Montag, 29. August 2011

27.08.11 - el fin de semana

¡Hola - Buenos Días!
Todo bien en suiza? Seit einer Woche geniessen Roman und ich den Aufenthalt hier in Quito zu z2t. Wir haben letzte Woche das Quartier Mariscal - auch "Gringolandia" genannt (weil sich dort sämtlicheTouristen aufhalten) - und diverse Kirchen in der Altstadt (centro historico) besichtigt. Roman geht die Besichtigungen total enspannt an, da er ja eine Stadtführerin 7/24 zur Verfügung hat und sich nicht dauernd überlegen muss: wohin spazieren wir, wo fährt welcher Bus, wo müssen wir umsteigen, wo liegt diese Agencia oder dieses Reisebüro, wo kriegen wir das beste und günstigste Essen, etc.
Am Freitagnachmittag sind wir um ca. 17.00 in den Bus nach Otavalo gestiegen, um an die Lagune Cuicocha zu gelangen. Dort übernachteten wir im Hotel Mirador de Cuicocha in einem eifachen, farbigen Zimmer, (mit chronisch-blinkender Glühbirne im Zimmer u. Badezimmer) - mit wunderbarer Sicht auf die Lagune de Cuicocha. Mitten in der Lagune befinden sich 2 grüne, wildüberwucherte Inseln. Am Samstag führte uns Ernesto - der Besitzer des Hotels - auf einer 4-stündigen-Wanderung rund um die Lagune und erklärte uns die Entstehung der Lagune (=Vulkansee) und die heilsame oder auch halluzinogene Wirkung der verschiedenen Pflanzen, Blätter, Kräutern, etc. Es gibt beispielsweise kleine schwarz-blaue Beeren ("Chinchillas"), welche man unter die Zunge legen kann und dann ohne Ende weiterwandern/laufen kann! Wir haben uns natürlich grad eine Reserve angelegt für unsere Velotour ;) Nachmittags besichtigten wir den Markt in Otavalo. Wir empfanden den Wechsel - weg aus der Natur mitten in das Gewusel des Marktes -als kleinen Kulturschock! Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier - somit waren wir nach ca. 30minütiger-Jugo-Pause schon voll in Kauflaune (zumindest Roman). Ein "Jugo" (ausgesprochen "chugo" :-) ) ist ein megafeiner frischgemixter Fruchtdrink, hergestellt aus einer der folgenden Früchte z.B. Maracuya, Piña, Tomate de Arbol, Guanàbana, Naranjilla, Fresa oder Mora.

