Dienstag, 13. September 2011

09.09.11 - eisige Höhen

¡Queridos amigos! Endlich haben wir ein Internetcafé ausfindig machen können im Stadtviertel Miraflores in Lima - um euch auf dem Laufenden halten zu können. Wie im letzten Beitrag versprochen, berichte ich euch heute von unserer 1. Bergtour in Ecuador. Wir sind am Freitag, 09.09. um 10h abgeholt worden und zur Bergtouragency gefahren um die richtige Bergausrüstung (warme Handschuhe, plastikbeschalte Bergschuhe, Pickel und Grampones) auszuwählen. Mit meinen Halbschuh-Trekking-Schüeli und Windstopper-Händschli wäre es äusserst kalt geworden. Gut. Wir starteten von Quito aus - mit richtigguterwarmer Bergtourausrüstung - um ca. 12h in Richtung Nationalpark Cotopaxi. Pablo (unser Bergführer) chauffierte uns mit seinem 4x4 erstmal in ein kleines untouristisches Dorf um Lebesnmittel für die Bergtour einzukaufen. Da wurden wir aber ganz genau beobachtet und angestarrt, als wären wir Ausserirdische - anscheinend gibt es in diesem Pueblo äussert stelten ausländische Eindringlinge (Gringos)! Anschliessend fuhren wir zum Nationalpark, bezahlten den Eintritt von USD 2 und genehmigten uns zum Zvieri eine warme Suppe und einen Coca-Tee! Mmmhhhhh, megafein! Von diesem hübschen "Suppen"-Restaurant aus - hatten wir eine wunderprächtige Aussicht auf den Cotopaxi! Die Wolken verzogen sich extra für uns - und wir genossen den eindrücklichen Blick auf diesen wunderschönen und bastante hohen Berg. Wenn wir da schon gewusst hätten was auf uns zukommt...
Um 17h waren wir startbereit um in die Hütte hoch zu stapfen. Pablo gab das Tempo vor - despacio -Schritt für Schritt - brachten wir die ersten 300 Höhenmeter bis zur Hütte noch relativ locker hinter uns. Das Refugio liegt auf exakt 4'810 m.ü.M. Um 18.30 gabs Abendessen - anstatt zu kochen, tauschten wir die frisch gekauften Lebesnmittel gegen den bereits zubereiteten feinen Znacht der Hüttencrew. Um 19.30 verkrochen wir uns aufgrund der eisigen Temparaturen und der bevorstehenden kurzen Nacht schnell in unsere warmen Daunenschlafsäcke. Wir versuchten trotz der dünnen Luft ein, zwei Stunden zu schlafen. Die Luft auf 4'810m.ü.M. ist schon ausserordentlich dünn - und man hat die ganze Zeit leichte Atemnot. Um 23.15h kam bereits unser Guide und weckte uns wieder. Bzw. waren wir schon wach und freuten uns, dass wir endlich wieder aufstehen konnten. Um 23.30 gabs Frühstück - nicht mal Roman hatte grossen Appetit auf das Mitternachtsfrühstück (Cornflakes mit Yogurt, Brot, Käse, Marmelade und Tee). Um 00.30 gut eingepackt und eingecrèmt mit 50erSonnenschutz starteten wir auf die grosse Tour. Pablo ging schön langsam voraus zum Gletscher - dort montierten wir die Steigeisen und wurden angeseilt. In einem ziemlichen (Affen-)tempo gings nun steil den Gletscher hoch - wir kamen mächtig ins Schnaufen. Nachdem uns Pablo erklärt hatte, dass er sich meinem Tempo anpasse - konnten wir etwas gemächlicher weiterstapfen. Der Mond schien zum Glück so hell, dass wir unsere Stirnlampen in der Jackentasche lassen konnten. Zwischendurch machten wir kurz Pause um mehr Kleider/Handschuhe anzuziehen oder zu trinken/essen (das Essen bekam mir gar nicht gut auf dieser Höhe - ich hab grad starken Brechreiz gekriegt - anscheinend ist der Magen überhaupt nicht auf Verdauungsmodus eingestellt, vermutlich benötigt man in dieser Höhe sämtliche Ressourcen um den Körper warm zu halten und genügend Sauerstoff zu erhalten). Wir mussten teilweise extem ausgesetzte und steile Stellen überwinden - das kostete uns ziemliche Überwindung. Nach exakt fünfeinhalb Stunden standen wir um 06.05 oben auf dem Gipfel!!! Woooowwww! Geeeeeenial - wir haben den höchsten noch aktiven Vulkan - exakt 5'897m.ü.M. - erklommen! Das ist ein echt gutes Gefühl. (Fotos folgen - unser Guide hat uns das Fotografieren auf dem Gipfel abgenommen, da wir gefroren haben & müde waren). In nur 1.45Std. standen wir wieder unten - der Abstieg fällt einiges leichter, da man mit jedem Schritt mehr Sauerstoff einatmet - fährt jedoch recht ein (v.a. in die Oberschenkel - zum bremsen). Um 08.15 sassen wir wieder in der Hütte und wärmten unsere Hände an dem warmen Tee. Geschafft. Es sind uns glücklicherweise keine Finger und Zehen abgefroren und Roman konnte seine Bergtauglichkeit bestens unter Beweis stellen ;) ! Jetzt muss nur noch ich zeigen, dass ich es mehrere Stunden, Tage, nein Wochen auf dem Velo aushalte -ich hoffe meine Velofahrtauglichkeit wird sich auch bald so klar abzeichnen. Jetzt sind wir bestens vorgewärmt und aklimatisiert für die Veloreise.
Abrazo fuerte
elirom

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