Todo bien en suiza? Seit einer Woche geniessen Roman und ich den Aufenthalt hier in Quito zu z2t. Wir haben letzte Woche das Quartier Mariscal - auch "Gringolandia" genannt (weil sich dort sämtlicheTouristen aufhalten) - und diverse Kirchen in der Altstadt (centro historico) besichtigt. Roman geht die Besichtigungen total enspannt an, da er ja eine Stadtführerin 7/24 zur Verfügung hat und sich nicht dauernd überlegen muss: wohin spazieren wir, wo fährt welcher Bus, wo müssen wir umsteigen, wo liegt diese Agencia oder dieses Reisebüro, wo kriegen wir das beste und günstigste Essen, etc.
Am Freitagnachmittag sind wir um ca. 17.00 in den Bus nach Otavalo gestiegen, um an die Lagune Cuicocha zu gelangen. Dort übernachteten wir im Hotel Mirador de Cuicocha in einem eifachen, farbigen Zimmer, (mit chronisch-blinkender Glühbirne im Zimmer u. Badezimmer) - mit wunderbarer Sicht auf die Lagune de Cuicocha. Mitten in der Lagune befinden sich 2 grüne, wildüberwucherte Inseln. Am Samstag führte uns Ernesto - der Besitzer des Hotels - auf einer 4-stündigen-Wanderung rund um die Lagune und erklärte uns die Entstehung der Lagune (=Vulkansee) und die heilsame oder auch halluzinogene Wirkung der verschiedenen Pflanzen, Blätter, Kräutern, etc. Es gibt beispielsweise kleine schwarz-blaue Beeren ("Chinchillas"), welche man unter die Zunge legen kann und dann ohne Ende weiterwandern/laufen kann! Wir haben uns natürlich grad eine Reserve angelegt für unsere Velotour ;) Nachmittags besichtigten wir den Markt in Otavalo. Wir empfanden den Wechsel - weg aus der Natur mitten in das Gewusel des Marktes -als kleinen Kulturschock! Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier - somit waren wir nach ca. 30minütiger-Jugo-Pause schon voll in Kauflaune (zumindest Roman). Ein "Jugo" (ausgesprochen "chugo" :-) ) ist ein megafeiner frischgemixter Fruchtdrink, hergestellt aus einer der folgenden Früchte z.B. Maracuya, Piña, Tomate de Arbol, Guanàbana, Naranjilla, Fresa oder Mora.
Am Sonntag unternahmen wir unsere erste richtige Bergtour über die sog. "Hausberge" von Quito - vom Guagua Pichincha (4794 m.ü.M.) zum Rucu Pichincha (4'698m.ü.M.). Wir trafen Adrian (unseren "Bergführer" und Compañero suizo de la escuela) um 5.30Uhr bei der Schule und liessen uns nach Lloa chauffieren mit nem Taxi amarillo. Von Lloa mussten wir spontan eine Camionetta 4X4 organisieren, welche uns zum Refugio hochtransportierte - cuesta 40 Dolares. Beim Refugio (4'550m.ü.M.) starteten wir unsere Wanderung. Ich verspürte kurz nachdem wir aus der Camionetta stiegen - deftige Kopfschmerzen. Roman und Adrian waren jedoch bestens ausgerüstet mit Aspirin und Atem-Aktivitätstabletten. Die ersten zwei Stunden war es dank eisigen Windes saukalt, wir waren äusserst froh um Chappä, Händsche, Faserpelz und Rägäjagge! Ich habe mich während den Vorbereitungen auf die Tour gefragt - ob Roman nach einer Woche schon genügend aklimatisiert sei für diese grosse Tour. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass ich mich eher um mich - als um ihn sorgen müsste. Roman bereitete die Höhe wenig Probleme und er vermochte locker mitzuhalten bei unserem Wandertempo (zumindest am Anfang, nach 4Std. hing auch er in den Seilen) - ich hingegen hatte die ersten 2Stunden ziemliche Mühe mit der Höhe - es atmet sich nicht ganz so ring, wie in den Schweizer-Bergen. Wir traffen unterwegs auf eine Gruppe Quiteños, welche sich mit dieser Tour auf die richtig hohen Berge (Cotopaxi, Cayambe, Chimborazo) vorbereitete. Interessant war deren Aurüstung, viele wanderten mit Turnschuhen ohne jegliches Profil an den Sohlen. An den Rucksäcken - mit Schnur festgebunden oder baumelnd - hingen Plastiksäcke mit diversen Anhängseln (Schlafsack, Mätteli, Trinkflaschen, etc.). Wir wanderten mehr oder weniger immer mit dieser Gruppe - mal vorne weg oder hinten nach. Zusätzlich zu den zwei Gipfeln (Pichinchas) stiegen wir noch auf den unscheinbareren Gipfel des Padre Encantado. Die Tour war echt anspruchsvoll - sowohl die Höhe als auch gewisse Klettertechnische-Abschnitte waren nicht ganz ohne. Wir mussten beim Aufstieg zum Rucu Pichincha ein sehr steiles Sand-Couloir hochkraxeln. Bei jedem Schritt rutschten wir wieder einen halben retour - viele Steine waren lose und rutschten den Nachfolgern im Sand entgegen. Oben am Sandcouloir, 15min vom Piz entfernt, gelangten wir mittels einer eleganten Klettereinlage durch eine Felspassage hinauf auf den Gipfel. Da die Berge hier oft von Wolken und Nebel umgeben sind, konnten wir leider nur kurze Momente die Sicht auf die Stadt, die wundervolle Natur und die umliegenden Berge geniessen. Zum Abschluss der Tour gönnten wir uns einen superfeinen Jugo, eine Té de Coca und eine Empanada de Queso in einem kantinen-artigen Bergrestaurant. Nach der Stärkung im Restaurant, gondelten wir mit dem TelefériQo (eine moderne Bergbahn, mit 18Gondeln, sehr gemächliches Tempo) gemütlich nach Quito hinunter - wir waren alle 3 äusserst froh, dass wir dieses Stück nicht noch zu Fuss nach Quito hinunterwandern mussten.
Trotz einigen schwierigen und strapaziösen Stellen - war es der wunderbarste Tag, den ich hier in Ecuador erleben durfte. ¡Muchas gracias a Adrian y Roman! ;) La naturalessa es hermosa - die Natur ist wunderprächtig. Ich freue mich enorm auf unser Velo-Abenteuer - so langsam bin ich richtig giggerig aufs velofahren!
Vom 3. bis 6. September werden wir die Galapagos-Inseln besichtigen. Am Samstag, 3. September fliegen wir auf die Insel San Cristobal. Wir werden 4 Tage mit dem 1. Klasse-Boot "Galaxy" von Insel zu Insel cruisen - all-inclusive! Nur alkohol-haltige Getränke & Tips sind extra zu bezahlen. Wir hoffen jetzt sehr auf gutes und ruhiges Wetter - damit wir nicht wieder seekrank werden! Das Medikament (...) gegen die Seekrankheit ist angeblich unabdingbar.
Und jetzt gehen wir was essen ... und später unseren Flug nach Peru suchen & buchen.
Unter dem folgenden Link findet ihr die ersten Fotos: https://picasaweb.google.com/107710398357412131989/ElViajeEnBicicleta?authkey=Gv1sRgCNnNi_LU-Mit8AE
Adios & en guete!
abrazo
elro