Am Sonntag unternahmen wir unsere erste richtige Bergtour über die sog. "Hausberge" von Quito - vom Guagua Pichincha (4794 m.ü.M.) zum Rucu Pichincha (4'698m.ü.M.). Wir trafen Adrian (unseren "Bergführer" und Compañero suizo de la escuela) um 5.30Uhr bei der Schule und liessen uns nach Lloa chauffieren mit nem Taxi amarillo. Von Lloa mussten wir spontan eine Camionetta 4X4 organisieren, welche uns zum Refugio hochtransportierte - cuesta 40 Dolares. Beim Refugio (4'550m.ü.M.) starteten wir unsere Wanderung. Ich verspürte kurz nachdem wir aus der Camionetta stiegen - deftige Kopfschmerzen. Roman und Adrian waren jedoch bestens ausgerüstet mit Aspirin und Atem-Aktivitätstabletten. Die ersten zwei Stunden war es dank eisigen Windes saukalt, wir waren äusserst froh um Chappä, Händsche, Faserpelz und Rägäjagge! Ich habe mich während den Vorbereitungen auf die Tour gefragt - ob Roman nach einer Woche schon genügend aklimatisiert sei für diese grosse Tour. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass ich mich eher um mich - als um ihn sorgen müsste. Roman bereitete die Höhe wenig Probleme und er vermochte locker mitzuhalten bei unserem Wandertempo (zumindest am Anfang, nach 4Std. hing auch er in den Seilen) - ich hingegen hatte die ersten 2Stunden ziemliche Mühe mit der Höhe - es atmet sich nicht ganz so ring, wie in den Schweizer-Bergen. Wir traffen unterwegs auf eine Gruppe Quiteños, welche sich mit dieser Tour auf die richtig hohen Berge (Cotopaxi, Cayambe, Chimborazo) vorbereitete. Interessant war deren Aurüstung, viele wanderten mit Turnschuhen ohne jegliches Profil an den Sohlen. An den Rucksäcken - mit Schnur festgebunden oder baumelnd - hingen Plastiksäcke mit diversen Anhängseln (Schlafsack, Mätteli, Trinkflaschen, etc.). Wir wanderten mehr oder weniger immer mit dieser Gruppe - mal vorne weg oder hinten nach. Zusätzlich zu den zwei Gipfeln (Pichinchas) stiegen wir noch auf den unscheinbareren Gipfel des Padre Encantado. Die Tour war echt anspruchsvoll - sowohl die Höhe als auch gewisse Klettertechnische-Abschnitte waren nicht ganz ohne. Wir mussten beim Aufstieg zum Rucu Pichincha ein sehr steiles Sand-Couloir hochkraxeln. Bei jedem Schritt rutschten wir wieder einen halben retour - viele Steine waren lose und rutschten den Nachfolgern im Sand entgegen. Oben am Sandcouloir, 15min vom Piz entfernt, gelangten wir mittels einer eleganten Klettereinlage durch eine Felspassage hinauf auf den Gipfel. Da die Berge hier oft von Wolken und Nebel umgeben sind, konnten wir leider nur kurze Momente die Sicht auf die Stadt, die wundervolle Natur und die umliegenden Berge geniessen. Zum Abschluss der Tour gönnten wir uns einen superfeinen Jugo, eine Té de Coca und eine Empanada de Queso in einem kantinen-artigen Bergrestaurant. Nach der Stärkung im Restaurant, gondelten wir mit dem TelefériQo (eine moderne Bergbahn, mit 18Gondeln, sehr gemächliches Tempo) gemütlich nach Quito hinunter - wir waren alle 3 äusserst froh, dass wir dieses Stück nicht noch zu Fuss nach Quito hinunterwandern mussten.
Trotz einigen schwierigen und strapaziösen Stellen - war es der wunderbarste Tag, den ich hier in Ecuador erleben durfte. ¡Muchas gracias a Adrian y Roman! ;) La naturalessa es hermosa - die Natur ist wunderprächtig. Ich freue mich enorm auf unser Velo-Abenteuer - so langsam bin ich richtig giggerig aufs velofahren!
Vom 3. bis 6. September werden wir die Galapagos-Inseln besichtigen. Am Samstag, 3. September fliegen wir auf die Insel San Cristobal. Wir werden 4 Tage mit dem 1. Klasse-Boot "Galaxy" von Insel zu Insel cruisen - all-inclusive! Nur alkohol-haltige Getränke & Tips sind extra zu bezahlen. Wir hoffen jetzt sehr auf gutes und ruhiges Wetter - damit wir nicht wieder seekrank werden! Das Medikament (...) gegen die Seekrankheit ist angeblich unabdingbar.
Und jetzt gehen wir was essen ... und später unseren Flug nach Peru suchen & buchen.
Unter dem folgenden Link findet ihr die ersten Fotos: https://picasaweb.google.com/107710398357412131989/ElViajeEnBicicleta?authkey=Gv1sRgCNnNi_LU-Mit8AE
Adios & en guete!

abrazo

elro






Donnerstag, 25. August 2011

25.08.2011, ¡Jetzt geht's richtig los!

Queridos amigos

Nun bin auch ich (Roman) in Quito angekommen! Die Reise war sehr lange, verlief aber sehr gut. Als ich den Velokarton gesehen habe, dachte ich, dass ich ein neues Velo besorgen muss. Der erste Blick in den Karton, welcher vom Zöllner erzwungen wurde, beruhigte mich aber. Es sah gar nicht so schlecht aus. Kurze Zeit später konnte ich endlich Eliane in die Arme schliessen. (no commentario)  :-) Das Auto war gerade gross genug um alles zur Gastfamilie zu transportieren.

Nun bin ich mich am anklimatisieren und die ersten Eindrücke am verarbeiten. Da ich meine Privat-Führerin dabei habe, muss ich mich fast nie mit Strassenplänen, Strassennamen, Busstationen usw. auseinandersetzen. Dafür muss ich Eliane immer bremsen: Wenn es leicht bergauf geht, ist bei mir die Puste bald mal weg (Quito liegt ja bereits auf 2'800 MüM...) Auch auf dem Schulweg gehts mir noch etwas zu schnell. Mein Körper braucht noch etwas Zeit. Diese Nacht hatte ich ständig das Gefühl, wenn ich eingeschlafen bin, nicht mehr zu atmen und bin wieder aufgewacht. Irgendwie habe ich einfach zu wenig Sauerstoff erhalten. Ich hoffe, dass ich mich bald an die Höhe gewöhne, denn am Wochenende steht eine erste Bergtour (4'794) auf dem Programm.

Nun gehen wir aber erst einmal unseren Flug nach Peru buchen.

