bei Garmin Connect – Details

San Vicente de Cañete - Chincha Alta

San Vicente de Cañete - Chincha Alta von romangut bei Garmin Connect – Details

Chilca - San Vicente de Cañete

Chilca - San Vicente de Cañete von romangut bei Garmin Connect – Details

Lima - Chilca – Details

Lima - Chilca von romangut bei Garmin Connect – Details

Fotos Start der Radreise: von Lima nach Pisco

Unsere Räder waren noch ganz!
                                                    
                                                                      Eindruck vom Chaos:
                                          

                                                                        Wo gehört jetzt was hin?

                                                                             Kurz vor der Abfahrt

Die Panamericana, auf welcher wir die nächsten ca. 400 km fahren werden, nun aber nur noch 2-spurig ist:

                                                                   Moto-Taxis in Mala

                                 Zwischensteigung; Die LKW's überholten uns nur mit viel Mühe!
                                             

                                                                  Abendstimmung in Pisco

                                                           Dieses Uebergewicht werfen wir ab!!!

                                                              Zur Stärkung einen Fruchtsaft!

15.09.11 - "el verdadero viaje en bicicleta"

Buenas tardes! Die ganze Zeit haben wir nur davon gesprochen... ALLEN denen wir begegnet sind, haben wir erzählt wie wir dann mit den Velos reisen werden - mit Gepäck, Zelt, Mättelis und Kocher - und alle haben gemeint, wir seien ja echte Locos!
Letzte Woche am Donnerstag, 15. September 2011 startete nun unsere "verdadero viaje en bicicleta"! Wir sind effektiv von Lima losgefahren mit den Bicicletas und sämtlichen Velotaschen, Zelt und Mättelis. Bevor wir jedoch so richtig losfahren konnten - mussten wir einige Stunden an Montage, Bastel- & Zusammenflickarbeit und Improvisation investieren bis die Räder fahrtüchtig waren. Die Bikes waren in erstaunlich gutem Zustand nach den ganzen Flugtransporten & Plastikverpackaktionen. Um 10h suchten wir vergebens eine Pneupump-Möglichkeit in Miraflores, Lima - alle Veloläden waren noch geschlossen. Es war eine ziemliche Übung das ganze Gepäck transportsicher auf dem Velo festzubinden. Um 11.30 sind wir dann endlich losgedüst. Quer durch das Quartier Miraflores auf mehroderweniger direktem Weg auf die Panamericana Sur. Kaum waren wir so richtig im Schuss, wäre fast eine meiner Ortliebtaschen weggeflogen - die Schraube war nicht richtig gut angezogen. Während wir mit der Montage der Schraube beschäftigt waren, machte mein Velo einen hübschen Salto in den 1. Graben - zum Glück ohne mich! Wir müssen uns zuerst daran gewöhnen, dass das Velo nicht mehr steht, wenn es ungleich beladen ist ;) Anschliessend sind wir aufgrund zu euphorischen Strampelns in einer Nebenstrasse gelandet die den Hügel hoch direkt in die "Pueblos Jovenes" geführt hätte - genau da wo man als reicher Touri nicht unbedingt hin will. Anschliessend nach einer geglückten Kehrtwende auf der 3undmanchmalauchmehrspurigen Nebenstrasse landeten wir auf der Panamericana!! Wir wollten schon überglücklich