Freitag, 27. Januar 2012

27.01,2012 - Torres del Paine

Hola amigos y amigas!
Wie bereits geschrieben, haben wir die letzte Woche die Velos im Stall stehen lassen und sind mit den Wanderschuhen und schwerbepackten Rucksäcken losgezogen. Am Donnerstag, 19.1. fuhren wir um 07.45 im Bus mit x-anderen wanderfreudigen Touris los. Da es ja in Patagonien immer kühl sein soll und es viel Regen und Wind geben soll, haben wir uns für die langen, warmen Windstopper-Wanderhosen, für Händsche, Kappe und Odlo-Langarmshirt und natürlich Regenhose&Jacke entschieden! Auf der Busfahrt zum Parque Nacional Torres del Paine wurde das Wetter erstaunlicherweise immer besser & wärmer. Schon von Weitem sehen wir die Torres in den strahlend blauem Himmel hochragen! Unglaublich! Sonst sind die doch immer in Wolken & Nebel gehüllt?? Es war richtig warmes Sommerwetter! Mit dem Shuttle fuhren wir zur Base las Torres, von dort nahmen wir den Aufstieg zum Campamento Los Torres in Angriff. Schon auf den ersten Metern kamen wir richtig ins schwitzen... wir beneideten alle anderen um die luftigkurzen Hosen. Um 16h hatten wir unser Zelt aufgestellt, wir benötigten 3mal so viel Platz für unser Zelt wie alle anderen mit den gemieteten mini-Zeltlis! Da sich die Tagestouristen um diese Zeit wieder auf den Rückweg zum Bus machten, nutzten wir die Zeit & die freien Wanderwege für den Aufstieg zum Mirador de los Torres. Der Aufstieg wurde mit einem wunderprächtigen Ausblick aus nächster Nähe auf diese eindrucksvollen Berge belohnt! Genial schön.
Nach den Torres wanderten wir weiter durch eine wunderschöne Hügellandschaft, entlang von Flüssen & Seen zum Campamento Serón, Dickson und Los Perros. Es hat viel Wiesen, Blumen, Büsche, kleine Bäume, windzerzauste Tannen und stachlige Gewächse. Auf dem Camping Dickson wurden wir von den Moskitos gefressen - da der Platz (zwar idyllisch gelegen) vom See umrundet ist, können die sich in diesem feuchten Gebiet fleissig vermehren - und an Verpflegung mangelts auch nicht, da jeden Tag neue Touristen eintreffen - hmmmm, Touri-Blut, lecker lecker. Es war äusserst amüsant zuzuschauen, wie alle wild um sich fuchteln, um die Viecher von sich fern zu halten. Vom Camping Los Perros konnten wir in heftigem Gegenwind den Paso John Gardner erklimmen, von dort oben, hat man einen wunderschönen Ausblick auf den Glaciar & Lago Grey. Wirklich wunderschön! Vom Camping Los Perros mussten wir dann den ganzen Weg auch wieder zurück marschieren, da ja die Hälfte des Parkes zurzeit geschlossen ist, da es wegen eines abgefackelten WC-Papieres brannte oder teilweise noch immer brennt. Die Campings waren grundsätzlich sehr schön gelegen, hatten jedoch nur 1 oder 2 WC's und 1 oder 2 Duschen für meist mehr als 100 Personen (in der Hochsaison) - da man ja das WC-Papier in einen Eimer wirft und nicht ins WC, liegt nach einiger Zeit das ganze WC-Papier auf dem Boden, etc., und diese Eimer werden nicht etwas stündlich, nein höchstens täglich (man könnte meinen wöchentlich) geleert ... - ihr könnt euch sicher vorstellen, wie's in den Baños ausgesehen hat. Auch wenn man duschen wollte, musste man eine Engelsgeduld an den Tag oder bereits Nacht legen, man musste effektiv stundenlang anstehen, da sich die meisten sehr ausgiebig lang duschten - "ist ja mir egal, ich hab auch lang gewartet, dann dusch ich jetzt umso länger"! So oder ähnlich lautet vermutlich die Logik. Zudem hab ich nun auch geschnallt, weshalb es in den SAC-Hütten eine Nachtruheregelung gibt - um 22.00Uhr ist Nachtruhe - sowas gibt es hier nicht. Da wirds gut und gerne mal 1 oder 2Uhr nachts bis sich alle aufs Ohr hauen - diejenigen die früh aufstehen wollen, benötigen da entweder gute Nerven, einen tiefen Schlaf oder gut abdichtende Oropax. Alles halb so schlimm; die wunderschöne Natur und die unglaublichen Ausblicke auf Berge, Seen und Gletscher entschädigten für alle Strapazen.
Wir genossen die Tage auf den Wegen durch diesen wunderprächtigen Park extrem - endlich mal kein Verkehr! Und nun sind die Wandermuskeln für die Wandersaison 2012 in der Schweiz auch schon schön straff & trainiert! Der Frühling kann kommen ;)
Morgen gehts los - ab ans Ende der Welt. Es fehlen noch 700-Velo-km bis nach Ushuaia. Drückt uns die Daumen, damit wir mit viel Rückenwind in wenigen Stunden unten sind ;)
hasta luego
elro