Saludos
Roman

Montag, 22. August 2011

21.08.11 - Mindo

Buenos días
Dieses Wochenende fuhren wir für 2 Tage nach Mindo. Mindo ist ein kleines Dorf, liegt auf ca. 1'200 m.ü.M., zählt 2'500 Einwohner und ist umgeben von Nebelwäldern. Es ist wunderprächtig grün in und um Mindo. Am Samstag wurden wir herzlich empfangen von Dani - dem Besitzer des Hostals "Samay Juku" (das bedeutet, das Nest des Uhus). Es ist ein kleines hübsches Hostal aus Bambus, am Rande des Dorfes - mit einem beheizten Swimming Pool. Dani präsentierte uns während ca. 1Std. sämtliche Aktivitäten - welche wir machen könnten, wenn wir genügend Dollars dabei hätten. Wasserfall-Jumping, Seilpark, Canopy, Riverrafting mit alten Lastwagenpneus, etc. Diese Aktivitäten sind jedoch alle bastante teuer (zwischen 20 und 45 Dollar pro Person). Wir dachten ca. 70Dollar sollten ausreichen für das ganze Weekend. Es war dann etwas knapp, da wir verschiedene Touren unternehmen wollten. Zum Glück war Adrian (unsere zuverlässige Schweizer Bank) dabei - wir mussten uns schlussendlich alle Geld ausleihen bei ihm. Natürlich zu einem angemessenen Zinssatz.
Wir entschlossen - am Samstag eine dreistündige Wanderung durch den Nebelwald zu unternehmen - eine etwas günstigere Option, nur 6Dollar Eintritt pro Person - und suchten auf eigene Faust Vögel im Nebelwald (Tukane, Papageien, Kolibris, etc.).
Die Wanderung in dieser wunderbaren Natur - grüne haarige Bäume, übergrosse Farne, grüne Blätter in Regenschirmgrösse, moosüberwachsene Bäume/Pflanzen, dünne geschmeidige Lianen, luftige Wurzeln, Laubblätter in überdimensionaler Grösse - hat mir unglaublich gut gefallen. Auch die Geräuschkulisse ist einmalig - du hörst die Tiere/Vögel schwirren, piepen, flattern, gurren, sumsen, grillen, knacken, zwitschern, gackern, gluckern, singen. Nicht übermässig laut - immer sehr tranquilo. Am Abend genehmigten wir uns eine ofengebackenePizza in einem Touristen-Restaurant für sageundschreibe 9 Dollar (das ist eigentlich nichts - aber für ecuadorianische Verhältnisse, ist es bereits wieder viel).
Am Sonntag war um 4.45 Tagwach und wir starteten mit einem Vogel-Kenner aus Mindo auf eine geführte Tour. Um 5.30 wanderten wir los um die sehr bekanneten Vögel (die männlichen Exemplare), die sogenannten "Cock(s) of the Roc" beobachten zu können. Von 6.00 bis ca. 7.00 sind diese Vögel am aktivsten und veranstalten einen echten Combat - wer der Beste, Schönste und Stärkste ist von allen. Gegen 7.30 wird es wieder sehr ruhig. Im Februar und Mai singen und tanzen die Cocks of the Rock - weil sie ein Weibchen "ergattern" möchten. Dies läuft gemäss Erzählungen von Dani so ab, dass ca. zwischen 4 und 20 Cocks of the Rock ihr Bestes geben, beim Tanzen und Singen - und das Weibchen sucht sich nach der "Vorstellung" den Stärksten/Besten/Schönsten aus für die Fortpflanzung (gell, Darwin?) Auf Youtube findet man einen kurzen Ausschnitt wie dieser Vogel aussieht, Stichwort: Cock of the Rock, Mindo Ecuador, Cloud Forest. Damit ihr euch eine Vorstellung machen könnt. Anschliessend zeigte uns unserer Guide noch diverse andere wunderprächtige Vogelarten. Doris - das wäre das perfekte Vogelbeobachtungsparadies für dich ;)
Am Sonntagnachmittag liessen wirs ruhig angehen und assen im Quetzal, sehr hübsches Café, mega feine (muy dulce) Brownies - hergestellt mit Chocolate de Mindo, Ecuador. Hier bieten sie eine Führung an, zur Schokolade-Herstellung. Leider konnten wir diese aus zeitlichen und finanziellen Gründen nicht mehr besuchen.
Nächstes Mal nehm ich mehr Dinero mit!