aufatmen als wir feststellten, dass wir in Richtung Norden unterwegs waren ;) ohlala... gar nicht so einfach, sich in einer soo grossen fremden Stadt (8 Mio. Einwohner und mindestens ebensoviele Autos) zu orientieren. Wir mussten zum Glück nur ca. 300Meter zurück (nicht auf - sondern neben der Panamericana) und konnten dort unsere Bicis über eine Brücke auf die andere Seite stossen. ENDLICH. GESCHAFFT. Wir sind auf der richtigen Strasse und können in die richtige Richtung losfahren. Schon ein etwas komisches Gefühl als Radfahrer auf dem Seitenstreifen einer mehrspurigen Autobahn zu fahren - neben uns fahren x-tonnenschwere Laster, Trucks, Busse, Autos, LKW's, Töffs, etc. ABER keine anderen Velos. In der Schweiz wäre sowas definitiv nicht erlaubt.
Der Seitenstreifen der Panamericana ist erstaunlich gut "ausgebaut" - wie eine 4. Spur - ein paar Steinchen und sehr wenig Schlaglöcher vereinfachen uns das Vorwärtskommen enorm. Wir kommen in 4-5 Std. 66,5Km weit. In Chilca suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit - das erste Hostal ist bereits ausgebucht - das zweite hat noch 3 Zimmer frei. Es hat in der Nähe von Chilca eine grosse Fabrik - sämtliche Bauarbeiter sind in den zwei Hostales des Ortes untergebracht. Wir sind froh, den 1. Tag gut überstanden zu haben. Nach einer kalten (!) Dusche liessen wir uns das Nachtessen so richtig schmecken ;) Am zeiten Tag fuhren wir ohne Frühstück los und stoppten unterwegs in Mala um etwas zu essen. Das Pan con Chicharron (sehr zähes Schweinefleisch) schmeckt uns überhaupt nicht - zum Glück gibts auch normales Frühstück. Heute übernachten wir in der Chicharroneria Roger in San Luis de Cañete ;) - essen jedoch Spagettis mit Pollo - kein Chicharron. Am dritten Tag fahren wir bis nach Chincha Alta - dort mussten/wollten wir übernachten, da mich die Knie zu stark schmerzten um weiterfahren zu können. Roman meint, mein Sattel sei etwas zu hoch eingestellt gewesen. Gestern sind wir von Chincha Alta noch 30Km bis nach Pisco geradelt - hier genehmigen wir uns einen ersten Ruhetag. Meine Knie und unsere Füdlis sind äusserst froh drum. Die Brooks-Sättel sind immer noch hart & zäh wie Holztüren.
Wir waren nun die ganze Zeit in der "Küsten-Wüste" Perus unterwegs - fast immer mit Hochnebel. Alles wirkt etwas trostlos und eintönig. Unterwegs lagen immer wieder tote Hunde auf der Strasse - plattgewalzt wie Teppiche. Ausserdem sind wir etwas erschrocken über die hiesige Abfallentsorgung. Grosse Lastwagen fahren mit Abfall beladen in die Wüste - irgendwo im Niemandsland, zwischen zwei grossen Dünen wird der Abfall in den Sand rausgekippt und teilweise angezündet. Auch am Strassenrand hat es sehr viel Plastiksäcke, -flaschen, Karton, Autopneus, etc. Vorgestern sahen wir am Strand vor Chincha Alta grosse Hühnerställe mit ca. 6000 Hühner pro Einheit - alle schön in Reih und Glied - Bewegungsspielraum = 0. Sie sind einfach hier um Eier zu produzieren und später landen sie als Pollo auf dem Teller.
Es ist einfach alles sehr anders hier. Es ist schwer vorstellbar wie das weitergehen kann - irgendwann haben wir Menschen die ganze Welt zugemüllt! Mit all den Plastiksäcken, Plastikverpackungen, -spielzeug, etc. Sehr lehrreich - für naive Schweizerhirne ;) !
Ja - sprichwörtlich - hier "kommt man auf die Welt"!

