Dienstag, 25. Oktober 2011

25.10.11 - Cusco - Puno - Copacabana (Bolivia)

¡Buenos Días queridos amigos!
Nach einer interessanten Kulturwoche in Cusco (Machu Picchu, Stadtrundgang & div. Museumsbesichtigungen) schwingen wir uns wieder auf die Räder. Am Sonntag, 16. Oktober fahren wir los in Richtung Juliaca, Puno am Lago Titicaca. Wir sind dieses Mal nicht zu zweit- sondern zu viert unterwegs. Dorothe & Markus (alemania) leisten uns Gesellschaft auf der Weiterfahrt. Das ist cool! Zu viert durch die Stadt zu cruisen - das wirkt grad nochmals mehr! Alle schauen uns verwundert & erstaunt nach. Die ersten 30km gehts relativ locker nach unten, danach wirds hügelig und anstrengender. Vom versprochenen Rückenwind (2 Deutsche haben die Strecke La Paz bis Cusco in 7 Tagen abgeradelt, angeblich mit Gegenwind - kann fast nicht sein ;)) merken wir nicht viel. Wir kämpfen an gegen Steigungen und Gegenwind. Nach ca. 80km suchen wir in einem hübschen Eukalyptuswald einen einigermassen flachen Zeltplatz. Zu viert ein Zeltlager aufschlagen macht einiges mehr Spass - fast wie früher im KICK (e bizli wie Pfadi). Roman hat wieder Magenprobleme und wir essen ein paar wenige Spagettis ohne nichts. Das gibt nicht viel Power für die Weiterfahrt. Am nächsten Tag fahren wir weiter bis nach Aguas Calientes - dieser Mini-Ort liegt 12km vor dem Pass "Abra la Raya". Diesen Pass müssen wir überwinden, um auf das berühmte Altiplano zu gelangen. In Aguas Calientes übernachten wir in einem übelriechenden Abstellrüümli (genannt Hospedaje - Kosten 20Soles = 7CHF) es hat weder WC/Bad noch fliessendes Wasser im Hospedaje. Wir müssen das Baño publico ausserhalb benutzen und dafür auch noch bezahlen! Dafür lassen wir unsere Muskeln in den heissen Quellen (Aguas Calientes) richtig weichkochen & auflockern. Das ist doch schön, in dieser wunderbar kargen Bergwelt im warmen Wasser zu dümpeln.
Dienstag, 18.10.11: Die ersten 12km gehts angenehm den Berg hoch, grad richtig um warm zu werden. Der Abra la Raya ist der erste Pass mit offizieller Passbeschilderung - gut geeignet für ein paar Fotos. Dann gehts ca. zweihundert Höhenmeter runter auf die Ebene des Altiplano! Wunderschöön! So macht velofahren Spass! Aber auch heute kämpfen wir mit dem zermürbenden Gegenwind - wir schaffen 86km bis kurz nach Ayaviri, wo wir einen genialschönen Zeltplatz finden. Super Aussicht, einzigartige Abendstimmung. Es gibt feine Bruschettas mit geröstetem Brot - vom prof. Brotröster Markus!
Mittwoch, 19.10.11: Von Ayaviri fahren wir weiter im Gegenwind bis nach Juliaca - wir erhoffen uns alle eine farbenfrohe Stadt, sind jedoch etwas enttäuscht. Es ist laut, unübersichtlich und chaotisch. Am Abend in der Pizzeria informieren sie uns nach 1-stündiger-Wartezeit, mit knurrenden Mägen und zur Not Bier schlürfend, dass es keinen Pizzateig mehr gibt für grosse Pizzas - der Teig müsse erst angeliefert werden von Arequipa (es daure aber nicht mehr lange bis der Teig da wäre...) ! Das geht uns dann doch zu lange - zähneknirschend & noch immer mit knurrenden Mägen, wechseln wir kurzentschlossen in die nächste Pizzeria. Tja. Así es Perú (manchmal auf jeden Fall)!