Bueno - buenas Noches wünsch ich euch - heute kommt Roman um 16.30 am Flughafen an! Qué bien! Freue mich sehr, dass wir nun alle diese Erlebnisse zusammen erleben (und erleiden) und teilen können ;)
¡Hasta luego! Feliz saludos de Quito
eli




Mittwoch, 17. August 2011

17.08.11 - chicas y chicos

¡Buenas tardes!
Heute werde ich zum Thema Frau und Mann schreiben. Natürlich ist sind das nur erste Einschätzungen aufgrund meiner Beobachtungen - ich weiss ja nicht, wie es effektiv ist (bei anderen Paaren, in anderen Familien). Bei mir in der Gastfamilie ist es so, dass Susana die ganze Hausarbeit erledigt. D.h. sie deckt den Tisch, kocht, serviert das Essen, räumt den Tisch ab, wäscht sämtlichliches Geschirr ab (es gibt keine Geschirrmaschine) und räumt die Küche auf. Marco - ihr Ehemann - kommt zu Tisch wenn alles bereits steht, trinkt Café und schaut TV. Ich kann leider nicht viel helfen, da ich nicht weiss wo was hinkommt und welche Ordnung die Küche haben sollte. Ausserdem erledigt Susana die Wäsche für sämtliche Familienmitglieder und macht den Haushalt. Sie räumt auch jeden Tag mein Zimmer auf. Das bedeutet Susana hält sich den ganzen Tag im Haus auf. Falls sie etwas unternehmen möchte oder wenn sie mit Freundinnen (nicht mit Freunden!) Karten spielen möchte - fragt sie Marco, ob das ok ist.
Es ist generell so - habe ich von Ivan, meinem Profesor erfahren - dass Ehefrauen ihre Partner fragen "müssen", ob sie ausgehen dürfen - unter Tags und auch Abends. Der Partner bestimmt, ob seine Ehefrau sich mit Freundinnen treffen oder ins Kino gehen darf. Ausserdem ist es ganz klar, dass sich Frauen nur mit anderen Frauen treffen (dürfen) - nicht mit (männlichen) Kollegen / Freunden.
Interessant ist auch, dass Männer - welche beispielsweise nach der Arbeit mit Freunden noch eine Cerveza trinken gehen - und ihre Frau anrufen um sie darüber zu informieren (ev. um zu fragen, ob es ok sei) - als "mandarinas" gelten. Ich vermute, man könnte "mandarinas" ev. als "Weicheier" bezeichnen oder so.
Es ist also schon eine ziemliche "Macho-Kultur" hier. Auch die Profesores halten sich nicht wahnsinnig zurück mit "anmächeligen" Sprüchen. Viele Gesprächs-Themen drehen sich zudem um Frauen, Aussehen, Mann & Frau generell oder auch um Geld. Auch vermehrter Körperkontakt - mal eine Umarmung, mal ein Kuss auf die Wange um Hola oder Adios zu sagen, etc. - ist an der Tagesordung.
Trotz des Machoismus glaube ich, dass die Frauen - wenigstens zu Hause - nicht wenig zu sagen haben. Gegen aussen ist es einfach wenig bis gar nicht ersichtlich.




Noch kurz eine Anmerkung zur Kleidung/zum Aussehen der Frau. Viele mujeres, kleiden sich sehr schön / elegant für die Arbeit oder auch für in die Stadt. Es gibt in der Stadt u.a. auch viele Frauen die sich extrem rausputzen, mit Stöckelschuhen, kurzen Jupes, stark geschminkt, etc. - welchen das Äussere enorm wichtig ist - hier werden diese Frauen "chica plastica" genannt.


Soweit zum Thema Machoismus und Feminismus!

Politisch habe ich zu diesem Thema leider noch nicht viel gehört.



Bitte achtet nicht auf allfällige Schreibfehler, bspw. die Koma-Regeln habe ich irgendwie nicht so richtig intus. Hauptsache - ihr versteht den Inhalt ;)

Hasta mañana!

