¡Buenas tardes!
Todo bien en Suiza? Seid ihr alle fleissig am Blog-lesen?
Heute werde ich euch von meiner Gastfamilie berichten. Ich wohne bei Susana und Marco - in einem Haus im nördlichen Teil der Stadt, ca. 15min (zu Fuss) vom Aeropuerto entfernt. Genau richtig - es hat den ganzen Tag unüberhörbaren Fluglärm. Susana und Marco haben 5 Kinder und ca. 13 Enkel (so wie ich verstanden habe). Ein Sohn wohnt bei ihnen (Santiago, ca. 42jährig, vermutlich getrennt/geschieden von seiner Frau). Zudem wohnt auch der Sohn von Santiago (Daniel) während der Ferienzeit im selben Haus. Die Ferien- und Freizeitbeschäftigung von Daniel ist ver la Tele oder Facebook-Kontakte pflegen. Susana kocht jeweils für alle.
Morgens um 07.30 steht das Frühstück für Daniel u. mich bereit - Susana und Marco trinken Café und essen ein Brötchen (ohne Zutaten). Das Frühstück besteht aus Brötchen (relativ "pampiges" Weissbrot), un poco de Marmelada, Frischkäse, manchmal frische Fruttas, Jugo de Frutta und natürlich Café (Café: d.h. Instant-Café-Pulver von Nescafé mit viel heisser Milch und wenig Wasser). Meistens ist der TV an - gesprochen wird kaum, nur wenn ich etwas frage - bzw. zu erzählen versuche. Am Mittag essen Susana und Marco richtig, d.h. drei Gänge: Suppe, Reis und Carne, Yogurt oder Früchte zum Dessert. Die beiden essen dann am Abend nicht mehr richtig, sondern trinken einen Café (con un poco pan). Jeden Abend bereitet Susana mein Abendessen zu - um 19.30 ist Essenszeit. Es gibt IMMER Reis und irgendwas dazu, bspw. Poulet, Würstchen, Bohnen, Avocado, Tomaten, Thon oder Salat. Zudem gibt es immer einen Jugo (fruchtsaft) oder Yogurt zum Essen und Té im Anschluss. Auch beim Abendessen läuft der TV meistens - das bedeutet, es wird wenig gesprochen. Das Essen ist gut, jedoch von der Menge her nicht sehr üppig - Roman muss sich im Kleiderschrank eine Survival-Essens-Reserve anlegen.
Irgendwie ist es ein komisches Gefühl in dieser Familie mitzuleben - einerseits ist man Teil der Familie, wohnt und schläft im gleichen Haus, isst zusammen - andererseits finde ich es auch schwierig mich zu integrieren, man unternimmt nichts zusammen, kocht nicht zusammen - ich esse und wohne einfach da. Ab und zu versuche ich etwas vom Erlebten zu berichten - was nicht immer gleich gut gelingt. Da sich die Kommunikation auf einem sehr einfachen (tiefen) Niveau abspielt (da ich noch nicht allzu viele Wörter kenne), findet nur langsam eine soziale Annäherung statt. Ich empfinde es manchmal als schade, dass ich eigentlich nur "konsumieren" kann - ohne etwas zu "geben".
Extrem interessant ist jedoch zu beobachten bzw. zu merken, wie wichtig Kommunikation / sprachlicher Austausch zwischen den Menschen ist. Die Sprache eines fremden Landes sprechen zu können, bedeutet, aktiv am Leben teilnehmen zu können - nicht nur Zuschauer bleiben! Kurz gesagt, es bedeutet: Integration.
Ich finde es super, dass ich 4Wochen lang die Sprachschule besuchen kann - so werde ich je länger je mehr interessante sprachliche Austauschmöglichkeiten haben. Ich denke auch, wir werden von den Indígenas besser akzeptiert, wenn wir nicht gringo-mässig daher kommen.
Genau, was ich gestern noch schreiben wollte betr. Abfall:
Ein Erlebnis im Bus von Otavalo nach Quito. Eine indígena-Frau wickelte ihr Baby im Bus. Da es keinen Abfallbehälter hatte - öffnete sie das Fenster und warf die gebrauchten Pampers in hohem Bogen aus dem Bus. Wer weiss wieviele Pampers auf den Strassen rumliegen.
Oder die perros sin propietarios (besitzerlose Hunde) fressen - da sie keine andere Wahl haben - die Plastiksäcke auf den Strassen.
Alles, nein sehr vieles, ist aus Plastik. Ich denke allgemein, dieser Plastik-Wahn verwüstet unseren ganzen Planeten. Fortschritt bedeutet gleichzeitig auch immer Rückschritt.
Aber - natürlich ist mir sehr klar, dass die SchweizerInnen unter anderem auf Kosten vieler Dritt- und Zweitweltländer einen derart hohen (Lebens-)Standard leben & geniessen können.
Ja genau, das wollte ich noch erwähnen.
Ich habe gestern Abend Themen gesammelt worüber ich berichten könnte im Blog - es sind viele zusammen gekommen. Ich werde jetzt schön eins nach dem anderen behandeln. ;)
Ausserdem habe ich festgestellt - dass Blog-schreiben eine sehr einseitige Kommunikationsform ist, was natürlich viele Vorteile hat - aber auch Nachteile. Ich weiss beispielsweise nicht, ob es euch überhaupt interessiert was ich schreibe, oder ob ihr den Blog überhaupt lest & besucht, etc. Daher freue ich mich sehr über eure Kommentare oder auch mal ein e-Mail an trottfrau@gmx.ch ;-) (nur ab und zu, nicht jeden Tag!)
¡muchas gracias a todos!
hasta mañana
ps. heute ist wieder Futbol - heute sause ich auf dem Platz herum wie Lionel Messi (der Fussballer - nicht wie ein Messie)
grande abrazo
eli
Also ich stürze mich immer auf den Blog und finde es spannend was mich in 6 Tagen erwartet :-)))
AntwortenLöschenSaludos de Suiza und viel Spass beim Fuessballtschutte Roman
Auch ich finde den Blog sehr interessant. Es ist immer spannend, von anderen Kulturen und den entsprechenden Erfahrungen zu lesen :-)
AntwortenLöschenGanz liebe Grüsse
Alessandra