Mittwoch, 18. Januar 2012

Panguipulli – Puerto Natales

Queridos Amigos a casa y en el camino
Wir hoffen, dass alle von euch schöne Weihnachtstage geniessen konnten und gut ins 2012 gestartet sind! Wow, das ist ja schon ein Weilchen her... Da das Wetter hier schön und warm war, übernachteten wir meistens auf Campingplätzen, leider ohne Internet. Darum melden wir uns erst jetzt wieder.
Wir verbrachten Weihnachten in Panguipulli. Ja genau in Panguipulli, das wir ja am 23. Dezember verlassen wollten. Eli’s Bauchprobleme wurden leider nicht besser und wir konnten nicht wie gewünscht weiterfahren. Dafür konnten wir an den Festtagen mit unseren Familien skypen! Da es in diesem kleinen Dorf ca. 3 Restaurants (welche am 24.+25. Dezember geschlossen waren) und einen „comida rapido“-Stand gibt, war das Weihnachtsmenu sehr einfach: Für Eli gabs selbstgekochtes Porridge vom Gaskocher und für mich immerhin einen Hamburger und Pommes. Da bei uns keine Weihnachtsstimmung aufkam, war’s auch nicht weiter schlimm. Nur Eli konnte das Porridge langsam nicht mehr sehen und schmecken...
Am 28. Dezember hatte sich Eli soweit erholt, dass wir in Richtung argentinische Grenze aufbrechen konnten. Unser Ziel war, die asphaltierten 46 km und ein paar km der Schotterstrasse zurückzulegen, damit wir am nächsten Tag die Fähre um 14.00 Uhr in Puerto Fuy erwischen. Die Teerstrasse folgte dem Lago Panguipulli in einem ständigen auf und ab. Da Eli überglücklich war, sich endlich wieder bewegen zu können, forderte sie ihre leeren Beine auch auf der Schotterpiste heraus. Somit erreichten wir schon gegen Abend Puerto Fuy! Zur Belohnung gönnten wir uns eine kleine Cabaña, damit wir den nächsten Morgen mit ausschlafen nutzen können.
Zu unserem Erstaunen waren vier weitere Rad-Toureros auf der Fähre. Ein Chilene, ein Brasilianer und ein schweiz-österreichisches Radler-Paar, Marilli und Martin. Die interessanten Gespräche und das Mittagessen liessen die Zeit unglaublich schnell vergehen und wir standen auf der anderen Seite des Sees ohne die angeblich schöne Umgebung wahrzunehmen. Da wir uns mit Marilli und Martin auf Anhieb gut verstanden, fuhren wir die 11 km lange Schottersteigung durch wunderschönes Gebiet zur chilenisch-argentinischen Grenze gemeinsam hoch. Kurz nach der Grenze schlugen wir unsere Zelte mit Seeblick auf. Der Campingplatz-Jefe empfahl uns, nicht unsere geplante Route zu nehmen, sondern zurückzufahren, da von San Martín bis Villa La Angostura alles voller Vulkanasche sei. „¡Esta mortal!“ Als richtige Rad-Toureros ;-) waren wir uns schnell einig, dass wir es versuchen und erst umkehren werden, wenn es wirklich nicht mehr geht. Am nächsten Morgen hatten wir alle vier ein  unsicheres Gefühl, ob wir uns richtig entschieden haben. Die 40 km lange Schotterpiste bis San Martín de Los Andes war in ziemlich schlechtem Zustand. Aber um 15.00 Uhr kamen wir schweissgebadet und staubig in der Stadt an. Wir wussten noch nicht, dass die riesengeniale Parrillada unser Silvester-Essen war – und das schon am 30. Dezember. Am 31. campten wir auf einem einfachen Campingplatz am Lago Falkner. Beim Atmen spürten wir langsam, dass mehr Asche in der Luft war. Auch die umliegenden Berge waren von einem Asche-Nebel umgeben. In 2 km soll nun auch noch die mit Asche bedeckte Schotterpiste beginnen. Der Camping Chef riet uns, möglichst früh morgens zu starten, da die Feuchtigkeit der Nacht die Asche kompakt auf der Strasse hält und wir dadurch genügend Zeit gewinnen um nicht unterwegs zelten zu müssen. Das mulmige Gefühl wuchs weiter, was wird uns auf den nächsten Kilometern erwarten? Bis jetzt sahen und spürten wir die Asche erst in der Luft. Aber wie ist es, wenn der ganze Boden bedeckt ist (anscheinend liegt die Asche 20 cm hoch!) und Wind und Autos die feinen Partikel aufwirbeln? Wie weit müssen wir die Räder schieben? Kommen wir in Villa La Angostura an oder müssen wir übernachten? Wir verzichteten auf’s Silvesterfeiern, da wir bereits um 04.30 Uhr aufstehen mussten. Bei Tagesanbruch radelten wir zu viert dem Ungewissen entgegen. Nach drei Kilometern begann die Schotterpiste und kurz darauf