saludos de Quito

eli





Dienstag, 16. August 2011

16.08.11 - mi familia anfitriona - meine Gastfamilie

¡Buenas tardes!
Todo bien en Suiza? Seid ihr alle fleissig am Blog-lesen?
Heute werde ich euch von meiner Gastfamilie berichten. Ich wohne bei Susana und Marco - in einem Haus im nördlichen Teil der Stadt, ca. 15min (zu Fuss) vom Aeropuerto entfernt. Genau richtig - es hat den ganzen Tag unüberhörbaren Fluglärm. Susana und Marco haben 5 Kinder und ca. 13 Enkel (so wie ich verstanden habe). Ein Sohn wohnt bei ihnen (Santiago, ca. 42jährig, vermutlich getrennt/geschieden von seiner Frau). Zudem wohnt auch der Sohn von Santiago (Daniel) während der Ferienzeit im selben Haus. Die Ferien- und Freizeitbeschäftigung von Daniel ist ver la Tele oder Facebook-Kontakte pflegen. Susana kocht jeweils für alle.
Morgens um 07.30 steht das Frühstück für Daniel u. mich bereit - Susana und Marco trinken Café und essen ein Brötchen (ohne Zutaten). Das Frühstück besteht aus Brötchen (relativ "pampiges" Weissbrot), un poco de Marmelada, Frischkäse, manchmal frische Fruttas, Jugo de Frutta und natürlich Café (Café: d.h. Instant-Café-Pulver von Nescafé mit viel heisser Milch und wenig Wasser). Meistens ist der TV an - gesprochen wird kaum, nur wenn ich etwas frage - bzw. zu erzählen versuche. Am Mittag essen Susana und Marco richtig, d.h. drei Gänge: Suppe, Reis und Carne, Yogurt oder Früchte zum Dessert. Die beiden essen dann am Abend nicht mehr richtig, sondern trinken einen Café (con un poco pan). Jeden Abend bereitet Susana mein Abendessen zu - um 19.30 ist Essenszeit. Es gibt IMMER Reis und irgendwas dazu, bspw. Poulet, Würstchen, Bohnen, Avocado, Tomaten, Thon oder Salat. Zudem gibt es immer einen Jugo (fruchtsaft) oder Yogurt zum Essen und Té im Anschluss. Auch beim Abendessen läuft der TV meistens - das bedeutet, es wird wenig gesprochen. Das Essen ist gut, jedoch von der Menge her nicht sehr üppig - Roman muss sich im Kleiderschrank eine Survival-Essens-Reserve anlegen.
Irgendwie ist es ein komisches Gefühl in dieser Familie mitzuleben - einerseits ist man Teil der Familie, wohnt und schläft im gleichen Haus, isst zusammen - andererseits finde ich es auch schwierig mich zu integrieren, man unternimmt nichts zusammen, kocht nicht zusammen - ich esse und wohne einfach da. Ab und zu versuche ich etwas vom Erlebten zu berichten - was nicht immer gleich gut gelingt. Da sich die Kommunikation auf einem sehr einfachen (tiefen) Niveau abspielt (da ich noch nicht allzu viele Wörter kenne), findet nur langsam eine soziale Annäherung statt. Ich empfinde es manchmal als schade, dass ich eigentlich nur "konsumieren" kann - ohne etwas zu "geben".
Extrem interessant ist jedoch zu beobachten bzw. zu merken, wie wichtig Kommunikation / sprachlicher Austausch zwischen den Menschen ist. Die Sprache eines fremden Landes sprechen zu können, bedeutet, aktiv am Leben teilnehmen zu können - nicht nur Zuschauer bleiben! Kurz gesagt, es bedeutet: Integration.
Ich finde es super, dass ich 4Wochen lang die Sprachschule besuchen kann - so werde ich je länger je mehr interessante sprachliche Austauschmöglichkeiten haben. Ich denke auch, wir werden von den Indígenas besser akzeptiert, wenn wir nicht gringo-mässig daher kommen.

Genau, was ich gestern noch schreiben wollte betr. Abfall:
Ein Erlebnis im Bus von Otavalo nach Quito. Eine indígena-Frau wickelte ihr Baby im Bus. Da es keinen Abfallbehälter hatte - öffnete sie das Fenster und warf die gebrauchten Pampers in hohem Bogen aus dem Bus. Wer weiss wieviele Pampers auf den Strassen rumliegen.
Oder die perros sin propietarios (besitzerlose Hunde) fressen - da sie keine andere Wahl haben - die Plastiksäcke auf den Strassen.
Alles, nein sehr vieles, ist aus Plastik. Ich denke allgemein, dieser Plastik-Wahn verwüstet unseren ganzen Planeten. Fortschritt bedeutet gleichzeitig auch immer Rückschritt.
Aber - natürlich ist mir sehr klar, dass die SchweizerInnen unter anderem auf Kosten vieler Dritt- und Zweitweltländer einen derart hohen (Lebens-)Standard leben & geniessen können.

Ja genau, das wollte ich noch erwähnen.
Ich habe gestern Abend Themen gesammelt worüber ich berichten könnte im Blog - es sind viele zusammen gekommen. Ich werde jetzt schön eins nach dem anderen behandeln. ;)
Ausserdem habe ich festgestellt - dass Blog-schreiben eine sehr einseitige Kommunikationsform ist, was natürlich viele Vorteile hat - aber auch Nachteile. Ich weiss beispielsweise nicht, ob es euch überhaupt interessiert was ich schreibe, oder ob ihr den Blog überhaupt lest & besucht, etc. Daher freue ich mich sehr über eure Kommentare oder auch mal ein e-Mail an trottfrau@gmx.ch ;-) (nur ab und zu, nicht jeden Tag!)