Da wir nicht sehr begeistert sind von Juliaca fahren wir am Donnerstag weiter nach Puno, an den Lago Titicaca. Wir fahren zügig zu und erreichen nach 3.5Std. Puno. Die Strasse hat jetzt leider keinen extra-Seitenstreifen mehr und wir müssen auf der Strasse fahren. Die einen Busfahrer sind denkbar unsensibel (oder blind oder boracho) und überholen uns soo haarscharf, dass wir beinahe in den Graben neben der Strasse hinunterstürzen. Es ist uuuunglaublich! Sie kommen immer sehr schnell, hupen und fahren zu - auch wenn es Gegenverkehr hat - bremsen gibt es nicht! Hier gilt das Motto: wer bremst verliert! Schon ab und zu mussten wir ins Kies/Sand oder in den Graben neben der Strasse ausweichen. Wir müssen einfach immer für alle Verkehrsteilnehmer mitdenken und mitüberlegen und entsprechend schnell handeln. Es ist grundsätzlich so, dass weder Fussgänger, noch Motorrad-/Fahrradfahrer, noch Tiere irgendein Recht haben im Strassenverkehr! Wenn ein Auto kommt - kannst du nur noch wegrennen - so schnell wie möglich! jaja... andere Länder, andere Sitten!
In Puno haben wir 1 Wäsche-/Ess- und Ruhetag eingelegt. Da jedoch die Matratzen im Hotel äusserst unbequem waren, sind wir am Samstag wieder weitergefahren. Bolivia wir kommen!
Samstag, 22.10.11: Roman und ich fahren um 9.00 los - zuerst alles schön am See entlang, dann wirds je länger je hügeliger. So richtig steile fiese Anstiege erwarten uns. Der Gegenwind wird mit fortschreitender Tageszeit immer stärker, sogar Roman findets nicht mehr lustig so in den Wind rein zu schiiiiiten! Nach 89km suchen wir uns einen Zeltplatz auf einem Schafspfad neben der Strasse. Wir finden einen schönflachen Platz mit Aussicht auf den Lago Titicaca mit 6'000er Schneebergen dahinter. Die Schafhüterinnen erlauben uns die Wiese fürs zelten zu benutzen. Kurz darauf erscheint der Gouverneur des Dorfes, er will wissen woher wir kommen und was wir hier machen - er meint jedoch nach 5-10min Gespräch, wir können tranquilo hier übernachten. Nach dem Gouverneur besucht uns auch noch der Lehrer des Dorfes und will alles wissen. Woher wir sind, welche Sprache wir sprechen, wie alt wir sind und welchen Beruf wir ausüben. Die Schweiz scheint er nicht zu kennen, er fragt ca. 6mal nach wie unser Land nochmal hiesse! Schon interessant diese Begegnungen mit den Peruanern.
Sonntag, 23.10.11: Heute gehts über die Grenze! Wir stehen früh auf und genehmigen uns ein ausgedehntes Geburtstagsfrühstück. Am Morgen gehts noch mit dem Gegenwind - für 4km haben wir sogar richtig starken Rückenwind, am liebsten hätte ich immer Rückenwind, das wär ein Spass! Wir müssen immer wieder unasphaltierte Strassenabschnitte & steile Anstiege bewältigen - ein schöner Vorgeschmack auf Bolivien. In Junguyo machen wir wieder mal eine unerfreuliche Begegnung, ein Muchacho steht zuerst mitten in der Strasse und will uns den Weg versperren, nur langsam geht er ein, zwei Schritte zurück - kurz nachdem wir vorbei sind, wirft er uns einen Stein nach! TOLL! Das ist wirklich aufmunternd. Nach 7km erreichen wir die Grenze. Wir holen uns den Ausreisestempel, wechseln unsere Soles in Bolivianos und kaufen noch ein paar hübsche, farbige Geschenke für die Zuhausegebliebenen! Auch drüben in Bolivien, erhalten wir relativ problemlos eine Aufenthaltbewilligung für 60 Tage, da wir mit dem Velo reisen. Markus & Doro hätten 60 Tage erhalten, wenn sie dem Zollbeamten ein CocaCola von nebenan spendiert hätten!!! Das sind noch Zustände... Nach weiteren 9km erreichen wir das farbige und hübsche Städtchen Copacabana - ein richtiges Tourinest. Hier feiern wir erst mal richtig Geburstag, dann werden wir ein paar Tage ausruhen, Sommerferien machen und uns für La Paz rüsten! Am 24.10. besuchen wir die Isla del Sol. Voraussichtlich fahren wir am Donnerstag, 27.10. weiter nach La Paz - am Samstag sollten wir spätestens dort sein. Anschliessend gehts weiter in Richtung Salar de Uyuni - bevor der Regen kommt. Auf den Salzsee freuen wir uns extrem!
Hasta luego!
Saludos & besitos
eli & roman

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