war alles mit Asche bedeckt, ausser die Strasse, die war frisch präpariert und wunderbar befahrbar. Unser Glück war, dass im Januar die Sommer-Hochsaison beginnt! Den Mundschutz konnten wir jedoch sehr gut gebrauchen, da die Asche auch frühmorgens in der Luft schwebt. Das frühe Losfahren hat sich auch verkehrstechnisch gelohnt: Die meisten Autos kreuzten uns zwischen 10 und 12 Uhr. Die Durchfahrt war sehr eindrücklich! Alles war voller Asche und es sah aus als hätte es frisch geschneit. In der Luft schwebte immer ein Aschenebel und viele junge Bäume waren schon abgestorben. Da die Strasse durchgängig geräumt war, konnten wir überraschend zügig durchfahren. Bereits um die Mittagszeit trafen wir im verlassenen Villa La Angostura ein. Bereits seit San Martín fehlen die Touristen, welche um diese Zeit scharenweise hier sein sollten. Alle haben Angst vor der Asche. Glücklicherweise hat ein kleiner Minimarket am 1. Januar geöffnet und wir können uns mit Lebensmitteln eindecken. Auf dem Campingplatz sind die besten Plätze durch Einheimische, welche hier den Tag verbringen, besetzt. Mit viel Glück finden wir ein Plätzchen, welches von der tiefen Asche befreit ist und uns nicht bei jedem Windstoss einäschert. Wenige Kilometer nach dem Zeltplatz ist der Boden wieder von der Asche befreit, in der Luft begleitet Sie uns aber weiterhin. Etwas ausserhalb von San Carlos de Bariloche fanden wir wieder einen gemütlichen Campingplatz mit Grill J Wir rechneten damit, dass Bariloche voller Touristen sein wird. Aber auch hier merkt man nichts von der Hauptsaison. Nach zwei Ruhetagen schwangen wir uns wieder auf die Räder und nach 20 km überquerten wir den Lago Nahuelhuapi mit der Fähre. Auf der drei Seen-Tour werden die Seen per Fähre überquert, was eine schöne Abwechslung war. Spannend war dabei, dass wir im trockenen argentinischen Teil gestartet waren, die Anden ein weiteres mal überquerten und innerhalb von wenigen Kilometern eine völlig andere  Vegetation antrafen. Auf dem Campingplatz in Petrohué forderten uns die Januar-Käfer (ähnlich wie Mai- oder Junikäfer, jedoch einiges aggressiver und stechend/saugend) heraus. Da es fast nicht möglich war draussen zu sitzen, entschlossen wir uns im „Restaurant familiar“ zu essen. Auch auf der nächsten Etappe wurden wir von tausenden dieser nervtötenden Käfer begleitet, was die Entscheidung relativ einfach machte in Las Cascadas eine Cabaña zu mieten anstatt zu zelten. Nach Puerto Octay führte die Strasse  40 km entlang des Lago Llanquihue. Hier spürt man fast nichts mehr von der Asche und trotzdem haben die Touristen Angst in diesem Gebiet die Ferien zu verbringen. – Zu unserem Glück, denn so haben wir in Puerto Octay wieder eine gemütliche 4er-Cabaña gefunden. Da es am nächsten Tag regnete und stürmte verbrachten wir einen Ruhetag. Da das Wetter auch die beiden folgenden Tage nicht viel besser wurde, hängten wir im nicht sonderlich spannenden Puerto Octay herum. Eli drehte fast durch vor lauter Nichtstun...  Aber in diesen Tagen fuhren zwei verschiedene Radrennen durch das Dorf. Nach drei Tagen gings dann eeeeeendlich weiter Richtung Puerto Montt. Seit Puerto Montt sind wir wieder alleine unterwegs. Die gut zwei Wochen zu viert waren sehr lustig, spannend und interessant. @Marilli und Martin: Es war supercool mit euch! Wir setzten uns für vier Tage auf die Fähre Richtung Puerto Natales. Die entspannende Fahrt führte durch wunderschöne Fijorde und an imposanten Gletschern vorbei. Mit jedem Tag wurde der Wind stärker und kälter, aber das Wetter blieb wunderschön! Wir hatten ein Riesenglück: Vier Tage Sonnenschein!
Für die nächsten 6-10 Tage werden wir die Räder gegen die Wanderschuhe tauschen und im Parque National Torres del Paine umherwandern. Da ca. 1/3 des Parkes wegen eines Waldbrandes von anfangs Januar geschlossen ist, werden wir die meisten Wege zwei Mal laufen, da wir wieder umkehren müssen. Mal schauen, wie fit unsere Wandermuskeln noch sind... Eli freut sich auf jeden Fall riiiiiesig!
Hmm, das gab ja viel zu schreiben... Wer hats mit lesen bis zum Schluss geschafft? ;-)
Saludos y hasta pronto
Roman und Eli