¡muchas gracias a todos!
hasta mañana

ps. heute ist wieder Futbol - heute sause ich auf dem Platz herum wie Lionel Messi (der Fussballer - nicht wie ein Messie)

grande abrazo
eli


Montag, 15. August 2011

15.08.11 - fin de semana

¡Hola chicos y chicas!
Este fin de semana fuímos a Otavalo. Dieses Wochenende, 13. & 14. August, besuchten wir (3 estudiantes de la escuala) in Otavalo den bekannten Indígena-Marked. Bereits die Reise dorthin war schonmal ein richtiges Abenteuer. Bis wir vor dem richtigen Bus standen und alle Tickets und Spezialgebühren an jeder Ecke bezahlt hatten, vergingen gut 2,5 Stunden. Zuerst stellst du dich in die Warteschlange für den Bustransfer von der grossen Estación norte in die Estación Carcélen - jeder stürmt in den Bus, als wäre es der letzte für die nächsten paar Wochen - dann in die Schlange um das Busbillett zu erlangen, kostet 2 Dollar, dann in die Warteschlange vors Drehkreuz, dort zahlst du nochmals 20 centimos für was genau bleibt unklar und dann irgendwann kommt ein Bus angefahren, mit einem Schild vorne drauf: Otavalo. Gut. Um ca. 12.30 waren wir dann in diesem Städtchen - es zählt ca. 20'000 habitants.
Jeden Samstag findet dieser Markt statt und zieht hunderte von Touristen und Einheimische an. Es war eigentlich den ganzen Tag lang ein Gewusel - von Menschen, Tieren, Autos, Waren, Taschen, Hosen, Ponchos, Essen, Düften, Geschmäckern, Geräuschen, Farben, etc. Sehr eindrücklich. Die beiden Chicas (Estudiantes) investierten reichlich Dollares! Ich hielt mich zurück, da ich ev. nochmals gehe bzw. weil wir ja mit den Bicicletas unterwegs sind und nicht 5Ponchos, 4Hosen, x-Taschen mitschleppen können! Am Schluss des Tages hatte Isabella noch ca. 50centimos, Shanley und ich noch ca. 20 Dollar. Wir übernachteten dort und besuchten am Sonntag las cascades (Wasserfälle) de Peguche. Ich war extrem froh, einmal einen Tag (más o menos) in der Natur verbringen zu können. (Die Stadt ist irgendwie nicht mein Ding. Eben doch ein Landei ;) ich muss mir das nun endlich mal eingestehen!!) Las Cascadas - die Wasserfälle waren muy bonitas. Wirklich sehr schön. Von den Wasserfällen wanderten wir zur Laguna San Pablo, ein grosser See. Rund um den See hat es lauter kleine teilweise unfertige Häuschen - die Bevölkerung scheint eher arm zu sein in dieser Umgebung. Mit dem Bus gings zurück nach Otavalo. Leider hat es sehr viel Abfall in den Flüssen, in den Gebüschen, am Wegrand, am Strassenrand, in den Wiesen, u.s.w. Das mit dem Entsorgen von Abfällen funktioniert leider nicht so wie bei uns. Auch die Rückreise nach Quito war abenteuerlich. Um 15.00 stellten wir uns in die Warteschlange für den Bus nach Quito. Es standen mehrere Busse bereit - zuerst liessen die "jefes del Buses" die Leute einfach einsteigen - bezahlen konnte man im Bus. Kurz bevor wir hätten einsteigen können - änderten sie die Strategie bzw. das Vorgehen. Neu musste man ein Ticket kaufen gehen für 2 Dollares und dann erneut in die Warteschlange stehen um in den Bus zu gelangen. Um 15.30 sassen wir schliesslich auf den 3 hintersten Plätzen (eigentlich war die Wartezeit erstaunlich kurz) - Platz um die Beine bewegen zu können, hat es KEINEN! Während der Busfahrt wurde mir äusserst klar, weshalb ich lieber mit dem Velo reisen möchte und nicht mit den öffentlichen Bussen! Ich muss mich bewegen können - stillsitzen halt ich fast nicht aus ;) Auch wenn die Umstände für eine Radreise nicht ideal sind auf den südamerikanischen Strassen --> viele Autos, kein Platz auf der Strasse, Abgase, Dreck und Staub - wird es bestimmt ein sehr spannendes & unvergessliches Abenteuer! Wenn ich erzähle, dass wir mit den bicicletas reisen werden, finden alle - wir seien echt LOCOs!! ;)

Mañana oder sobre-Mañana voy a escribir màs!
Ich könnte sooooviel schreiben.... jetzt brauch ich aber mal was zu beissen! Tengo hambre!