Morgen fahren wir weiter nach ICA, von dort gehts in 2 Etappen nach NASCA. In Nasca werden wir einen 2. Ruhetag einschalten und unsere Vorratstaschen füllen - von da an wirds hart und einsam. Wir werden von Nasca nach Abancay fahren - über 3 Pässe à 4'300 m.ü.M. - da müssen wir Essen & Wasser für mehrere Tage mitführen.
PS: wir haben bisher mehrere Kilo Kleider, Bücher, Schuhe "abgeworfen" - verschenkt oder nach Hause geschickt. Mal sehen ob's schon genügend war - oder ob wir uns noch von mehr Kleidern trennen müssen - jedes Gramm weniger ist besser für die hohen Andenpässe!
Bueno, hasta luego!
Saludos y abrazo
eli

Dienstag, 13. September 2011

12.09.11 - Reise nach Peru

¡Hola amigos!
Nach unserer Berg-Expedition (siehe Post "eisige Höhen" von Eli) hatten wir den Sonntag, um uns zu erholen. Am Montag war es dann so weit: Die Reise nach Lima (Peru) stand auf dem Programm. Bereits am Freitag haben wir über das Büro in der Schule den Schulleiter für den Transport zum Flughafen bestellt. Da wir dies nicht mit Augustin direkt abmachen konnten, hatten wir ein leicht unsicheres Gefühl, ob er uns wirklich um 11.00 Uhr abholen wird. Das unsichere Gefühl war vergebens. Sowieso haben wir mit der Zuverlässigkeit der Ecuadorianer durchwegs positive Erfahrungen gemacht! Also nichts mit "mañana, mañana..." Von Grenzübertritten auf dem Land haben wir schon von einigen Geduldsproben und Herausforderungen gehört. Aber von Problemen auf dem Luftweg kam uns noch nichts zu Ohren. Beim einchecken in Quito lief alles schön reibungslos. Dass wir mit unseren Fahrrädern Uebergewicht haben, wussten wir bereits :-) Doch der Preis haute uns fast aus den Schuhen: Rund 260 US-Dollar. Da wir aber auf unserer Reise nicht auf unsere Räder verzichten wollen, blieb uns nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beissen. Beim Bezahlen an einem anderen Schalter wurde uns dann nur die Hälfte verrechnet - wir haben uns aber nicht gewehrt ;-)

Beim Umsteigen in Guayaquil fragten wir uns, ob wir wohl das Gepäck fassen und wieder einchecken müssten. Im selben Moment wurde unsere Frage auf dem Gepäckband beantwortet: Unsere Fahrräder waren da... Als wir nachfragten, warum unser Gepäck nicht weiter transferiert wird, wurde uns unsicher erklärt, dass es daran liegen könnte, weil wir die Fluggesellschaft in Quayaquil wechseln. Soweit so gut. Beim Einchecken wollte uns die Taca (Fluggesellschaft) das Uebergewicht erneut verrechnen. Diesmal haben wir uns gewehrt, da auf dem Gepäckschein "Lima" stand. Die Dame des Schalters war sehr hilfsbereit und hatte Verständnis für unseren Einwand. Sie begleitete mich zum "LAN"-Schalter und regelte (zu meiner Ueberraschung) die Angelegenheit teilweise wehement! Die Sache musste zuerst abgeklärt werden. Gute 20 Minuten später war klar, dass wir unser Geld zurückerhalten werden. Der Betrag wird uns in den nächsten Tagen auf unser Kreditkartenkonto gutgeschrieben. - Schauen wir mal... Da nun die Velo-Kartons einen recht grossen Eindruck machten, wurden sie vermessen. Und siehe da: Sie waren zu gross... Nach einigem hinundher war klar, dass wir keine Chance hatten, mit unserer Begründung, dass die Kartons bei zwei anderen Fluggesellschaften OK waren. Also entschieden wir uns, die Kartons per Cargo (und für viel Geld) aufzugeben. Dies erschien uns sicherer, als die Velos mit Plastik einzuwickeln. Zumal die "Plastik-Leute" beim Anblick der Einzelteile (Zelt, Gepäckträger, Mätteli, usw.) auch nicht erfreut waren. Aha, für Cargo ist es heute schon zu spät. 'grummel' Dank der Dame am Check-In-Schalter konnten wir die "Plastik-Leute" überzeugen, unsere Räder doch noch einzupacken. Sie handelte den Preis sogar um die Hälfte runter! Und ich musste nicht einmal flirten ;-) Eine gute Stunde später waren die Räder endlich eingepackt (wenige Zentimeter kleiner als im Karton, aber viel unhandlicher und ungeschuetzter, aber die Dame war zufrieden) und eingecheckt. Auch hier kam sie uns wieder entgegen: wir mussten nur knapp die Hälfte des Preises bezahlen. Zu unserem Glück waren die Blicke und (TV-)Kameras der zahlreichen Leute auf dem Flughafen auf die Fussballer des Vereins EMTEC gerichtet, womit wir unsere Aktionen ziemlich unbeobachtet vornehmen konnten. Trotz vierstündigem Aufenthalt blieb uns keine Zeit mehr etwas zu trinken oder zu essen, der Flieger stand bereit - aber wir waren glücklich unsere Räder auch dabei zu haben...