Donnerstag, 22. Dezember 2011

22.12.2011 - Temuco - Icalma - Villarica - Panguipulli

¡Hola! Buenas tardes chicos y chicas!

Endlich lassen wir wieder mal was von uns hören. Wir haben ja einen grossen Teil von Argentinien & einen kürzeren Abschnitt in Chile mit dem Bus zurückgelegt. Insgesamt sind wir 33Stunden (18 Std. Salta-Mendoza, 7 Std. Mendoza-Santiago, 8 Std. Santiago-Temuco) Busgefahren - so richtig müehsam! Lieber hätten wir diese Strecken auch mit dem Bicicleta abgestrampelt - aber da hätten wir noch ein paar Monate anhängen müssen. Das sind wahrhaftige andere Dimensionen hier in Südamerika als in der kleinen Schweiz ;)

Am 29.11. haben wir in Santiago de Chile Remo und Moni getroffen. Vorher haben wir uns immer knapp verpasst - endlich hats geklappt. Wir haben im Barrio Bellavista, in einem guten Resti einen lustigen, amüsanten und interessanten Abend mit ausführlichem Reiseerfahrungsaustausch genossen.

In Temuco starteten wir am 6. Dezember endlich wieder mit bepackten Drahteseln auf die chilenisch-argentinische Seen-Route. Die Region der Seen & Flüsse ist wunderschön! Es gibt saftig grüne Wiesen, Felder voller Sommerblumen und dichte Wälder zu bestaunen. Es hat viele Kühe und Pferde die die weiten Wiesen & Felder für sich alleine geniessen können. Immer wieder fährt man an einem Fluss entlang und entdeckt irgendwo einen erfrischenden Wasserfall. Vieles erinnert an die Schweiz - nur ist hier alles viel weitläufiger & weniger dicht besiedelt. Viele Landwirte besitzen grosse Landstücke (> als 40ha) und der Nachbar wohnt mind. 2-3km entfernt - da hat man so richtig seine Ruhe! Am 2. & 3. Tag passierten wir den Parque Nacional Conguillio - ein wunderschöner Nationalpark. Man sieht auf der ganzen Strecke den Vulkan Llaima , den man auch erwandern könnte. Es gibt ab einer gewissen Höhe die unglaublich beeindruckenden, edlen & wunderschönen Araukarien-Bäume! Das sind eine Art Nadelbäume, sehr hoch, und haben zu oberst wie ein Regenschirm ihre Arme zu weit schwingenden Kronen ausgestreckt. Imposant. In der Mitte (rel. weit oben) des Parks liegt der Lago Conguillio, eingebettet in die noch schneebedeckte Sierra Nevada und Araukarienwälder - ein wunderprächtiger Ort. Hier haben wir denn auch gezeltet für 18'000 Chilenische Pesos (das sind umgerechnet ca. CHF 33)!! Ein ziemlich teuerer Spass - campen ist nicht immer günstig. Eigentlich wären wir gerne noch einen Tag geblieben, aber bei dem Preis... deshalb fuhren wir weiter Richtung Curacautin. Die ganze Strecke durch den Park ist Schotter- & Sandpiste - extrem anstrengend. Beim Hochfahren blieben wir immer wieder im Sand hängen/stecken und bei der Abfahrt hatte es während ca. 10km grossen Schotter, mit tennisballgrossen Steinbrocken. Echt eine holperige Angelegentheit! Die Velos tun uns immer leid!
Von Curacautin fuhren wir weiter nach Lonquimay über die Cuesta Las Raices. Anstrengende Schotter- und Sandpiste. Die Sonne brannte auf uns nieder. Jedoch ein sehr malerischer wunderschöner Passübergang. Roman hatte einen Platten unterwegs - der Flick wollte einfach nicht halten, über eine Stunde versuchten wir den Flick zum kleben zu bringen, leider erfolglos - somit musste ein neuer Schlauch her. Das hat Nerven gekostet. In Lonquimay verbrachten wir 2 Nächte & warteten bis das Schlechtwetter sich wieder verzog. Bis hierher hatten wir immer traumhaftes Sommerwetter - echtes kurzhosen&fliplopwetter! Von Lonquimay gings weiter zum Lago Galletue und Icalma. Roman hat sich erkältet beim Baden in den kalten Flüssen & Seen. Somit genossen wir einmal mehr einen Ruhetag in Icalma auf einem genialen Camping direkt am See. In Icalma wollten wir eigentlich weiter nach Argentinien - da uns dort jedoch eine 100km-lange Schotterpiste & keine Seen erwartet hätten - änderten wir spontan die Route. Von Icalma fuhren wir zurück nach Melipeuco & Cunco. Dort hatte ich meinen 1. Sturz - auf dem letzten Schotterkilometer rutschte mein Vorderrad in den Sand ab und ich stürzte (reflexartig) auf den linken Ellbogen. Die Wunde war voller Dreck, Sand & Steinchen - im nahen Hospital haben sie mir die Wunde gereinigt, zusammengeklebt & verbunden, zudem boten sie mir sogleich Schmerztabletten & Antibiotika (!) an. Sehr hilfsbereit die Chilenen!
Von Cunco nach Villarica & Pucon standen uns erneut 45km Schotter bevor. Wir wählten die Strecke durch die Berge. Die Schotterstrasse war mehrere Km so steil, dass wir zu zweit das bicicleta hochschieben mussten - an fahren war nicht mehr zu denken! Kurz nach dem Mirador, echt schöne Aussicht auf den Lago Villarica, trafen wir auf die 1. lebende Vogelspinne! Sie kreuzte grade unseren Weg. Sehr eindrücklich. So richtig haarig. Wir werden euch ein Foto hochladen ;) Kurz vor Pedregoso/Villarica trafen wir auf einen Campesino - wir fragten ihn, ob es in der Nähe einen Camping habe - da frei campieren nicht möglich ist, da alle Wiesen/alles Land eingezäuntu ist - er bot uns spontan sein Land an, tengo un Campo con Rio, da könnten wir ohne Problem zelten. Er und seine Frau führten uns zum besagten Campo und zeigten uns den Fluss, wo wir ein erfrischendes Bad nahmen. Es hat in dieser Region auch sehr viele verschiedene, sehr interessante Vogelarten. Immer um ca. 6Uhr morgens geht der Gesang, das Geschnatter, Gefiepe und Gelächter los. Ein schönes Erwachen. Vom einsamen Campo mit den neugierigen Kühen fuhren wir weiter nach Villarica & Pucon - eine gänzlich andere Welt. Pucon könnte man mit Zermatt oder St. Moritz vergleichen - da gibts nur grosse, dicke Schlitten, moderne Kleidung und die neusten Schühchen. Viele Restaurants, Bars und Läden mit überteuerten Preisen - schnieke Lädchen mit Dingen, die die Welt nicht braucht - grosse Hotels die auf grosse Gewinne hoffen. Im Enero y Febrero ist Perioda alta, dann machen die Chilenen Sommerferien - gemäss Aussagen div. Chilenen können jedoch in Pucon und Villarica nur die Reichsten Ferien geniessen - für die Unter- und Mittelschicht ist das Preisniveau zu hoch. Genau wie in der Schweiz auch. Wir haben denn auch eine günstige Unterkunft vorgezogen und haben in Pucon und Villarica gezeltet. In Villarica haben wir einen tollen Campingplatz mit WIFI gefunden, direkt am See, für 6'000 Chilenische Pesos - da mussten wir natürlich grad einen Tag bleiben & rumhängen. Wunderbar - so richtig Sommer! Am Tag darauf regnete es und wurde kälter - wir entschieden weiter zu fahren. Von Villarica pedalten wir - endlich wieder auf Asphaltstrasse - in Richtung Panguipulli. Dort suchten wir aufgrund Regens & Kälte ein Hostal - ist schon nicht so anmächelig im Regenwetter zu zelten. Hier hab ich mir auch noch irgendeinen komischen Käfer aufgelesen, deshalb mussten wir nochmals einen Schlafausruhtag anhängen. Morgen, 23.12. gehts hoffentlich weiter in Richtung Puerto Fuy, wo wir die Fähre nehmen zur argentinischen Grenze. Von da wollen wir nach San Martin de los Andes - irgendwo unterwegs werden Weihnachten sein- wir wissen noch nicht genau, wo wir dann sind. Nach San Martin fahren wir entlang der Sieben-Seen-Route nach Villa Angostura und San Carlos de Bariloche, dort wollen wir Silvester feiern. Danach gehts in Richtung Osorno. Wir werden wieder von uns hören lassen, diesmal etwas schneller - versprochen! ;)