adios amigos
hasta luego!
elibelli




Freitag, 12. August 2011

12.08.11 - viernes y fin de semana

¡Buenas tardes chicos y chicas! Qué tal?
Jetzt ist schon Freitag - auch hier vergeht die Zeit schnell. Heute ist un día de fiesta in Ecuador - eigentlich waere es der 10. August gewesen, aber die Regierung hat den Tag auf heute viernes verschoben. Am 10. August wird der Tag der Unabhaengigkeit gefeiert. Quito erlangte am 10. August 1809 die Unabhaengigkeit des spanischen Imperiums bzw. der Kolonialherrschaft. Die Koloniale Epoche dauerte von 1532 bis 1810. Die spanische Conquista rottete grosse Teile der indianischen Populationen aus. Der Einfall der Spanier - der Beginn der kolonialen Epoche - bedeutete einen enormen sozialen, kulturellen und oekonomischen Bruch bzw. Neubeginn! Die weitere Entwicklung der suedamerikanischen Laender wurde wesentlich von der katholischen Kirche mitbestimmt - ihr Einfluss schlug sich in Politik, Kunst und Bildung nieder. (aus: Reise KnowHow, ecuador) Noch heute ist eine grosse Mehrheit der Bevoelkerung katholisch. Dies wird auch im Alltag offensichtlich: bspw. wohnen alle jungen (und auch nicht mehr so junge) Maenner und Frauen bei den Eltern bis sie heiraten (oder auch dann wieder, wenn sie sich trennen oder scheiden lassen, was nicht gern gesehen ist - jedoch immer haeufiger Realitaet ist). Erst wenn sie verheiratet sind, duerfen sie zusammen in eine Wohnung ziehen. Es gilt als unschick bzw. wird als negativ gewertet, wenn man schon zusammen wohnt ohne verheiratet zu sein! Las hijas y hijos buena/os wohnen bis zur Hochzeit/Heirat bei den Eltern. Auffáellig ist, dass sich viele junge Paare im Park treffen um die Moeglichkeit zu haben, zusammen Zeit zu verbringen. Meine Gastmutter hat mich gestern gefragt, ob es denn fuer mich in Ordnung sei - wenn Roman im gleichen Zimmer uebernachtet/wohnt wie ich. Ausserdem wollten meine Gasteltern wissen, ob ich denn in der Schweiz bei meinen Eltern wohne.

Wie gesagt, am 10. August hat die Mehrheit der arbeitenden Bevoelkerung frei! Die escuela hat uns jedoch angeboten trotz fiesta die Schule zu besuchen. Unsere Profesores muessen demnach arbeiten - aber ich glaube, die finden das gar nicht sooo schlimm - die nehmen das echt locker! Gut. Jetzt werde ich die Altstadt besichtigen gehen und am Wochendende die Tareas (Hausaufgaben) erledigen!

Am Wochenende besuchen wir den indigena-Marked in Otovalo! El Lunes (Montag) gibts wieder informaciónes!

