Dienstag, 11. Oktober 2011

08.10.11 - Chalhuanca - Abancay - Cusco

Buenas Noches!
Qué tal en suiza y en todo el mundo?? Wir hoffen, es geht euch allen den Umständen entsprechend (Job, Wintereinbruch, Unwetter, etc.) gut!
Von Roman habt ihr lesen können wie es nach Montezuma's Rache und Té Munía (in Puquio) über zwei deftige Pässe nach Chalhuanca ging.
04.10.11: Von Chalhuanca starten wir früh morgens, da wir möglichst schnell aus diesem Hotel wegwollen. Heute soll es die ersten 95Km nach unten gehen, alles am Fluss entlang und zur Feier des Tages gibts eine Steigung von ca. 20km bis nach Abanacay! Wir fahren frohen Mutes in den frischen Tag hinein - es ist superangenehm, es geht abgesehen von einigen harmlosen Gegensteigungen immer bergab. Wir kommen schön schnell vorwärts, der Kilometerzähler rattert... Ab 10/11Uhr beginnt uns jedoch ein heftiger Gegenwind ins Gesicht zu pusten! Mit diesem Wind haben wir nicht (auf jeden Fall nicht soo früh) gerechnet! Obwohl es bergab geht, ist das Fahren nun extrem anstrengend - wir wechseln uns ab mit in den Wind fahren - aber ich habe manchmal echt noch Mühe vorwärts zu fahren. Roman muss den grössten Teil vorne fahren und mir Windschatten spenden! Muchas gracias! Um ca. 15h sind wir unten beim Fluss - ab jetzt gehts nur noch hoch bis Abancay. Keiner kann uns Auskunft geben, wieviele Km noch fehlen bis Abanacay - jaaa,... mit dem Auto hat man 25Minunten. Ok. Danke.
Nach 1Liter kühlem Inka-Cola nehmen wir den Stutz in Angriff, der Wind pustet uns gleich auf den ersten Metern vom Rad - das wird heiter! Zum Glück stellt der Wind ab nach ca. 5km hochkämpfen - ohne Wind ist es einfach brutal heiss! Egal. Wir müssen weiter, da wir es sonst nicht vor dem Eindunkeln schaffen. Es hat viel Landwirtschaftsverkehr - es liegen viele Äste, halbe Bäume und Dornen (!!!) auf der Strasse. Schön aufpassen, wo wir fahren. Nach einer Pinkelpause im Schatten, wippt mein Hinterrad äusserst komisch - SCH......, der 1. Platten!!! Ich hab den 1. Plaaatttten eingefahren!!!! Wir untersuchen das RAD - ganze 3 Dornen haben sich in meinen Hinerpneu gebohrt! UND auch beim vorderen Rad hab ich einen Dorn. An weiterfahren ist nicht zu denken. Jetzt ist der Veloprofi gefragt - Roman ersetzt mir den 1. Pneu (zum Glück hab ich Roman dabei!) Da die Zeit schon ziemlich fortgeschritten ist - lassen wir den 2. ungeflickt und lassen uns die letzten paar Km mit einem LKW zum Plaza des Armas chauffieren (Roman wäre viel lieber hochgetrampelt - ich war froh um den Lieferservice, da mich der Wind total geschafft hat). Am nächsten Tag schieben wir einen Flick- und Waschtag in Abancay ein.
06.10.11: Wir starten die letzte Etappe (3 FahrradTage) bis Cusco. Von Abancay geht es 40 steile & unerbittliche Kilometer den Berg hoch. Wir trampen fleissig von 2'300 bis auf 3'860 hoch. Ich kämpfe den ganzen Tag mit Bauchkrämpfen - hab wohl beim Frühstück was falsches gegessen. Es ist schon unglaublich anstrengend radzufahren mit Bauchproblemen. Dank Coca Cola überstehe ich den strengen Aufstieg. Der Pass ist wieder mal nicht markiert und wir bemerken erst, dass wir schon drüber sind, als es wieder nach unten geht. Es folgt eine wunderbare Abfahrt durch ein breites grünes fruchtbares Tal bis nach Curahuasi. Dort finden wir ein hübsches sauberes Hotel - MIT WARMWASSER!