Durch diese Aktion wurde klar, dass wir unsere Räder nicht mehr so schnell in ein Flugzeug laden wollen. Der Start unserer viaje en bicicleta ist nun in Lima. Ungefähr am Donnerstag gehts los. Zuerst schön flach der Küste entlang und dann die ganzen ca. 4'800 Höhenmeter hinauf in die Anden...

Saludos

elro

09.09.11 - eisige Höhen

¡Queridos amigos! Endlich haben wir ein Internetcafé ausfindig machen können im Stadtviertel Miraflores in Lima - um euch auf dem Laufenden halten zu können. Wie im letzten Beitrag versprochen, berichte ich euch heute von unserer 1. Bergtour in Ecuador. Wir sind am Freitag, 09.09. um 10h abgeholt worden und zur Bergtouragency gefahren um die richtige Bergausrüstung (warme Handschuhe, plastikbeschalte Bergschuhe, Pickel und Grampones) auszuwählen. Mit meinen Halbschuh-Trekking-Schüeli und Windstopper-Händschli wäre es äusserst kalt geworden. Gut. Wir starteten von Quito aus - mit richtigguterwarmer Bergtourausrüstung - um ca. 12h in Richtung Nationalpark Cotopaxi. Pablo (unser Bergführer) chauffierte uns mit seinem 4x4 erstmal in ein kleines untouristisches Dorf um Lebesnmittel für die Bergtour einzukaufen. Da wurden wir aber ganz genau beobachtet und angestarrt, als wären wir Ausserirdische - anscheinend gibt es in diesem Pueblo äussert stelten ausländische Eindringlinge (Gringos)! Anschliessend fuhren wir zum Nationalpark, bezahlten den Eintritt von USD 2 und genehmigten uns zum Zvieri eine warme Suppe und einen Coca-Tee! Mmmhhhhh, megafein! Von diesem hübschen "Suppen"-Restaurant aus - hatten wir eine wunderprächtige Aussicht auf den Cotopaxi! Die Wolken verzogen sich extra für uns - und wir genossen den eindrücklichen Blick auf diesen wunderschönen und bastante hohen Berg. Wenn wir da schon gewusst hätten was auf uns zukommt...
Um 17h waren wir startbereit um in die Hütte hoch zu stapfen. Pablo gab das Tempo vor - despacio -Schritt für Schritt - brachten wir die ersten 300 Höhenmeter bis zur Hütte noch relativ locker hinter uns. Das Refugio liegt auf exakt 4'810 m.ü.M. Um 18.30 gabs Abendessen - anstatt zu kochen, tauschten wir die frisch gekauften Lebesnmittel gegen den bereits zubereiteten feinen Znacht der Hüttencrew. Um 19.30 verkrochen wir uns aufgrund der eisigen Temparaturen und der bevorstehenden kurzen Nacht schnell in unsere warmen Daunenschlafsäcke. Wir versuchten trotz der dünnen Luft ein, zwei Stunden zu schlafen. Die Luft auf 4'810m.