So. Nun wünschen wir euch allen ganz gemütliche, erholsame & friedliche Weihnachtstage mit viel gutem Essen und guter Stimmung ;) und dann einen frischen Start ins 2012! Hals-und-Bein-Bruch fürs neue JAHR! (8-tung: bitte keine Stürze auf der Piste oder sonstwo, tut nämlich mega weh) ;)

Feliz Navidad y un prospero año nuevo!

Saludos y abrazo
Eli und Roman

Streckenprofile Temuco - Panguipulli (chilenisches Seenland)

Hola amigos
Endlich wieder einmal ein Lebenszeichen von uns. Die Strecke Salta - Mendoza - Santiago de Chile - Temuco haben wir mit dem Bus zurückgelegt. Seit Temuco sind wir endlich wieder mit dem Velo unterwegs. Da wir sehr viel auf einsamen Campingplätzen übernachteten, konnten wir den Blog nicht früher aktualisieren. Ein ausführlicher Post wird aber demnächst folgen. Vorab schon mal die Streckenprofile der vergangenen zwei Wochen:

Liebe Grüsse
Roman und Eliane

Montag, 5. Dezember 2011

Streckenprofile

¡Hola amigos!Die Streckenprofile dürfen natürlich auch nicht fehlen. Es sind wieder einige Höhenmeter zusammengekommen... :-))
Viel Spass und liebe Grüsse
Roman