eu allne es schoens Weeekend! Buen fin de semana!
Abrazo
eli


Donnerstag, 11. August 2011

11.08.11 - la vida en Quito

¡Hola - Buenas tardes!
Todo bien en suiza? Wo war ich stehen geblieben ... ah ja. El martes, jugar al footbal contre les profesores. Jeden Dienstag um 17.00 kann man Fussball spielen gehen - "gegen die Lehrer" - im Parque Carolina. Natuerlich bin ich da hin - ich freue mich enorm, wenn ich die Moeglichkeit habe Sport zu machen in Quito. Wir waren tres estudiantes, 2 profesores y otros compañeros. Ich muss ehrlich zugeben: es war MEGA anstrengend, obwohl ich eigentlich eine gute Kondition habe, raste mein Herz und ich schnaubte wie ein Ochse ;) Quito liegt auf 2'800 m.ù.M. und die Luft ist einiges duenner und sehr trocken. So war ich nach 2stuendigem Spiel fixundfertig! Naechsten Dienstag bin ich hoffentlich aklimatisiert & topfit. Gestern Mittwoch ging ich mit Isabelita (estudiante de escuela) in das alte Stadtzentrum. Man kann hier fuer 2.50 Dollar z'Mittag essen - das Essen ist bisher gut. Es gibt eigentlich immer & ueberall Poulet und Reis = Menu 1 (vielleicht mit etwas Salat, Avocado, Salsa oder Patatas Fritas). Wir wanderten nach dem Mittagessen auf den Panecillo (der Anstieg ist merklich anstrengender als bspw. auf den Stammerberg - aufgrund der Hoehe!) - dort hat es eine grosse Madonna-Statue, welche ueber die ganze Stadt blickt. Auf diesem Huegel entdeckten wir, dass die Stadt im Sueden nochmals ca. 30km lang weitergeht. Quito ist eine riesig-grosse & sehr lange Stadt. Gemaess Ivan (el profesor) sollte man als Turista jedoch nicht in den suedlichen Teil der Stadt, da dort die teilweise sehr arme Bevoelkerung lebt und es fuer Touristen gefaehrlich sein kann. Unsere Map welche wir von der Schule erhalten haben - bildet auch nur den noerdlichen Teil der Stadt ab.
Heute (Jueves) habe ich einen Super... nein MEGAMAXI besichtigt. Ein riesengrosses Einkaufszentrum - man kriegt dort AAAALLLLEEESS! Erstaunlich beispielsweise die Auswahl an Milchpulver, es gibt mit Vitaminangereichertes Milchpulver, Soya-Milchpulver, Baby-Milchpulver, etc. Der Standard ist absolut vergleichbar mit Einkaufszentren in Europa oder in den USA. Sehr sauber, sehr gepflegt und sehr gross! Anschliessend bin ich noch durch die Stadt gewandert und habe die Menschen, Haeuser und Autos studiert. Es gibt auch hier alles. Sehr gut gekleidete, gestylte, europáischaussehende Frauen und Maenner - jedoch auch traditionell oder sehr aermlich gekleidete Menschen. Bei den Coches dasselbe. Sehr moderne und teilweise grosse Kutschen, jedoch auch sehr alte und "abgefahrene" Modelle, die Schweizer- Strassenverkehrsaemter waeren nicht erfreut ueber solche Carros. Die Strassen sind eigentlich fast immer verstopft. Es hat unglaublich viel Verkehr - eine riesen Huperei (den ganzen Tag u. teilweise auch in der Nacht) - extrem abgashaltige und staubige Luft. Die Haeuser sind mehr oder weniger alle auf einem viel tieferen Standard als in Europa. Man koennte fast sagen - plusminus sind alle Gebaeude abriss- bau- oder renovationsfaellig. Aber hierfuer fehlt vermutlich das Geld! falta el dinero !!!
Viele Indigenas versuchen sich ihren Lebensunterhalt zu sichern mit dem Verkauf von Zuckerwatte, Helados (glace), Kaugummi oder Fruechten. Ich habe jedoch nie jemanden etwas kaufen sehen - anstattdessen essen die Verkaeufer ihre Produkte selber.

UNGLAUBLICH diese Schere zwischen arm und reich. Natuerlich streben hier auch alle nach einem hoeheren Lebensstandard. Alle moechten ein Auto, ein Haus, schoene Kleidung... Ecuador ist ein Land zwischen 1. und 3. Welt - die Gegensaetze sind und bleiben enorm! Sehr viele Indigenas ziehen in die Stadt um ihr Ueberleben zu sichern, sie erhoffen sich Arbeit in der Stadt. Die Stadt platzt bereits aus allen Naehten. Schwer zu sagen, wie die Zukunft dieser Stadt, bzw. dieser Staedte hier in Suedamerika aussehen wird.

Bueno. Soviel fuer heute!
Mañana voy escribir más informaciones!

Besitos
eli



Dienstag, 9. August 2011

09.08.11 - el vuelo y llegar a quito

¡Hola - Buenos días!
Queridos compañeros, querida familia!
Ahora estoy en Quito, Ecuador! Gestern Montag, 08.08.2011 bin ich um 16.30Uhr (Ortszeit Ecuador, es sind 7Std. Zeitverschiebung zur Suiza) auf dem aeropuerto Mariscal sucre gelandet. Der Flug dauerte allesinallem gute 16Std. mit Zwischenhalt in Madrid. Agustin, el jefe del escuela, hat mich abgeholt con una choche bastante grande - porque tengo una bicicleta - un grand paquete. Bueno, vivo en una familia ecuadoriana - tengo una camera bastante grande mit eigenem Bad und Buero. Susana und Marco leben in diesem Haus mit dem Sohn von Susana, Santiago und Enkelsohn, Daniel. Das Essen ist bis jetzt absolut essbar und in Ordnung - Susana ist la jefa de la cocina. Ich habe am Montagabend um 19.30 noch "la Cena" gegessen - das waere in der Schweiz um 02.30 de la noche gewesen! En guete daenn...

Hier in Quito geht die Sonne um ca. 6.00 morgens auf und um 18.30 daemmert es bereits wieder, um 19.00 ist es dunkel. Ab 17.00 sollte man nicht mehr alleine auf der Strasse unterwegs sein, da es angeblich gefaehrlich sein koennte. Ab dann nimmt man ein gelbes Taxi fuer max. 5 Dollar.

Heute hatte ich la primera vez escuela - mein Professor fuer die erste Woche heisst Ivan, 41jaehrig und hat 3 niños.

Heute Nachmittag werde ich Quito erkunden gehen... mal gugge, was es zu schauen gibt.
Um 17.00 werde ich ev. noch jugar al footbal contre los profesores de la escuela!

Bueno - Saludos de Quito
...und in ein paar Tagen gibts más informaciónes!

Saludos y besitos
eli