Buenas tardes chicos y chicas! Am 17. November um ca. 8h fahren wir los Richtung Aduana - dort müssen wir uns den Ausreisestempel bei den chilenischen Zollbeamten holen (haben wir zum Glück noch rechtzeitig bemerkt). Der Zollbeamte meint - nicht ohne Schalk, wir sollten dann aufpassen, in der Region des Paso Jama hätte es Lobos (Wölfe)! Hmm... vor diesen angeblich-existierenden Altiplano-Wölfen haben wir eigentlich keine Angst - grössere Sorgen bereitet uns, dass es KEIN Wasser gibt während den ersten 160km. Wir haben total 18Liter Wasser geladen, damit wir die Strecke von San Pedro de Atacama bis zum Aduana argentina nicht verdursten. Das zusätzliche Gewicht ist effektiv auch sehr gut spürbar. Wir fahren voller Energie los - endlich wiedermal so eine richtig abenteuerliche Andenüberquerung. Die ersten 50km bis zum Paso Jama Nr. 1 gehts 2'400 Höhenmeter hoch. Anfangs schön gemächlich, die ersten 25km gehts mit 2-3% angenehm und pedalbar hoch. Die 2. Hälfte des Anstiegs wird BRUTAL. Während 25km gehts ständig mit 7-9% Steigung den Berg hoch! Wir fahren ein Tempo von 5km/h. Uuuunglaublich! Das schlägt alles. Nicht mal nach Abancay gings soo steil den Berg hoch. Die Strasse macht keine Kurven, keine Serpentinen, wo man mal die Beine (etwas) hängen lassen könnte. Um ca. 18Uhr erreichen wir endlich endlich den höchsten Punkt - von da sollten wir wieder etwas nach unten, damit die Nacht nicht allzu kalt wird. Wir schlafen dann auf einer Höhe von ca. 4'700 m.ü.M. Es ist bitterkalt - das GPS zeigt um 19Uhr (nach dem Zeltaufstellen) ca. -3 Grad an. Kochen müssen wir noch vor dem Zelteingang - essen dann drinnen im windgeschützten Zelt. Brrrrr.... wir freuen uns auf wärmere Gefielde. Am 18. November gehts dann weiter über Paso Jama 2-4 bis zum Zoll nach Argentinien. Wir fahren durch wunderschöne einsame Altiplano-Gegenden. Vorbei an interessantkuriosen Gesteinsformen, farbigen Felsen, einer grünweissen Lagune und Salzseen. Es hat kaum Verkehr - wir können die ganze Strasse in Beschlag nehmen. Der Wind ist wie auch am Tag vorher unser Freund - er bläst immer von hinten und motiviert uns noch ein wenig schneller zu fahren. Um 16.30 kommen wir am Aduana an - gerade vor uns ist ein Reisecar angekommen, wir müssen schön hintenanstehen. Wir erhalten ohne Diskussion ein Touristen-Visa von 90 Tagen. Die Bus-Reisenden müssen ihr Gepäck alle durch den Kontroll-Scanner schleusen - uns winken sie bei der Zollkontrolle einfach durch (obwohl wir noch früchtchen dabei hatten, psssst). Nett. Nach 113km anstrengendem Auf&ab mögen wir nicht mehr weiterfahren (& zelten) - wir leisten uns für 160 Pesos eine Habitacion in der Tankstelle YPF - zum z'Znacht gibts ein Mikrowellen-Menü & Grüntee.
Am 19. November fahren wir um 9Uhr morgens weiter - uns steht ein weiterer strenger Tag bevor: 120km bis nach Susques, dort wollen wir in der Jugi "Pastos Chicos" übernachten. Es geht den ganzen Tag durch mondlandschaftsmässige Einöde. Lange Geraden ziehen sich ewig dahin. Dann über einen Pass - hinunter nach Susques wird die Landschaft wieder interessanter. Es geht ein grünes Tal hinunter, links und rechts grasen Esel und weiden Pferde. Ein Bach schlängelt sich den Weg durch die grünen Weiden & Hügel. Wunderschön. In Susques angekommen fragen wir nach einem freien Zimmer im Hostel Pastos Chicos - freie Zimmer hätte es, aber wir haben nicht genügend argentinische Pesos auf Lager. Chilenische wollen sie nicht und mit Karte kann man (wie übrigens in fast allen Hotels hier) NICHT bezahlen. Gut, dann fahren wir die 4km weiter ins winzigkleine verstaubte Dorf um Bargeld abzuheben. Wir finden dann in ein kleines hübsches Hotel, näher beim Dorf.