Samstag, 26. November 2011

26.11.11 - San Pedro de Atacama - Salta

Buenas tardes chicos y chicas! Am 17. November um ca. 8h fahren wir los Richtung Aduana - dort müssen wir uns den Ausreisestempel bei den chilenischen Zollbeamten holen (haben wir zum Glück noch rechtzeitig bemerkt). Der Zollbeamte meint - nicht ohne Schalk, wir sollten dann aufpassen, in der Region des Paso Jama hätte es Lobos (Wölfe)! Hmm... vor diesen angeblich-existierenden Altiplano-Wölfen haben wir eigentlich keine Angst - grössere Sorgen bereitet uns, dass es KEIN Wasser gibt während den ersten 160km. Wir haben total 18Liter Wasser geladen, damit wir die Strecke von San Pedro de Atacama bis zum Aduana argentina nicht verdursten. Das zusätzliche Gewicht ist effektiv auch sehr gut spürbar. Wir fahren voller Energie los - endlich wiedermal so eine richtig abenteuerliche Andenüberquerung. Die ersten 50km bis zum Paso Jama Nr. 1 gehts 2'400 Höhenmeter hoch. Anfangs schön gemächlich, die ersten 25km gehts mit 2-3% angenehm und pedalbar hoch. Die 2. Hälfte des Anstiegs wird BRUTAL. Während 25km gehts ständig mit 7-9% Steigung den Berg hoch! Wir fahren ein Tempo von 5km/h. Uuuunglaublich! Das schlägt alles. Nicht mal nach Abancay gings soo steil den Berg hoch. Die Strasse macht keine Kurven, keine Serpentinen, wo man mal die Beine (etwas) hängen lassen könnte. Um ca. 18Uhr erreichen wir endlich endlich den höchsten Punkt - von da sollten wir wieder etwas nach unten, damit die Nacht nicht allzu kalt wird. Wir schlafen dann auf einer Höhe von ca. 4'700 m.ü.M. Es ist bitterkalt - das GPS zeigt um 19Uhr (nach dem Zeltaufstellen) ca. -3 Grad an. Kochen müssen wir noch vor dem Zelteingang - essen dann drinnen im windgeschützten Zelt. Brrrrr.... wir freuen uns auf wärmere Gefielde. Am 18. November gehts dann weiter über Paso Jama 2-4 bis zum Zoll nach Argentinien. Wir fahren durch wunderschöne einsame Altiplano-Gegenden. Vorbei an interessantkuriosen Gesteinsformen, farbigen Felsen, einer grünweissen Lagune und Salzseen. Es hat kaum Verkehr - wir können die ganze Strasse in Beschlag nehmen. Der Wind ist wie auch am Tag vorher unser Freund - er bläst immer von hinten und motiviert uns noch ein wenig schneller zu fahren. Um 16.30 kommen wir am Aduana an - gerade vor uns ist ein Reisecar angekommen, wir müssen schön hintenanstehen. Wir erhalten ohne Diskussion ein Touristen-Visa von 90 Tagen. Die Bus-Reisenden müssen ihr Gepäck alle durch den Kontroll-Scanner schleusen - uns winken sie bei der Zollkontrolle einfach durch (obwohl wir noch früchtchen dabei hatten, psssst). Nett. Nach 113km anstrengendem Auf&ab mögen wir nicht mehr weiterfahren (& zelten) - wir leisten uns für 160 Pesos eine Habitacion in der Tankstelle YPF - zum z'Znacht gibts ein Mikrowellen-Menü & Grüntee.
Am 19. November fahren wir um 9Uhr morgens weiter - uns steht ein weiterer strenger Tag bevor: 120km bis nach Susques, dort wollen wir in der Jugi "Pastos Chicos" übernachten. Es geht den ganzen Tag durch mondlandschaftsmässige Einöde. Lange Geraden ziehen sich ewig dahin. Dann über einen Pass - hinunter nach Susques wird die Landschaft wieder interessanter. Es geht ein grünes Tal hinunter, links und rechts grasen Esel und weiden Pferde. Ein Bach schlängelt sich den Weg durch die grünen Weiden & Hügel. Wunderschön. In Susques angekommen fragen wir nach einem freien Zimmer im Hostel Pastos Chicos - freie Zimmer hätte es, aber wir haben nicht genügend argentinische Pesos auf Lager. Chilenische wollen sie nicht und mit Karte kann man (wie übrigens in fast allen Hotels hier) NICHT bezahlen. Gut, dann fahren wir die 4km weiter ins winzigkleine verstaubte Dorf um Bargeld abzuheben. Wir finden dann in ein kleines hübsches Hotel, näher beim Dorf.