ü.M. ist schon ausserordentlich dünn - und man hat die ganze Zeit leichte Atemnot. Um 23.15h kam bereits unser Guide und weckte uns wieder. Bzw. waren wir schon wach und freuten uns, dass wir endlich wieder aufstehen konnten. Um 23.30 gabs Frühstück - nicht mal Roman hatte grossen Appetit auf das Mitternachtsfrühstück (Cornflakes mit Yogurt, Brot, Käse, Marmelade und Tee). Um 00.30 gut eingepackt und eingecrèmt mit 50erSonnenschutz starteten wir auf die grosse Tour. Pablo ging schön langsam voraus zum Gletscher - dort montierten wir die Steigeisen und wurden angeseilt. In einem ziemlichen (Affen-)tempo gings nun steil den Gletscher hoch - wir kamen mächtig ins Schnaufen. Nachdem uns Pablo erklärt hatte, dass er sich meinem Tempo anpasse - konnten wir etwas gemächlicher weiterstapfen. Der Mond schien zum Glück so hell, dass wir unsere Stirnlampen in der Jackentasche lassen konnten. Zwischendurch machten wir kurz Pause um mehr Kleider/Handschuhe anzuziehen oder zu trinken/essen (das Essen bekam mir gar nicht gut auf dieser Höhe - ich hab grad starken Brechreiz gekriegt - anscheinend ist der Magen überhaupt nicht auf Verdauungsmodus eingestellt, vermutlich benötigt man in dieser Höhe sämtliche Ressourcen um den Körper warm zu halten und genügend Sauerstoff zu erhalten). Wir mussten teilweise extem ausgesetzte und steile Stellen überwinden - das kostete uns ziemliche Überwindung. Nach exakt fünfeinhalb Stunden standen wir um 06.05 oben auf dem Gipfel!!! Woooowwww! Geeeeeenial - wir haben den höchsten noch aktiven Vulkan - exakt 5'897m.ü.M. - erklommen! Das ist ein echt gutes Gefühl. (Fotos folgen - unser Guide hat uns das Fotografieren auf dem Gipfel abgenommen, da wir gefroren haben & müde waren). In nur 1.45Std. standen wir wieder unten - der Abstieg fällt einiges leichter, da man mit jedem Schritt mehr Sauerstoff einatmet - fährt jedoch recht ein (v.a. in die Oberschenkel - zum bremsen). Um 08.15 sassen wir wieder in der Hütte und wärmten unsere Hände an dem warmen Tee. Geschafft. Es sind uns glücklicherweise keine Finger und Zehen abgefroren und Roman konnte seine Bergtauglichkeit bestens unter Beweis stellen ;) ! Jetzt muss nur noch ich zeigen, dass ich es mehrere Stunden, Tage, nein Wochen auf dem Velo aushalte -ich hoffe meine Velofahrtauglichkeit wird sich auch bald so klar abzeichnen. Jetzt sind wir bestens vorgewärmt und aklimatisiert für die Veloreise.
Abrazo fuerte
elirom