Am 20. November wollen wir noch den letzten Pass - den Paso Lipan mit 4'200m.ü.M. - überqueren. Um 9.00Uhr gehts los. Zuerst in wunderbarer felsiger canyonartiger Umgebung hoch&runter, später durch öde Pampa lange geradeaus bis zu den Salinas Grandes. Dort gibts ein kühles Coca Cola, mmmhh mega fein - unvorstellbar wie gut so ein Süssgetränk mitten im Niemandsland & immerwährenden starkaustrocknenden altiplano-Wind schmeckt! Wir strampeln weiter - dem Paso Lipan entgegen. Der Wind wird immer stärker, zwar seitlicher Rückenwind, aber doch anstrengend. Da wir schon mehrere strenge Etappen in den Beinen haben und nicht mehr so rassig vorwärtskommen, entscheiden wir, vor dem Paso zu zelten. Wir versuchen einen einigermassen windgeschützten Platz zu finden - was sich als äusserst schwierig herausstellt. Bereits beim Zeltaufbau blästs uns fast das halbe Zelt weg - die Taschen & unsere Kleider sind innert Kürze total versandet&verstaubt. Ich probiere eine Suppe zu kochen. Mehrmals stellt der Gaskocher ab, der Wind bläst die Flamme aus und die Hälfte des Sandplatzes landet in unserer Suppe - hmmm.... wir verkriechen uns mit der Suppe ins Zelt. Auch innendrin ist schon alles staubig und sandig - macht nicht wirklich Spass so zu zelten. Die ganze Nacht fegt der Wind aus verschiedenen Richtungen über unser Zelt hinweg und drückt uns das Zeltdach auf die Nase! An schlafen ist nicht zu denken - am nächsten Morgen sind wir beide fix&fertig - so richtig gerädert. Der Wind hat keine Minute nachgelassen - WAAAHNSINN - unglaublich anstrengend! Wir sind froh aus diesem windigen Tal wegzukommen und fahren die restlichen KM den Pass hoch, das gibt wenigstens schön warm. Oben angekommen, werden wir wiedermal von Reisebus-Touris bestaunt & beklatscht, das tut doch gut... ;) Dann gehts runter - wir können bis nach Purmamarca runterflitzen. Dort ist es endlich wieder angenehm warm - endlich wiedermal T-Shirt-Wetter - soo schöön! Purmamarca wäre ein hübsches Städtchen um einige Tage zu verweilen. Wir entscheiden jedoch, noch nach Jujuy zu fahren. Die Strecke wäre locker zu bewältigen, wäre da nicht ein uuuuunglaublich starker Gegenwind der uns das Spiel verdirbt. Wir kämpfen uns mühsam vorwärts - Meter für Meter - Roman muss mich motivieren und im Windschatten mitziehen. Um 18Uhr kommen wir ENDLICH in Jujuy an. Wir gönnen uns in dem Städtchen einen Ruhetag und quartieren uns in der Jugendherberge ein.
Am 22. November gehen wir noch den letzten Streckenabschnitt bis nach Salta an. Wir fahren um ca. 10Uhr los - es vergeht eine Stunde bis wir auf der richtigen Strasse nach El Carmen, Salta landen. Die ersten km gehts durch Weidegebiete - nach ca. 20-30km nimmt der Verkehr stark ab. Nun schlängelt sich die Strasse in grünüberwucherte Seitentäler hinein, von Weitem sehen wir blaue Bade- und Fischerseen. Es ist extrem heiss - ca. 40Grad. Läck du mir! Ist ziemlich was anderes als auf 4'700Meter Höhe. Unterwegs sehen wir eine plattgewalzte Vogelspinne, igitt... sieht auch so noch gruselig aus. Anscheinend gibts hier wieder viel mehr verschiedene Tierarten... Die Natur ist jedoch wunderschön, es ist so richtig urwaldartig - nur die Affen fehlen. Mir läufts nach dem Ruhetag nicht wirklich gut, aber anscheinend gibts manchmal so Tage (gemäss Roman, meinem Coach). Die restlichen KM schlängelt sich die Strasse ein breites grünes Tal Richtung Salta hinunter - wunderschön&heiss. In Salta gönnen wir uns 3Sommerferienruhetage - genial! Glacé, Kaffee, Mineralwasser & nackte Haut! ;) Roman fühlt sich richtig wohl in dieser Hitze - ich schmelze wie Mantequilla. Heute abend (22.00Uhr) gehts mit dem Bus nach Mendoza - von dort nach Santiago de Chile. Ihr hört wieder von uns!
Roman versuchte mehrmals stundenlang Fotos & Streckenprofile hochzuladen - dies hat leider leider nicht geklappt! Wir hoffen euch bald wieder mal Fotos etc. zeigen zu können! Sorry, uns ärgerts also auch...
saludos y besitos
roman & eli
Freut mich wieder von Euch zu lesen ... besonders dem letzten Absatz kann ich anchfuehlen;-). Das mit dem Fahhradmuss ich als gefuehl noch nachhohlen... Weiterhin gute Waden und Liege Greusse aus Schweden
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