Am 20. November wollen wir noch den letzten Pass - den Paso Lipan mit 4'200m.ü.M. - überqueren. Um 9.00Uhr gehts los. Zuerst in wunderbarer felsiger canyonartiger Umgebung hoch&runter, später durch öde Pampa lange geradeaus bis zu den Salinas Grandes. Dort gibts ein kühles Coca Cola, mmmhh mega fein - unvorstellbar wie gut so ein Süssgetränk mitten im Niemandsland & immerwährenden starkaustrocknenden altiplano-Wind schmeckt! Wir strampeln weiter - dem Paso Lipan entgegen. Der Wind wird immer stärker, zwar seitlicher Rückenwind, aber doch anstrengend. Da wir schon mehrere strenge Etappen in den Beinen haben und nicht mehr so rassig vorwärtskommen, entscheiden wir, vor dem Paso zu zelten. Wir versuchen einen einigermassen windgeschützten Platz zu finden - was sich als äusserst schwierig herausstellt. Bereits beim Zeltaufbau blästs uns fast das halbe Zelt weg - die Taschen & unsere Kleider sind innert Kürze total versandet&verstaubt. Ich probiere eine Suppe zu kochen. Mehrmals stellt der Gaskocher ab, der Wind bläst die Flamme aus und die Hälfte des Sandplatzes landet in unserer Suppe - hmmm.... wir verkriechen uns mit der Suppe ins Zelt. Auch innendrin ist schon alles staubig und sandig - macht nicht wirklich Spass so zu zelten. Die ganze Nacht fegt der Wind aus verschiedenen Richtungen über unser Zelt hinweg und drückt uns das Zeltdach auf die Nase! An schlafen ist nicht zu denken - am nächsten Morgen sind wir beide fix&fertig - so richtig gerädert. Der Wind hat keine Minute nachgelassen - WAAAHNSINN - unglaublich anstrengend! Wir sind froh aus diesem windigen Tal wegzukommen und fahren die restlichen KM den Pass hoch, das gibt wenigstens schön warm. Oben angekommen, werden wir wiedermal von Reisebus-Touris bestaunt & beklatscht, das tut doch gut... ;) Dann gehts runter - wir können bis nach Purmamarca runterflitzen. Dort ist es endlich wieder angenehm warm - endlich wiedermal T-Shirt-Wetter - soo schöön! Purmamarca wäre ein hübsches Städtchen um einige Tage zu verweilen. Wir entscheiden jedoch, noch nach Jujuy zu fahren. Die Strecke wäre locker zu bewältigen, wäre da nicht ein uuuuunglaublich starker Gegenwind der uns das Spiel verdirbt. Wir kämpfen uns mühsam vorwärts - Meter für Meter - Roman muss mich motivieren und im Windschatten mitziehen. Um 18Uhr kommen wir ENDLICH in Jujuy an. Wir gönnen uns in dem Städtchen einen Ruhetag und quartieren uns in der Jugendherberge ein.
Am 22. November gehen wir noch den letzten Streckenabschnitt bis nach Salta an. Wir fahren um ca. 10Uhr los - es vergeht eine Stunde bis wir auf der richtigen Strasse nach El Carmen, Salta landen. Die ersten km gehts durch Weidegebiete - nach ca. 20-30km nimmt der Verkehr stark ab. Nun schlängelt sich die Strasse in grünüberwucherte Seitentäler hinein, von Weitem sehen wir blaue Bade- und Fischerseen. Es ist extrem heiss - ca. 40Grad. Läck du mir! Ist ziemlich was anderes als auf 4'700Meter Höhe. Unterwegs sehen wir eine plattgewalzte Vogelspinne, igitt... sieht auch so noch gruselig aus. Anscheinend gibts hier wieder viel mehr verschiedene Tierarten... Die Natur ist jedoch wunderschön, es ist so richtig urwaldartig - nur die Affen fehlen. Mir läufts nach dem Ruhetag nicht wirklich gut, aber anscheinend gibts manchmal so Tage (gemäss Roman, meinem Coach). Die restlichen KM schlängelt sich die Strasse ein breites grünes Tal Richtung Salta hinunter - wunderschön&heiss. In Salta gönnen wir uns 3Sommerferienruhetage - genial! Glacé, Kaffee, Mineralwasser & nackte Haut! ;) Roman fühlt sich richtig wohl in dieser Hitze - ich schmelze wie Mantequilla. Heute abend (22.00Uhr) gehts mit dem Bus nach Mendoza - von dort nach Santiago de Chile. Ihr hört wieder von uns!
Roman versuchte mehrmals stundenlang Fotos & Streckenprofile hochzuladen - dies hat leider leider nicht geklappt! Wir hoffen euch bald wieder mal Fotos etc. zeigen zu können! Sorry, uns ärgerts also auch...
saludos y besitos
roman & eli