07. & 08.10.11: Es hat die halbe Nacht geregnet - am Morgen ist das Tal grau und wolkenverhangen, jedoch trocken. Von Curahuasi geniessen wir zuerst eine ca. 20km-lange Abfahrt bis zum Rio Apurimac (dieser wird später zum Amazonas anwachsen) - über eine moderne Stahlbrücke gehts in ein neues Departemento. Flüsse überqueren ist zwar wunderschön - wir wissen jedoch immer, wenn wir am Fluss unten ankommen, dass nun die Schoggi-km vorbei sind und ein anstrengender Anstieg auf uns wartet. Genau wie auch hier. Es geht nun vom Rio Apurimac (1'900m.ü.M.) 20km nach Limatambo (2'650m.ü.M.) und weiter bis auf den Pass Abra Huillque auf 3'700 m.ü.M. hoch. Dieser Pass ist unser Tagesziel. Theoretisch könnten wir schon in Limatambo übernachten - aber da wir schon um 13h dort sind, ist das noch viel zu früh. Wir radeln weiter, auf unendlichvielen Serpentinen den Berg hoch. Heute ist ein komischer Tag. Die Einheimischen starren uns an oder rufen uns "Hellouu GRINGO" nach, wenn wir grüssen schauen sie weg oder einige betteln: "da me plata!" Unterwegs wirft uns ein Muchacho (Jugendlicher) aus dem LKW Abfall nach - da sind wir nicht sehr erfreut drüber. Wir beschliessen noch so weit wie möglich zu fahren um über den Pass ins nächste Tal zu gelangen. Frustriert und ernüchtert strampeln wir uns hoch. Um ca. 17.15 sind wir endlich oben! Geschafft. Es fängt an kalt zu werden. Wir suchen uns, kurz nach dem Pass, auf einem Feldweg (der wohl auch von sämtlichen Bewohnern der Region als Abfallentsorgungsstelle genutzt wird) einen Schlaf-/Zeltplatz und finden effektiv einen einigermassen flachen Platz. Schnell, alle warmen Kleider anziehen - Zelt aufstellen - kochen. Um 20.30 liegen wir im Schlafsack und versuchen, warme Füsse zu kriegen. Ausgerechnet diese Nacht regnets und regnets und regnets! Wir können aufgrund des Regens & der Höhe nicht so richtig schlafen und stehen um 5h wieder auf. Nach einem kurzen Coca-Té-fastfood-Breakfast packen wir das triefend nasse Zelt ein und fahren los. Es geht ca. 20km (ca. 300Hm) runter in die Ebene des Anta-Tales. Wir haben wunderbaren Rückenwind, kommen schnell voran - der Regen hat sich verzogen und dank des Windes trocknen wir schnell ab. Kurz vor Anta müssen wir leider leider leider mitansehen, wie ein Kleinbus (trotz Vollbremse) in einen Hund, der grade die Strasse überquert, hineinfährt - schrecklich, der Hund muss höllische Schmerzen leiden - unglaublich schockierend! Das sind extrem traurige & traumatisierende Erlebnisse.
Die letzten 20km nach Cusco gehts zuerst flach weg und dann nochmals 300Meter hoch über einen 3'600m-hohen Pass. Die Gegend hier vor Cusco ist stark besiedelt - überall hats Häuser, kleine Dörfer, Menschen arbeiten auf Äckern. Es hat leider auch extrem viel Abfall überall auf den Wiesen, in den Bächen, auf den Feldern, einfach überall... unglaublich schade!
Die letzten paar km können wir auf einer starkbefahrenen Strasse nach Cusco hinunterrollen. Überall neben, hinter, vor und um uns herrscht das pure Chaos: viele Menschen, Tiere, Autos, LKW's, Töffs, Polizisten, viel Lärm, Gehupe, etc. Nach 40min wilder Fahrt über nassgeschmieriges Kopfsteinpflaster finden wir endlich das Hostal Estrellita (in welchem sich wohl sämtliche Radler einfinden, welche in Cusco vorbeikommen!). Zurzeit halten sich ca. 11 Radler & Radlerinnen im Hostal auf - wir geniessen die Möglichkeit uns mit erfahrenen Fern-&LangzeitradlerInnen zu unterhalten und Tipps für die Weiterreise zu erhalten! Es gibt alles: von lockeren cocablätterkauenden Rasta-radlern bis zu ehrgeizigen Alaska-Ushuaya-gibihm-Radlerinnen! Wir sind begeistert! Es gibt tatsächlich noch andere Locos, die sich das antun.
Morgen gehts für 3 Tage nach MachuPichu. Am Sonntag, 16.10. schwingen wir uns wieder auf unser Drahtesel in Richtung Puno und La Paz (Bolivia).
Saludos y hasta luego
abrazo eli

PS: untenstehend findet ihr sämtliche GPS-Angaben: Höhenprofil, Distanz, Temparatur, etc.

Chalhuanca - Abancay von romangut bei Garmin Connect – Details
Abancay - Curahuasi von romangut bei Garmin Connect – Details
Curahuasi - Abra Huillque (Limatambo) von romangut bei Garmin Connect – Details
Abra Huillque - Cusco von romangut bei Garmin Connect – Details

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