Montag, 12. September 2011

03.-06.09.11 - Galápagos

Buenos dias queridos amigos! Seit längerem ist es still geblieben um unseren Reise-Blog... endlich schaffen wirs wiedermal einen Eintrag zu posten! Wir unternahmen vom 3. bis 6. September einen wunderschönen Boattrip auf die berühmten Galápagos-Inseln. Wir flogen am Samstagmorgenfrüh nach Quyaquil und von dort auf die Isla Baltra. Nach einem stündigen Bustransfer quer über die Insel wurden wir um ca. 12h von 2 Crewmitgliedern in kleinen orangen Gummibooten am Peer abgeholt und auf die Luxus-Jacht Galaxy transferiert. Richtig gehört: wir haben einen 1. Klasse-Trip gebucht - die Galaxy ist ein rassiges schönherausgeputztes weisses Schiff, mit Platz für 16Personen. Die Crew bestand aus 10 Mann (keine Frauen) und unserem Guide. Kaum hatten alle 16 Gringos ihre Kabinen bezogen - gabs Almuerzo (Lunch) - ein megafeines Buffet, eine schöne Auswahl an feinen Pasta, Meeresfrüchten, Salat, Gemüse, etc. An diesem Samstag ging ein zünftig-starker Wind! Das Schiff schaukelte wie eine kleine Nussschale auf hoher See. Mir wurde es bereits übel von diesen ungewohnten Schaukelbewegungen - ich vermisste schönfesten / stabilen Boden unter meinen Füssen. Essen unter diesen extrem Schaukelbedingungen ist auch gar nicht so einfach. Schon fast zu spät warfen wir ein Mareol ein (Tablette gegen die Seekrankheit). Eigentlich sollte man diese Tablette 30min bevor man das Schiff betritt einnehmen. Wir nahmen regelmässig 2Tabletten pro Tag - vorsichtshalber damit der Boattrip nicht zu einem mir-ist-die-ganze-Zeit-eeeeextrem-übel-Trip wurde! Am ersten Tag besichtigten wir auf der Insel Baltra eine grosse Hacienda mit Riesen-Schildkröten (Tortugas). Diese Tiere sind extrem eindrucksvoll. sie sind gross, nein riesig, haben enorme Panzer mit wunderschöner Struktur und vorne schaut vorsichtig ein kleiner Kopf hervor. Sie bewegen sich relativ langsam - aber irgendwie doch graziös vorwärts. Die Regel war, dass man nicht näher als 2-3Meter an die Tiere herangehen soll. Natürlich gabs Touristen (Gringos) die dieses Gebot nullkomaplötzlich wieder vergassen und sich beinahe auf die wunderschönen Urtiere draufsetzten. (Da schämt man sich dann schön fürs Touristen-Dasein!) Am Sonntag & Montag hatten wir die Möglichtkeit schnorcheln zu gehen - trotz der kühlen Luft wagten alle den Sprung ins kalte Wasser. Auch die Unterwasserwelt ist enorm schön. Wir konnten Wasser-Schildkröten - Seelöwen - verschiedenste Fische und einen Babyhai bestaunen! Ausserdem wurden wir vor oder nach dem Schnorcheln mit Gummibooten auf die Inseln verfrachtet und konnten Spaziergänge am Strand und quer über die Inseln unternehmen. Natürlich immer mit Guide (leider sprach er die ganze Zeit über englisch - sehr zum Leid unserer Spanischkenntnisse!) Die Tierwelt auf den Inseln ist auch extrem beeindruckend. Auf einer Insel sahen wir x- Seelöwen, ganze Familien mit Babies, Niños, Mamas y Papas. Die einen tummelten sich im Wasser und neckten einander, andere schliefen friedlich im Sand, andere robbten umher und suchten sich einen gemütlichen Platz zum kuscheln, wieder andere gaben laute schnorrende und röhrende Laute von sich. Auf einer anderen Insel konnten wir die Blue-footed-Boobies und Albatrosse mit ihren frischgeschlüpften Niños bewundern. Zudem gab es stolze Leguane (welche an die Dinosaurier-Welt erinnern) und rot-orange-schwarze Krebse in grosser Anzahl. Bei einem Gummibootausflug gegen Abend entdeckten wir eine grosse Stachelroche mit weissen Punkten auf dem Rücken - unglaublich! Es hat sich äusserst gelohnt - diesen 4-tägigen-Trip auf die Galápagos-Inseln zu unternehmen. Auch wenn danach noch 3-4 Tage lang alles schaukelte - das Badezimmer, das Bett, das Schlafzimmer... so richtig angenehm ;) Mareol sei Dank, dass es nicht noch viel schlimmer war mit dem Geschaukel! Bald folgt der nächste Post - Expedition in extreme Höhen - lasst euch überraschen! Hasta luego!
abrazo elro