Mittwoch, 16. November 2011

15.11.11 - Uyuni - San Pedro de Atacama, Chile

¡Hola - Buenos días amigos! ¿qué tal en Suiza?
Freitag, 11. November, wir starten auf die Lagunen-Route - diesmal mit Jeep und d'Velos obedruf! Wir haben beide schlecht geschlafen von Do auf Fr, weil wir schon im Vornherein e bizli Schiss um das Verladen der Velos hatten. Am Freitagmorgen dann - nach ca. 1 1/2 Std. Wartezeit - fährt endlich unser Jeep mit Fahrer vor. Der Fahrer sagt weder "Buenos días" noch entschuldigt er sich für die lange Wartezeit - "rapido, rapido" schreit er vom Wagendach herunter - wir sollen bitte schnellstmöglich die Velos & das Gepäck hochgeben, damit er alles verladen/verstauen kann. Ok. So geht das. Gut, wir müssen noch zwei weitere Passagiere abholen bei einem Hotel - auch diese zwei Frauen sind sichtlich unerfreut, wie mit ihnen umgesprungen wird. Das ist ja ein toller Anfang. Wir sind zu sechst, 1 Franzose & 3 Französinnen und wir 2. Ich muss dringendst meine Französischkenntnisse aus dem hinteresten Winkel meines Hirns hervorkratzen - nur mühsam kann ich einige Wortbrocken herausbröseln. Mein Español ist inzwischen einiges geschmeidiger. Am ersten Tag besuchen wir (für uns das 2. Mal) den Salar de Uyuni - dort gibts ein feines Zmittagessen an kleinen Tischen & Stühlen geformt aus Salz. Roman hat sich mega drauf gefreut, auch mal an so einem Salztisch zu sitzen und etwas essen zu dürfen ;) Mit dem Auto ist man übrigens einiges schneller bei der Insel als wir mit den Velos - ca. in 45min anstatt 9Std - auch vom Gegenwind merkt man nicht das Geringste. Übernachten tun wir dann in einem Salzhotel - sehr einfach eingerichtet, jedoch äusserst hübsch und gemütlich. La Jefa de la casa ist eine ca. 45jährige Bolivianerin voller Power - sie bereitet uns das Abendessen zu, da unser Fahrer irgendwohin verschwunden ist - angeblich soll er am nä. Morgen wieder auftauchen. Am zweiten Tag fahren wir über deftige Schotter- & Sandpisten - es rüttelt was das Zeug hält - sicherheitshalber sollte man sich irgendwo festhalten, da man sonst durchs Auto geschleudert wird. Wir zittern um unsere Drahtesel. Hoffentlich hoffentlich überleben unsere Velos (und wir) diese turbulente Fahrt. Es scheint, als hätten wir den schnellsten (und rücksichtslosesten) Fahrer erwischt - er fährt wirklich wie ein Henker und überholt alle anderen Jeeps, auch wenn sie 15min vor uns losgefahren sind. Unterwegs besuchen wir einige Lagunen, welche von Flamingos bewohnt werden. Fast alle Lagunen sind verschieden gefärbt - grün, rot, blau, etc. Dies kommt von den verschiedenen Mineralien, die sich darin befinden. Weiter vorbei am Arbol de Piedra und wunderschönen vulkanischen Gesteinen zur Laguna Colorada, die ist rot (& weiss vom Borax). Wir übernachten dirket neben der Laguna in einer sehr einfachen Unterkunft, Mehrbettzimmer & baño compartido (ungereinigt, keine Spüle). Wir sind äusserst froh, dass wir am dritten Tag um 4 Uhr aufstehen und in die frische, kalte Morgenluft hinaus dürfen. An diesem Tag besichtigen wir fauchende-rauchende Geysire (die nach faulen Eiern riechen) und können uns anschliessend in den Aguas Calientes bei 39Grad (mit 30-40 anderen Touris) von den kalten, nächtlichen Temperaturen erholen & auftauen. Von da gehts weiter durch die Desierto de Dali an die südliche Grenze des Nationalparks. Da werden wir "rausgeschmissen" - der Fahrer ist so froh, ist er endlich das "sensible" Gepäck los, dass er vergisst uns Adieu zu sagen. Wir unsererseits haben es auch vergessen, da er wirklich nur durch seinen Fahrstil & seine übergrosse mitcocablätterngefüllteBacke aufgefallen ist und er sich auch ansonsten überhaupt nicht für die Gruppe interessiert hat. Wir beladen die Velos und fahren die restlichen 6-10km zur bolivianisch-chilenischen Grenze. Das heisst wir versuchen zu fahren... es ist eine Sandstrasse und ich versaufe mit dem Vorderrad ständig wieder in kleinen Sandhaufen&ansammlungen. Mehrere hundert Meter muss ich das Velo schieben - ganz schön anstrengend mit dem ganzen Gepäck. Zudem peitscht uns ein deftiger Gegenwind ins Gesicht. Für die 10km bis zur Teerstrasse (welche nach San Pedro de Atacama hinunterführt) benötigen wir geschlagene 2,5 Stunden! Waaahnsinn. Zum Glück mussten wir die Lagunen-Route nicht mit dem Rad abfahren - das hätte (mir) GAR keinen Spass gemacht. Endlich! Um 13Uhr stehen wir auf der Teerstrasse in Richtung San Pedro de Atacama - es folgen noch 2-3 Gegensteigungen und dann können wir es runtertschättern lassen! Wir versauen ganze 2'200Höhenmeter. Unten in San Pedro de Atacama (übrigens die trockenste Wüste der Welt) müssen wir uns eine Stunde mit Zollformalitäten & Gepäckkontrolle rumschlagen. Man darf keine Früchte, kein Gemüse, kein Holz, etc. nach Chile einführen. Die Zollbeamtin nimmts jedoch nicht allzu genau - es scheint, sie will lieber zurück an ihren PC um im Facebook Kontakte & Austausche zu hegen und zu pflegen... Endlich um 16Uhr checken wir ein im Casa Residencial Corvatsch (e biz uf Schwiiz gmacht, uf jede Fall mit all dene Regle & Verbot wo überall umehanged). Una habitation con cama matrimonial, baño compartido kostet 20.000 chilenische Pesos (ca. CHF 36) ganz schön teuer! Wir müssen uns zuerst an den anderen Standard hier und das etwas andere Preisniveau (im Vergleich zu Bolivien) gewöhnen. Wir erfahren ausserdem, dass wir die Uhr wiedermal um eine Stunde vorstellen müssen - der Zeitunterschied zwischen Chile und der Schweiz beträgt jetzt nur noch 4Stunden. Ideal um zu telefonieren & skypen. Das haben wir am Montag, 14.11. grad ausgenützt und haben uns auf Skype 1 Stunde mit Leonie unterhalten! Megacool! Endlich hat das mit dem skypen mal geklappt - wir sind mega happy ;) wer auch mal will, soll sich melden ;)
So. Bueno! Morgen Donnerstag, 17.11. gehts weiter nach Argentina über den Paso de JAMA. Das wird wiedermal äusserst abenteuerlich, da es auf den ersten 160km kein Wasser zu kaufen gibt und die Bäche & Seen vermutlich ausgetrocknet sind. Ma kuckn... wird schon irgendwie gehen.
Wir melden uns wieder, wenn wir heil in Salta, Argentina angekommen sind.
Saludos y besitos
eli & roman